Der Mann für Herausforderungen: Jeffrey Socia ist Terk im Musical "Tarzan"

Jeffrey Socia als Terk mit Mats, einem der Jungen, die den kleinen Tarzan in Oberhausen spielen. Foto: stage/Winfried Winkler
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  • Jeffrey Socia als Terk mit Mats, einem der Jungen, die den kleinen Tarzan in Oberhausen spielen. Foto: stage/Winfried Winkler
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Weil seine Eltern auf Autofahrten immer "Les Miserables" und das "Phantom der Oper" hörten, wollte der kleine Jeffrey Socia nur eins: Musical-Darsteller werden! Und der Erwachsene hat das geschafft, zurzeit spielt er den Terk in Disneys Musical "Tarzan" in Oberhausen - und wohnt in Essen.

Und er spricht richtig gut Deutsch, keine Selbstverständlichkeit, auch wenn er vor seinem Engagement im Oberhausener Metronom-Theater vier Jahre lang als Rusty und Electra durch den "Starlight Express" in Bochum rollte. "Ich hatte richtig Angst vor diesem Engagement", erinnert sich der sympathische Detroiter. "Als ich bei der Audition war, wusste ich nur, dass es um ein Engagement in Deutschland ging, das fand ich super. Dann war es Bochum und ich musste Rollschuh fahren lernen - und auf Deutsch singen. Aber ich mag Herausforderungen..." Alle Knochen blieben heil und nach vier Jahren suchte er gleich die nächste Herausforderung, denn wenn es auf dem Musical-Markt eine Show gibt, bei der es noch gefährlicher zugeht als auf den Rollen des Starlight Expresses, dann ist das "Tarzan"...

Vier Jahre auf Rollschuhen

Und mit diesem Engagement entschied sich der 28-Jährige auch dafür, noch länger im Ruhrgebiet zu leben, zog aber von Bochum nach Essen um. "Essen fühlt sich einfach mehr wie eine Stadt an als Bochum", grinst der Weltenbummler, der in seiner Kindheit in Brasilien, Deutschland (Frankfurt am Main), Südafrika und Großbritannien lebte, weil der Beruf seines Vaters als Geschäftsmann in der Auto-Branche das mitbrachte. "Ich fühle mich im Südviertel sehr wohl, habe alles, was ich brauche in der Nähe." Beim Sightseeing stand schon der Besuch der Villa Hügel auf dem Programm. "Als ich sie meiner Familie zeigen wollte, war sie leider für Besucher geschlossen, aber dann sind wir in den Park gegangen", erzählt der US-Amerikaner, der insgesamt nur sieben Jahre lang in den USA gelebt hat. Seine Ausbildung zum Musical-Darsteller absolvierte er in London. "Das war für meine Eltern nicht schön, ich musste sie wirklich dazu überreden", weiß der Künstler, für den aber trotz allem "Zuhause" in den USA ist. "Es ist da, wo meine Eltern leben, auch wenn ich mich hier in Essen zurzeit sehr wohlfühle und "Tarzan" großen Spaß macht."

"Jeder liebt Terk"

Jeffrey Socia spielt in der Zwei-Welten-eine-Familiengeschichte den Terk, der von Kindesbeinen an Tarzans bester Freund ist. "Die Rolle macht viel Spaß: Jeder liebt Terk", verrät Socia, der das Musical allen Familien ans Herz legt, weil es "ein so großes Spektakel" und lustig und traurig und einfach Disney sei. "Man braucht viel Energie für den lustigen besten Freund, Terk ist wie eine Bombe!" Und er singt und tanzt am Anfang der Show mit dem kleinen Tarzan. "Das macht viel Spaß. Die Kinder sind alle toll: Am Anfang sind sie klein und schüchtern, aber wenn sie dann auf der Bühne so richtig mitmachen, auch mal improvisieren, wenn etwas nicht ganz perfekt abläuft, das mag ich sehr." Jeffrey Socia lernt die Kinder, die neu auf die Bühne gehen, erst beim Warm-up kurz vor der Show kennen. "An einem Wochenende hatte ich fünf neue Kinder, das bringt so viel frische Energie mit. Das war krass"
Und ist nicht die eigentliche Herausforderung das Fliegen? "Das Fliegen ist das Beste. Ich liebe es über den Köpfen des Publikums zu fliegen. Aber wenn ich am Ende der Show mit dem Bungee aufs Publikum zufliege, das ist einfach geil!" Aber dafür braucht man Fitness? "Das stimmt, doch ich schaffe das im Moment sehr gut!" Vielleicht liegt es ja auch an der auf Rollschuhen erworbenen Ausdauer... Aber wenn das Fliegen so toll ist, was ist die Herausforderung? "Die Lieder sind alle sehr hoch!", sagt er und meint das sehr ernst, aber er mag sie ja, die Herausforderungen.
Und übrigens: "Les Miserables" und "Das Phantom der Oper" sind bis heute seine Lieblingsmusicals, da warten mit Sicherheit noch schöne Rollen auf den jungen Künstler... 

Disneys Musical "Tarzan":
Disneys Musical "Tarzan" kann man dienstags bis sonntags im Metronom Theater Oberhausen, Musikweg 1 (am Centro). erleben.

Es erzählt die Geschichte des von Affen groß gezogenen Waisenkindes Tarzan, dessen erste Begegnung mit anderen Menschen zufällig Jane heißt... Doch es geht nicht nur um "Ich Tarzan, Du Jane", sondern auch um Verantwortung für die Umwelt und die Zugehörigkeit zu Familien.

Karten für das Musical gibt es unter der Ticket-Hotline 01805-4444 (14 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz, maximal 42 Cent/Minute aus dem Mobilfunknetz) oder direkt an der Metronom-Theaterkasse.

Jeffrey Socia als Terk mit Mats, einem der Jungen, die den kleinen Tarzan in Oberhausen spielen. Foto: stage/Winfried Winkler
Und ohne Affenkostüm sieht Jeffrey Socia so aus: Kaum wiederzuerkennen... Foto: stage
Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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