RWE-Aktien verkaufen ?

Auf ihrer Klausur haben sich die Oberhausener Grünen mit der Zukunft der RWE-Aktien im städtischen Besitz beschäftigt. Da der RWE-Konzern tiefrote Zahlen schreibt und erstmals die von der STOAG gehaltenen Aktien keine Dividende zur Verringerung von deren Defizit abwerfen, haben sich die Zweifel an der Werthaltigkeit von RWE-Aktienanteilen verstärkt.

„Durch den Verfall des Aktienkurses musste die Stadt in ihrer Konzernbilanz zum Ende des Jahres 2013 den Betrag von circa 81 Millionen Euro abschreiben“, erläutert die Sprecherin der Ratsfraktion, Regina Wittmann. „Bei einem Schuldenstand von 28 Milliarden Euro bei der RWE-AG zum Ende des Jahres 2015 haben wir erhebliche Zweifel an der zukünftigen positiven Entwicklung des Konzerns." Es drohten noch größere Verluste, wenn keine schnellstmögliche Trennung vom Aktienpaket erfolge.

Drohende Verluste

Die Grüne Ratsfraktion steht mit ihren Zweifeln nicht allein. Auch in den Städten Mülheim, Bochum und Essen wird die Lage von RWE kritisch gesehen. Beispielsweise Gelsenkirchen hat die Aktien längst verkauft. Dementsprechend stehen bei vielen kommunalen Anteilseignern Überlegungen an, wie ein Verkauf mit welchen Konsequenzen vonstattengehen könnte.
„RWE hat von den großen Energiekonzernen am längsten auf umweltschädliche Braunkohleverstromung und Atommeiler gesetzt und die Energiewende verschlafen“, so Fraktionsvize Andreas Blanke. „Nur fünf Prozent der von RWE erzeugten Energie ist regenerativ.“ Hinzu komme, dass der mögliche Kompromiss zum Atomausstieg die RWE AG nochmals mit sechs Milliarden Euro belasten könne. Große Ratingagenturen haben Konsequenzen gezogen: RWE gilt mittlerweile als hohes Risiko für Anleger mit negativer Prognose.
Vor diesem Hintergrund fordern die Grünen eine genaue Analyse der künftigen Werthaltigkeit der Aktien und Szenarien für einen möglichen Ausstieg aus dem Aktienbesitz. „Eines scheint klar zu sein“, erklärt Regina Wittmann, „das Ausbleiben der Dividende in diesem Jahr von etwa 1,4 Millionen Euro wird keine einmalige Angelegenheit sein. Jetzt muss der Ausstieg als Anteilseigner geprüft werden, bevor sich der Aktienkurs noch einmal innerhalb eines Jahres halbiert.“

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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