60 Jahre stetige Mahnung
Die älteste Gedenkhalle Deutschlands erinnert an die Gräueltaten der Nationalsozialisten

Die Gedenkhalle | Foto: Andreas Rüdig/Lokalkompass
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Die Gedenkhalle am Kaisergarten wird in diesen Tagen 60 Jahre alt. Sie war die erste Gedenkstätte ihrer Art in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, um die Erinnerung an die Greueltaten der Nazis aufrecht zu erhalten und dient bis heute als Mahnstätte.

Mit mehreren Ausstellungen und einem Festakt soll der Jahrestag der Eröffnung, der sich im Übrigen am 2. September zum 60. Mal jährt, gefeiert werden.

Unter anderem ist die Wanderausstellung #StolenMemory im Innenhof von Schloss Oberhausen aufgebaut. Die Schau erzählt anhand persönlicher Gegenstände ehemaliger KZ-Häftlinge deren Lebens- und Verfolgungsgeschichten. Auf jeweils fünf Plakaten werden Gegenstände von Personen gezeigt, welche den Angehörigen bereits zurückgegeben werden konnten. Die Ausstellung bietet zudem Hintergrundinformationen zum historischen Kontext des nationalsozialistischen Lagersystems, zu den Arolsen Archives und bittet die Besucher, die Rückgabe-Kampagne durch eigene Recherchen zu unterstützen. Die Ausstellung reist mittlerweile mit fünf Ausstellungscontainern durch Deutschland und Polen. Ob Uhren, Eheringe, Papiere oder Fotos, bei der Einlieferung in Konzentrationslager nahmen die Nationalsozialisten den Menschen ihre persönliche Habe ab, um sie eines weiteren Teiles ihrer Identität zu berauben.

Bis heute bewahren die Arolsen Archives noch etwa 2500 Umschläge mit diesen persönlichen Gegenständen – sogenannte Effekte – auf. 2016 riefen die Arolsen Archives mit #StolenMemory eine Kampagne ins Leben, bei der mit der Hilfe vieler Freiwilliger die Familien der Opfer gesucht werden, um die Gegenstände zurückgeben zu können. In den ersten vier Jahren der Kampagne konnten bereits rund 550 Effekten an Familien der Opfer in aller Welt zurückgeben werden. Die Ausstellung wird inhaltlich durch interaktive digitale Elemente ergänzt. Auf der Website unter
www.stolenmemory.org sind kurze animierte Videos sowie Hintergrundinformationen in Webstories zu finden. Über die App #StolenMemory können während des Ausstellungsbesuches Videoportraits von Angehörigen abgespielt werden. Zusätzlich stellt die Ausstellung pädagogisches Bildungsmaterial für die Arbeit in Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen bereit. 

Termine

Freitag, 2.September, 16 Uhr, Übergabe von Informationstafeln zur „Trauernden"

Freitag, 2.September, 16.45 Uhr, Eröffnung der Ausstellung #StolenMemory Die Ausstellung #StolenMemory wird bis zum 21. September täglich (außer montags) von 11 Uhr bis 18 Uhr im Innenhof des Schlosses Oberhausen zu sehen sein. Der Eintritt ist kostenfrei.

Samstag , 3. September, 19 Uhr, Lesung: Erich Hackl „Am Seil. Eine Heldengeschichte"
Evangelische Lutherkirche, Lipperheidstraße 55, Anmeldung erforderlich unter https://www.gedenkhalle-oberhausen.de/lesung

Mittwoch, 7. September,16 Uhr, Ausstellungseröffnung: Anne Franks LebensgeschichteFoyer Standesamt, Schloss Oberhausen. Die Ausstellung bis zum 30. September täglich (außer montags) von 11 Uhr bis 18 Uhr in der Gedenkhalle Oberhausen. Der Eintritt ist kostenfrei. Führungen nach Vereinbarung.

Mittwoch, 28.September,18 Uhr, Ausstellungseröffnung: „Mehr als man kennt, näher als man denkt“. Objektgeschichten aus Gedenkstätten in NRW. Die Ausstellung, die bis zum 27. November im Bunkermuseum Oberhausen, Alte Heid 13, zu sehen ist, präsentiert 29 Objekte aus 29 NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorten in Nordrhein-Westfalen.

Freitag, 30.September,16 Uhr, Rundgang: Der Westfriedhof Lirich mit Mailin Pannebäcker und Claudia Stein in Kooperation mit der Katholischen Kirche Oberhausen, Dauer: ca. 1,5 Std.
Treffpunkt: Haupteingang Westfriedhof Ort: Gefallenen-Ehrenmal, Lindnerstraße/Emscherinsel

Mittwoch, 14 September, 19. Oktober und 23. November, jeweils 18 Uhr
An den oben genannten Terminen werden öffentliche Führungen durch die Dauerausstellung Heimatfront im Bunkermuseum angeboten. Anmeldung vorab per E-Mail an info-gedenkhalle@oberhausen. de oder unter Tel. 0208/ 6070531-11an, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

Die Gedenkhalle | Foto: Andreas Rüdig/Lokalkompass
Im Bunkermuseum wird an den Luftkrieg über dem Ruhrgebiet erinnert. | Foto: Jörg Vorholt
Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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