Herbstgedanken

Der Herbst, er streut uns bunte Blätter hin,
doch trübet auch mit "Totensonntag-Tagen".
Wer noch im Sommer frohgemut verweilt’,
der könnte heute an sich selbst verzagen.

Ich kehr das welke Laub von Gräbern ab,
denk wehmütig an die, die uns verließen.
Pflanz frische Blumen auf die Hügel hin,
und spüre Tränen aus den Augen fließen.

Zu Haus seh ich die Winterkleidung durch -
in diesem Jahr bin ich nicht mehr so schlank.
Ich plane, meinen Mantel auszutauschen.
und registrier von fern des Herbstes Rauschen.

Das Sommeroberbett ist nun zu kühl,
die Heizung werf ich lieber noch nicht an.
War es im Sommer oftmals mir zu schwül,
so denke ich jetzt mit großer Sehnsucht dran.

Ich mach mir hurtig eine Wärmeflasche
und heißen Grog, der wärmt von innen,
um dann – das wollt ich lange schon –
mit Briefe schreiben zu beginnen.

Jedoch – ich schreib ein kleines Stück,
lehne im Ohrensessel mich zurück –
und wieder wandern die Gedanken,
und Sehnsüchte sich klammernd ranken,
um das, was der Vergangenheit gehört.

Tanja Herbst

Autor:

Edith Schülemann aus Oberhausen

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