Sparkassen Renntag 2018

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Auf der Galopprennbahn am Mülheimer Raffelberg suchten viele der 10.200 Zuschauer beim Sparkassen-Renntag am Samstag, 18. August, unter den dichten Bäumen Schutz vor der Sommer-Sonne. So ließ es sich auf der Familien-Rennbahn aushalten.

Geboten wurde außerdem spannender Pferderennsport. Für einen Mülheimer Heimsieg sorgte bereits im zweiten von insgesamt acht Rennen Gestüt Auenquelles dreijährige Stute Global Wonder, geritten von Maxim Pecheur (Lohmar). Jens Hirschberger, der am Raffelberg trainiert, sah den Sieg der von ihm vorbereiteten Stute selbst nicht, war er doch schon auf dem Weg zu einer Rennveranstaltung im französischen Deauville. Hirschbergers Assistent Marcel Weiß kommentierte den Sieg von Global Wonder: „Es hat alles wie am Schnürchen geklappt. Maxim Pecheuer hat sich exakt an die Order gehalten, war früh vorne dabei.“
Zufrieden zeigte sich auch Peter-Michael Endres, der genau wie sein Auenquelle-Miteigner und Mülheimer Rennclub-Präsident Karl-Dieter Ellerbracke selbst vor Ort war. „Erst vor zehn Tagen in Hannover war Global Wonder nur knapp geschlagen Zweite. Deswegen hat mich der Heimsieg auf unserer sonnenüberfluteten Rennbahn am Raffelberg nicht sonderlich überrascht“, so Endres. Und Jockey Maxim Pecheur strahlte: „Die Auenquelle-Eigner können mit einer rosigen Zukunft von Global Wonder rechnen.“

Außenseiter hatte die Nase vorn

Ein weiterer Sieger hatte zumindest kurzfristig mal am Raffelberg trainiert: der vierjährige Wallach Mister Onyx. Schon bei seinem letzten Start in München konnte er als Außenseiter zum Siegkurs von 111 bei zehn Euro Einsatz positiv überraschen. Und dennoch gehörte er in dem mit 17.000 Euro dotierten Großen Preis der Sparkasse Mülheim am Samstag nicht zu den Favouriten. Doch genau auf der Ziellinie hatte er zum Totokurs von 81:10 auch am Raffelberg die Nase vorn. „Kampf, Hals“, lautete der Richterspruch in diesem am Ende dramatischen Rennen.
Jockey Michael Cadeddu (Bergheim) strahlte: „Einfach große Klasse, was der Wallach hier geboten hat.“ So wurde der Auftritt in Mülheim bei strahlendem Sonnenschein für den Bayreuther Besitzer Frank Zappe (Stall Challenger) zu Mülheimer Festspielen - ebenso wie für Trainer Werner Glanz aus München und nicht zuletzt für Siegjockey Cadeddu. Für den Überraschungssieg gab es ein Preisgeld von 10.000 Euro.

Viele Wettgewinner

Eine Viererwette mit einer garantierten Auszahlung von 10.000 Euro hatte der Veranstalter in seinem Wettangebot. Die ausgesetzte Summe musste letztlich 121 Mal geteilt werden. Die richtige Reihenfolge war diesmal verhältnismäßig leicht zu treffen, denn unter den vier erstplatzierten Galoppern waren unter anderem die beiden größten Favoriten. Die Folge: Die 121 erfolgreichen Wetter trafen die Viererwette zur Quote von 827:10 (also auf der Basis von zehn Euro Einsatz). Bei einem Grundeinsatz von 50 Cent pro Wette machte das mindestens 41,35 Euro Gewinn pro Treffer aus. Erfahrungsgemäß treffen einen solchen Favoriteneinlauf allerdings auch etliche Wetter mit einem höheren Grundeinsatz, erhalten dann auch einen entsprechend höheren Gewinnanteil.

Treff der Veteranen

Ein ganz besonderes Treffen fand diesmal zwischen zwei sehr erfolgreichen Galopper-Aktiven statt. Bruce Hellier, der noch immer in Mülheim als Trainer arbeitet und täglich die von ihm betreuten Pferd trotz seiner inzwischen 77 Jahre auch reitet, traf Dave Richardson, inzwischen 74 Jahre. Hellier war einst der erste englische Jockey, der nach Deutschland wechselte. Oft passierte er als Sieger die Ziellinie. Noch beachtlicher aber waren seine Trainer-Erfolge: 833 Siege, dazu 27 Gewinne über die Hindernisse. Dave Richardson kam Anfang der Siebziger ebenfalls aus England nach Deutschland. In seiner Karriere brachte er es als Jockey auf 949 Siege, darunter drei Siegritte im Deutschen Derby: 1971 mit Lauscher, 1980 mit Navarino und 1986 mit Philipo.
Heute wohnt Dave Richardson in Krefeld, besucht aber noch regelmäßig die Rennbahnen und trifft sich besonders gerne mit seinem Landsmann Bruce Hellier. So auch am Samstag, als man sich am prächtig herausgeputzten Rennbahngelände am Raffelberg wieder gerne an alte Zeiten erinnerte und „aus dem Nähkästchen“ plauderte.
Ebenfalls am Raffelberg auf „seiner“ Rennbahn gesichtet: Der vor Ort wohnende Trainer-Altmeister Uwe Ostmann, fit wie eh und je und auch im Rentenalter nach wie vor dem Galopprennsport sehr nahe.
Nach dem gelungenen Sparkassen-Renntag geht es am Raffelberg am Samstag, 15. September, mit dem fünften Renntag der Saison weiter. Im Mittelpunkt steht dann eine mit 22.500 Euro dotierte Prüfung für dreijährige und ältere Pferde.

Text: MSPW
Fotos: Joshua Belack

Autor:

Joshua Belack aus Mülheim an der Ruhr

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