Stadt bittet mögliche Zeugen um Hilfe
Unbekannte vergiften Straßenbäume

Vergiftete Platane Tulpenstraße | Foto: Uwe Spee
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Stadt Oberhausen erstattet Anzeige: In Sterkrade und in Lirich sind Platanen angebohrt worden und sterben ab. Sachschaden liegt bei mindestens 60.000 Euro.

Unbekannte Täter haben fünf Platanen an der Hamburger Straße in Sterkrade und eine weitere Platane an der Tulpenstraße in Lirich offenbar mutwillig vergiftet. Das teilt der städtische Bereich Umwelt mit. Die fünf rund 70 Jahre alten Platanen in Sterkrade sind bereits abgestorben und müssen voraussichtlich gefällt werden, um ein Sicherheitsrisiko zu vermeiden. Diese Erkenntnis hat ein externer Gutachter den Expertinnen und Experten der Stadtverwaltung bestätigt. Die Tat wird bei der Polizei angezeigt. Der materielle Schaden allein in Sterkrade beläuft sich auf rund 60.000 Euro.

Bei routinemäßigen Kontrollgängen war den sogenannten Baumbegehern der Servicebetriebe Oberhausen (SBO) aufgefallen, dass die Kronen von fünf großen Platanen, die mit weiteren Bäumen die Hamburger Straße zu einer Allee machen, nicht gesund waren. Innerhalb von wenigen Monaten sind die Kronen komplett oder fast komplett vertrocknet. Bei vier der fünf kranken Bäume entdeckten die Baumbegeher jeweils ein auffälliges Loch, das in eine der Hauptwurzeln gebohrt worden war. Daraufhin wurde ein sachverständiger Gutachter für die Verkehrssicherheit von Bäumen beauftragt, die Platanen zu untersuchen.

Dass die Bäume durch eine natürliche Krankheit abgestorben sind, schließt der Gutachter aus: An den Platanen seien keine auffälligen Krankheitsmerkmale festzustellen, wie sie Blatt- oder Pilzerkrankungen auslösen würden. An den Bäumen sei zwar der für ältere Platanen typische Massaria-Befall erkennbar, dieser sei jedoch als Ursache für das abrupte Absterben der fünf Baumkronen auszuschließen, so der Experte: Als „Schadursache“ bleibe nur „die Vergiftung dieser Bäume“. Nach Einschätzung der Fachleute muss die Vergiftung im Frühling begonnen haben.

Wann die Platane an der Tulpenstraße vergiftet wurde, ist noch nicht genauer einzugrenzen. Auch dort war Baumkontrolleuren der SBO aufgefallen, dass die Krone nicht gesund war. Hier wurden an mehreren Wurzeln Bohrlöcher entdeckt. „Der Prozess des Absterbens ist allerdings noch nicht so weit fortgeschritten, wie bei den Bäumen an der Hamburger Straße“, berichtet Diplom-Forstingenieur Jürgen Halm von den SBO, „wir versuchen, den Baum zu retten – auch wenn es möglicherweise schon zu spät ist.“

Um zu verhindern, dass abgestorbene Äste auf die Fahrbahn oder den Gehweg stürzen, müssen die Experten nun die Kronen der betroffenen Platanen in Sterkrade beschneiden – bei einem Baum ist das bereits geschehen. Im Herbst werden die abgestorbenen Bäume – sollten sie nach dem Rückschnitt in den kommenden Monaten nicht neu austreiben – endgültig gefällt und anschließend Ersatz gepflanzt.

Die Stadt Oberhausen bittet mögliche Zeugen, die Verdächtiges an den Platanen an der Hamburger Straße oder der Tulpenstraße bemerkt haben, sich bei der Polizei oder bei der Stadt zu melden – per E-Mail unter baumschutz@oberhausen.de oder per Telefon unter (825-3614).

Autor:

Esther Maria Burmann aus Dortmund

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