Stadt ließ bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt kein Geld liegen

Sozialdezernent Ulrich Ernst (links) und der Leiter der Sozialagentur Klaus Konietzka. (Foto Emons)
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"Wir haben bei der Integration von Flüchtlingen kein Geld liegen gelassen", betonen Sozialdezernent Ulrich Ernst und der Leiter der Sozialagentur Klaus Konietzka. Sie widersprechen damit den Aussagen des Chefs der örtlichen Agentur für Arbeit, Jürgen Koch, anlässlich der Arbeitsmarkt-Bilanz für das Jahr 2016. (Lokalkompass berichtete).

Koch hatte bei der entsprechenden Präsentation bedauert, dass die Stadt Mittel der Bundesagentur für Arbeit ungenutzt gelassen habe, weil man sich in Mülheim, anders, als in Oberhauseen, nicht dem von der Bundesagentur für Arbeit entwickelten Integration-Point angeschlossen habe. Hier kümmern sich Talentscouts der Agentur um die Integration von Flüchtlingen in den ersten Arbeitsmarkt.

Ernst weist darauf hin, dass die Hälfte der 700 Flüchtlinge, die 2016 von Talentscouts der Agentur für Arbeit beraten worden seien, aus Mülheim kämen und zuvor in der zentralen Aufnahmestelle an der Mintarder Straße von fünf Integrationshelfern des städtischen Sozialdienstes für ausländische Flüchtlinge, entsprechend ihrer Qualifikation, bereits vorausgewählt worden seien.

Nach Angaben der Agentur für Arbeit konnten im Jahr 2016 insgesamt 38 Flüchtlinge aus Oberhausen und Mülheim in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Hinzu kamen sechs Flüchtlinge, die man in einer betrieblichen oder schulischen Ausbildung unterbringen konnte. Neun Flüchtlinge erhielten die Chance einer beruflichen Einstiegsqualifikation und 79 Flüchtlinge nahmen das Angebot eines Probe-Arbeitsplatzes wahr.

Der Chef der Sozialagentur, Klaus Konietzka, macht deutlich, dass die Büros für die Talentscouts der Agentur für Arbeit in der zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge an der Mintarder Straße bereit stünden. "Es gab bereits Gespräche auf der Arbeitsebene, aber wir warten noch auf das Go der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit", sagt Ulrich Ernst.

Zum Hintergrund muss man wissen: Mülheim ist seit 2005 Optionskommune. Das bedeutet: Hier gibt es keine sogenannte Arge, also eine Arbeitsgemeinschaft zwischen der Agentur für Arbeit und der Sozialagentur, sondern eine Arbeitsteilung. Danach werden die Menschen, die bis zu einem Jahr arbeitslos sind, von der Agentur für Arbeit betreut, während die Stadt und ihre Sozialagentur die sogenannten Langzeitarbeitslosen betreut, also Menschen, die länger als ein Jahr ohne Arbeitsplatz sind.

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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