Rheinberger Seniorinnen und Senioren reisten nach Rügen

Willi Dibowski Mitglied der SPD Rheinberg und Sachkundiger Bürger sowie Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt Rheinberg
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Im Jahre 2000 hatte alles seinen Anfang gefunden, als Willi D. aus Rheinberg die Idee verfolgte Gruppenreisen zu erarbeiten und durchzuführen. Mittlerweile ist es zu seinem Hobby und zu einem festen Bestandteil geworden. Alle seine Reisen sind erarbeitete Unikate, die voller Überraschungen stecken. Nach überstandener langer und schwerer Krankheit hat er sich zur Aufgabe gemacht dem Leben so auf dieser Art wieder etwas zurückzugeben. Er verfolgt seine angebotenen jährlichen Reisen rein selbstlos und sein Honorar ist der Applaus der Mitreisenden, dem er so ein Lächeln und Freude ins Gesicht zaubern konnte. Und die jährlich steigenden Teilnehmerzahlen sollten ihm auch Recht geben.

Als Mitglied im Obst- und Gartenbauverein Vierbaum hatte alles seinen Ursprung. Aber auch dieser Verein ist mittlerweile in Jahre gekommen und blickt gewaltig auf ein hohes Durchschnittsalter zurück. Damit aber diese Vereinsfahrten noch stattfinden können, machte Willi D. die Reisen für alle Interessierten offen und nicht mehr von einer Vereinszugehörigkeit abhängig. Zurzeit machen die Gäste fast 40 % der Teilnehmer aus. Damit diese Reisen auch zu einer bleibenden Erinnerung werden, wird er von der Firma Wettels Touristik aus Rheinberg tatkräftig in seinen Planungen weitgehend unterstützt, die ihm unteranderem für seine Vorhaben einen 5 Sterne Bistrobus zur Verfügung stellen.

In dem Zeitraum vom 24.09.2018 bis zum 29.09.2018 machte sich die Reisegesellschaft mit 52 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Rheinberg und Umgebung auf in einer sechstägigen Fahrt die Insel Rügen zu erkunden. Um 06.00 Uhr in der Frühe ging es von den bekannten Haltestellen los in Richtung Rügen. Die erste Überraschung auf der langen Fahrt lies hierbei nicht langen auf sich warten, denn der Reiseleiter Willi D. und seine drei fleißigen Bienen kredenzten den Reiseteilnehmern ein reichhaltiges Frühstück. Liebevoll wurden frische Brötchen nicht nur belegt, sondern auch geschmackvoll verziert, denn das Auge isst bekanntlich mit. Das Frühstück wurde den Reisenden kostenlos zum Verzehr angeboten. Hierzu gab es auch ein reichliches Kaffeeangebot. Ja, diese Überraschung ist dem Team gelungen und somit konnte die lange Fahrt doch verkürzt werden. Im Übrigen übergeblieben ist nichts und 90zig Brötchen mit Beilagen verschwanden im nu. Am Nachmittag erreichte man das familiengeführte und ruhig gelegene Hotel Lindenhof in Stralsund, bezog die jeweiligen Zimmer und lies den Abend nach einem drei Gänge-Menü gemütlich ausklingen.

Am zweite Tag der Reise stand eine Schifffahrt von Stralsund ausgehend zum Besuch der Insel Hiddensee auf dem Programm. Mit dem Bus ging es zunächst zum Anlieger nach Stralsund; bestieg das Schiff Hiddensee und stach in See. Hierbei gab es jede Menge neues zu sehen. Die Schifffahrt führte uns vorbei an der wunderschönen Brücke, die Stralsund mit der Insel Rügen verbindet und wir fuhren längst des schönen Küstenstreifens der Insel Rügen entlang und nahmen weiter Kurs auf Hiddensee. Es war Kaiserwetter und die See war sehr ruhig. Nach etwa 2 Stunden sahen wir den Leuchtturm Dornbusch auf Hiddensee und legten in Kloster an.

