Grüne Lunge 3.1 in Sterkrade erhalten
Wir brechen das Schweigen – es gibt Bebauungspläne für das Grabeland

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Es war lange still, was Berichte über das Grabeland betrifft. Denn wir, die Bürgerinitiative Grüne Lunge 3.1 hatten uns dazu verpflichtet nicht mehr in der Öffentlichkeit zur Situation zu berichten. Seit Oktober letzten Jahres, gab es einen „offenen Dialogprozess“, wo mit der Stadt, der Eigentümerin MAN GHH, Anwohnern:innen, Parteien, Organisationen und wir als Bürgerinitiative beteiligt waren. Wie sich zeigt, war es ein Fehler zu schweigen und gar nicht zulässig.
Konstruktiver Dialog ohne Klarheit
Es gab ein offenes Dialogverfahren, das von der Stadt beauftragten Moderationsteam Urbane Transformation moderiert wurde. Ärgerlich war, dass wir jedes Mal den Termin sehr kurzfristig nur eine Woche vorher erfuhren. Trotz mehrmaligem Bitten um frühere Mitteilung wurde das nie befolgt. Ist da eine Absicht dahinter? Nicht einmal wurden die Einladungen so spät verschickt, sondern jedes Mal.
Die Stadt gab sich zunächst lösungsoffen, also auch eine Nichtbebauung von Grabeland stand im Raum und sei möglich, wenn die Stadt zu dieser Entscheidung käme. Entsprechend waren alle motiviert und haben sich konstruktiv und kreativ an den Gesprächsrunden beteiligt und sehr interessante ökologische Szenarien entwickelt. Von Runde zu Runde wurde der Druck erhöht, dass dem Interesse der Eigentümerin wohl Rechnung getragen werden müsse, dass gebaut werden müsse. Diese Sätze wurden stetig wiederholt, auch von beiden Moderatoren.
Da ja allen Pächter:innen gekündigt worden war, und alle Strukturen von Seiten der GHH zerstört wurden, waren sich alle Beteiligten bei den Gesprächsrunden einig, dass es Handlungsbedarf gäbe. Das hätte auch eine Neuorganisation der Gartenpacht sein können. Die Zustimmung zur Veränderung wurde uns jedoch als Zustimmung zur Bebauung ausgelegt. Das entspricht nicht unserer Absicht.
Grabeland gerettet? Weit verfehlt!!
In der Dritten Runde wurden die Teilnehmenden vor vollendete Tatsachen gestellt. Wie aus dem Nichts wurden fünf Bebauungspläne, bunte Großdruckplakate aus dem Köcher gezogen. Ja es soll Grün erhalten bleiben. Von 30 000 Quadratmetern könnten, wenn es sehr gut liefe 8000 Quadratmeter erhalten bleiben. Ein paar wenige Gärtner könnten weitermachen, vielleicht.
Von Seiten der GHH wird das so gesehen, als ob sie Grabeland gerettet hätten. In weiteren Plänen sind Versiegelung für Parkplätze hinterm Haus und ein Wendehammer für Autos geplant. Dabei würde mit diesen Plänen das Grün, die Bäume nicht erhalten werden können. Kein Ansatz von ökologischer Lösung. Es gibt Städte, die das besser machen in NRW, Bottrop, Münster, Aachen.
Der Schock über diese Bebauungspläne sitzt tief
Wie geht es jetzt weiter? Das konnte uns am Ende des letzten Treffen nicht klar kommuniziert werden. Sind die Beteiligen wie oben aufgezählt genug miteinbezogen, dass es jetzt keinen Dialog mehr braucht? Enttäuschend ist die Arbeit der Beratung Urbane Transformation. Zunächst fing es gut an, die Menschen kamen ins Gespräch in den Austausch. Passende Frage, kommunikative, offene Dialogmethode, viele gute inhaltlich Punkte wurden erarbeitet, wie die Protokolle zeigen. Die Ergebnisse hätten in einen echten Entscheidungsprozess einwirken können. Allerdings spiegeln sich die Erkenntnisse aus diesen Runden nicht in den Bebauungsplänen wieder. Müssen Menschen die Erfahrung machen, dass das ganze nur ein Scheindialog war? Eine Sternstunde für eine moderne und ökologische Stadtplanung sind mit diesen Plänen vertan. So kann es nicht laufen. Wir werden das weiterhin beobachten und unsere Möglichkeiten einsetzen.
Sterkrade braucht echte klimafreundliche Konzepte
Sterkrade ist einer der heißesten Stadtteile in Oberhausen. Wir brauchen die Grüne Lunge und eine ökologische Planung, also einen echten Dialog, wo darum gerungen wird, eine gute Lösung für diesen oft vergessenen Stadtteil zu finden. Wo Menschen in ihrem Garten ihre Sommerfrische zelebrieren oder Gemüse anbauen und sich Diversität entfaltet.
Deshalb werden wir weitermachen, wieder an die Öffentlichkeit gehen. Den vorgefertigten Plänen, die uns vorgestellt wurden, werden wir nicht zustimmen. Eine Reduktion der Fläche von 30.000 auf 6000 ist keine Lösung in Zeiten der Überhitzung.
Die Protokolle sind unter www.oberhausen.de, Rathaus, Bürgerbeteiligung: Grabeland Wilhelmstraße einsehbar.

Autor:

Inge Trunk aus Oberhausen

Webseite von Inge Trunk
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