Nicht länger Opfer sein
Ausstellung "Was ich anhatte..." gastiert im Druckluft

Kleidungsstücke, die Frauen in dem Augenblick trugen, als sie sexualisierte Gewalt erfahren haben.
 | Foto: Foto: Gleichstellungsstelle
  • Kleidungsstücke, die Frauen in dem Augenblick trugen, als sie sexualisierte Gewalt erfahren haben.
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Franzi, Angela, Bibi, Caro, Anika, Franca. Die Frauen sind unterschiedlich alt, leben an verschiedenen Orten und ihre Namen sind geändert, doch sie haben alle eines gemeinsam: Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt.

In der Ausstellung „Was ich anhatte…“, die von Mittwoch, 1., bis Dienstag, 14. Februar, im Kulturzentrum Druckluft, Am Förderturm 27, gezeigt wird, berichten zwölf Frauen von sexuellen Übergriffen, die sie erlebt haben. Sie wollen nicht mehr schweigen und Opfer sein, sondern anderen Frauen Mut machen, sich zu öffnen und Hilfsangebote anzunehmen.
„Was ich anhatte...“ ist eine Wanderausstellung, die Erfahrungen von Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, durch ihre Kleidung, die sie während einer solchen Tat trugen, öffentlich macht. Die jüngste war damals sechs Jahre alt, die älteste Teilnehmerin ist über 80. Exponate der Ausstellung sind größtenteils die Original-Kleidung der Frauen. Wenn diese nicht mehr existierte, wurde sie nach den Vorgaben der Frau originalgetreu in Secondhand-Läden nachgekauft. Die jeweiligen Berichte zum Kleidungsstück sind unverändert. „Was ich anhatte…“ ist ein neues, aufrüttelndes und gleichzeitig berührendes Projekt, das für das Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen sensibilisieren und mobilisieren soll.

Falsche Opferschuld

Als Wanderausstellung thematisiert das Projekt künstlerisch sexualisierte Gewalt gegen Frauen. Im Vordergrund steht das Erzählen diverser Geschichten erlebter sexualisierter Gewalt. Frauen werden nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock tragen. Hier herrscht eine Täter Opfer Verkehrung, auch victim blaming genannt, vor. Die Frauen werden zu Täterinnen gemacht, weil sie die falsche Kleidung getragen haben. Auch auf diese falsche Opferschuld will die Ausstellung hinweisen.

Die Vernissage am Mittwoch, 1. Februar, beginnt um 17 Uhr.
Für (Schul- und Jugend-)Gruppen ab einer Teilnehmerzahl von acht Personen ist die Schau dienstags bis sonntags in der Zeit von 10 bis 14 Uhr nach vorheriger Anmeldung per E-Mail an maren.heutger@oberhausen.de oder unter Tel. 0208 8252097 zugänglich. Die Teilnehmer werden dann von Fachpersonen begleitet, in einem Workshop mit dem Thema vertraut gemacht und erhalten Informationen zu Hilfsangeboten in Oberhausen.
Einzelpersonen können sich die Ausstellung dienstags bis sonntags in der Zeit von 14 bis 20 Uhr ansehen. Der Besuch ist kostenlos.

Mehr Infos gibt's unter der oben genannten Telefonnummer.

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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