Ruhrfestspiele: Harry Rowohlt vernatzt gerne

Genialer Rauschebart: Harry Rowohlt im Gespräch mit dem Stadtspiegel. | Foto: krusebild
2Bilder
  • Genialer Rauschebart: Harry Rowohlt im Gespräch mit dem Stadtspiegel.
  • Foto: krusebild
  • hochgeladen von Kerstin Halstenbach

Hamburgerisch, sächsisch, bayrisch, österreichisch oder Ruhrpott-Dialekt, Harry Rowohlt hat alles drauf. Seine Vortragskunst, virtuos und oft improvisiert, riss bei den Ruhrfestspielen das Publikum im ausverkauften Großen Haus restlos hin.

Gedichte und Briefe von Joachim Ringelnatz waren sein Thema, und genau vor zehn Jahren hat Rowohlt (er spielt in der „Lindenstraße“ seit 17 Jahren den Clochard Harry) eine CD mit Ringelnatz-Texten herausgebracht. Relativ zeitgleich mit dem großen Otto Sander, der auch einen Tonträger am Start hatte. Rowohlt: „Er hat die Texte herausgesucht, die jeder Arsch kennt. Ich habe mich für die entschieden, die kein Arsch kennt.“

"Ich bin kein Schauspieler"

Es war höchster Genuss, Rowohlts Auswahl zu lauschen, die gespickt war von lustigen Unterbrechungen. „Ich könnte eine Woche lang volles Programm machen.“ Ringelnatz könne man verkosten wie Whisky oder Wein.
Der Mann mit dem Rauschebart und der eindrucksvollen Stimme schreibt, übersetzt, rezitiert, zeichnet, Er spielt souverän auf den Tasten der Kunst. Trotz seiner TV-Rollen sagt der Charakterkopf über sich selbst:. „Ich bin kein Schauspieler.“

Fan des Ruhrpotts

Schon mehrfach war Rowohlt lesenderweise in der Vestmetropole, die ihm zusagt. Ein Döneken: „Als ich das erste Mal in Recklinghausen war, ging ich in eine Kneipe am Bahnhof. Es waren einige Leute an der Theke. Der Wirt sagte, es gebe nichts. Ich wollte gehen. Er fragte: ,Was hättest Du denn haben wollen?‘ Ich: ,Ein Bier.‘ Darauf er: ,Na, sag‘ das doch gleich‘.“
Rowohlt, früher bekannt für literarische Vorträge in alkoholisierter Verfassung, lebt jetzt „bleifrei“ und sagt:
„In Kneipen gehe ich kaum noch. Ich habe keine Lust, unter Beweis zu stellen, wie viel Apfelschorle ein Mann vertragen kann.“

Genialer Rauschebart: Harry Rowohlt im Gespräch mit dem Stadtspiegel. | Foto: krusebild
Rowohlt in der Pianobar der Ruhrfestspiele. | Foto: krusebild
Autor:

Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.