25 Jahre ÖPNV-Trasse
Comeback der Straßenbahn

Das Foto zeigt den Oldtimer TW25 auf der Trasse, wo historische Bahnen am Sonntag zu bestaunen sein werden.   Foto: STOAG
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Am 7. Februar 1994 trifft der Rat der Stadt Oberhausen eine mutige und wegweisende Entscheidung zum ÖPNV in Oberhausen: die Wiedereinführung der Straßenbahn. Da lohnt sich ein Blick zurück:

Mit Riesenschritten wird nicht nur die Planung der Neuen Mitte vorangetrieben, sondern gleichzeitig die Weichen für eine neue STOAG gestellt. Denn die an Werktagen 75.000 Besucher erwartende Neue Mitte erfordert ein neues, zukunftsweisendes Nahverkehrssystem. Herzstück des neuen Liniennetzes ist die vom Individualverkehr unabhängige ÖPNV-Trasse. Unter Benutzung stillgelegter Trassen der Deutschen Bahn und der Thyssen Werksbahn verbindet sie den Hauptbahnhof über die Neue Mitte mit dem Sterkrader Bahnhof beziehungsweise der Haltestelle Neumarkt. Die Bauzeit für die Trasse einschließlich der Zulaufstrecke von der Landwehr beträgt insgesamt nur 22 Monate.

13 Haltestellen errichtet

13 neue Haltestellen entstehen entlang der Trasse, alle werden von renommierten Architekten entworfen. Die Haltestelle Neue Mitte ist besonders markant gestaltet, die Architektur stammt vom Büro Parade & Partner aus Düsseldorf. Die Dachkonstruktion soll an die Industriegeschichte des Grundstücks, auf dem die Neue Mitte entstand, erinnern.
Die Renaissance der Straßenbahn in Oberhausen wird möglich durch Kooperation mit den Betrieben der Stadt Mülheim (heute Ruhrbahn). Sie bilden die Straßenbahnfahrer aus und warten bis heute die sechs grünen Oberhausener Straßenbahnen.

Das neue Netz der STOAG besteht bei der Einführung aus zwei Straßenbahnlinien, sieben CityExpress-Buslinien und 14 Stadtbus-Linien. Zwei Straßenbahnlinien insofern, als neben der Linie 112, die von Mülheim kommend bis nach Sterkrade fuhr, die Linie 116 ausschließlich zwischen Hauptbahnhof und Sterkrade pendelte und den Takt auf Oberhausener Stadtgebiet verdichtete. Diese Linie wurde später in den Fahrplan der Linie 112 integriert.

Das neue Netz erfordert auch einen erweiterten Fuhrpark: 29 Gelenkbusse, 24 Solobusse und sechs Straßenbahnen werden im Jahr 1996 beschafft. Auftragswert: 46 Mio. DM. Die Fahrgäste profitieren von der „neuen“ STOAG, denn sie sind schneller, direkter und pünktlicher am Ziel. Im gesamten Stadtgebiet werden 170 Haltestellen umgebaut, dynamische Anzeigetafeln an stark frequentierten Haltestellen kündigen die Abfahrzeiten der Busse an.

Gut aufgestellt für die Zukunft

Noch immer bildet die ÖPNV-Trasse das Kernstück des STOAG-Liniennetzes, auf der Busse und Straßenbahnen bis zu 80 km/h fahren können. Über zehn Millionen Fahrgäste nutzen jährlich diese Verbindung, zumindest wenn es keine Pandemie gibt. Die Idee eines vom Individualverkehr getrennten Busverkehrs mit separaten und barrierefreien Haltestellen hat sich weltweit und in nahezu allen Metropolen durchgesetzt und ist zukunftsweisend.
Aber auch Straßenbahnsysteme sind weiterhin zeitgemäß und besonders umweltverträglich. Deshalb planen immer mehr Städte die Erweiterung ihres Straßenbahnsystems. Für Oberhausen würde der Ausbau der Straßenbahn zu einer spürbaren Entlastung des Verkehrs führen. Oberhausen ist mit der ÖPNV-Trasse und der Straßenbahn für die Zukunft gut aufgestellt.

Historische Straßenbahnen zu Besuch

25 Jahre Trasse, 25 Jahre Straßenbahn – ein Grund zum Feiern. Auch wenn ein großes Fest dieses Jahr nicht stattfinden kann, wird die STOAG das Jubiläum dennoch begehen. Am Sonntag, den 30. Mai, sind vier historische Straßenbahnen zu Gast in Oberhausen. Sie starten gegen 11.15 Uhr im Korso an der Landwehr, danach pendeln sie bis circa 17 Uhr auf der Trasse zwischen den Haltestellen Landwehr und Sterkrade Neumarkt. Eine Mitfahrt ist zwar coronabedingt nicht möglich, aber allein der Anblick der Oldtimer lässt die Herzen von großen und kleinen Straßenbahnfans höherschlagen. Zu sehen sind der TW25 der STOAG, der TW96 der BOGESTRA, der TW 888 und GTW705 der Ruhrbahn.

Kleiner Spaziergang gefällig?

Die Haltestellen der Trasse sind ideale Ausgangspunkte für große und kleine Spaziergänge. Die STOAG hat zehn schöne Spaziergänge mit einer Länge zwischen einem und sechs Kilometern zusammengestellt. Alle starten und enden an einer Haltestelle der ÖPNV-Trasse. Unterwegs gibt es viel zu entdecken. So lässt sich ein Blick auf die Oldtimer mit einer Runde an der frischen Luft verbinden. Informationen zu den Spaziergängen gibt es auf www.stoag.de .
Alle Spaziergänge sind auf einem Flyer zusammengestellt, der spätestens ab Samstag kostenlos in den STOAG-KundenCentern am Hauptbahnhof und am Bahnhof Sterkrade erhältlich ist. Zu finden sind sämtliche Touren auch bei Komoot unter www.komoot.de/user/oberhausen .

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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