Der Ort Kloster gilt als kulturelles Zentrum der Insel Hiddensee, denn es beherbergt neben dem Gerhart-Hauptmann-Haus, das Heimatmuseum auch die Inselkirche. Es vereint auf den zum Teil ungepflasterten Wegen Seebad, Künstlerkolonie, Bauerndorf und Feriendomizil in sich.
Der Name des Ortes leitet sich vom ehemaligen Zisterzienserkloster (1296 -1536) ab. Auf den Grundmauern der einstigen Bauernkirche aus der Klosterzeit steht die heutige Inselkirche, das einzig erhaltene Gebäude aus der sogenannten Klosterzeit von Hiddensee und mit rund sechshundert Jahren eines der ältesten Bauwerke der Insel Hiddensee.
Vor der Kirche befindet sich das Grab des 1946 verstorbenen Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann, welcher der Insel sein schönstes Gedicht »Die Mondscheinlerche« widmete. Einst das Sommerhaus von Gerhart Hauptmann, ist das Museum im Originalzustand erhalten und zeigt Arbeits-, Wohn- und Schlafzimmer sowie Wohndiele und Terrasse des Künstlers. Die Dauerausstellung erzählt von Leben und Werk des Dichters.
Ebenfalls in Kloster befindet sich, in der 1888 errichteten, ehemaligen Seenotrettungsstation, das Heimatmuseum, welches durch viel Engagement, Sach- und Geldspenden der Hiddenseer aufgebaut und im Jahre 1954 eröffnet wurde. Seitdem beherbergt es Wissenswertes zum Thema Alltagsleben, Klostergeschichte, Künstlerkolonie, Fischerei, Tourismus und vieles mehr. Auch ein Relikt des Hiddenseer Goldschatzes - des größten Wikingerfundes Deutschlands - lässt sich im Museum bestaunen.
Lohnenswert war unser Besuch in Kloster allemal, denn hier gibt es neben den Kulturschätzen auch viel sehenswerte Natur zu entdecken. Am späten Nachmittag hieß es dann wieder Leinen los und es ging wieder zurück nach Stralsund. Beeindruckend war der Blick von See aus auf die Skyline von Stralsund, wo auch die Georg Fock I ihren Heimathafen gefunden hat und den Anblick auf den Hafen auf wunderbarster Weise verschönert.

Am dritte Tag unsere Reise brachen wir zum ersten Teil unserer Rügen - Rundfahrt auf. Zunächst befuhren wir die neue Brücke und hatten von dort aus wiederum einen sehr schönen Ausblick auf Stralsund. Es ging vorbei an schönen Landschaften und es waren auf den Feldern viele Kraniche zu bestaunen, die sich auf ihren Flug in den Süden nochmal stärken wollten. Dann erreichten wir Putbus. Putbus ist eine Stadt des Landkreises Vorpommern Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Putbus ist die jüngste Stadt der Insel Rügen und mit dem Ortsteil Lauterbach das älteste Seebad auf der Insel und in Pommern. Seit 1997 ist die Stadt staatlich anerkannter Erholungsort und bildet für ihre Umgebung ein Grundzentrum.
Die Stadt Putbus wurde 1810 von Wilhelm Malte I. Fürst zu Putbus gegründet, der seinen Heimatort als Planstadt im klassizistischen Stil so ausbauen ließ, dass das Stadtensemble zu Schloss und Park passte. Die heutige Stadtanlage gehört zu den bedeutendsten Vertretern dieser Architekturepoche. Mit Gründung des ersten pommerschen Seebades 1816 bei Lauterbach und der Errichtung des Badehauses Goor hielt die Bäderarchitektur auf der Insel Rügen Einzug.
Von den weiß gestrichenen Häusern der Rügener Fürstenresidenz leitet sich der Name Weiße Stadt her. Putbus wird aber auch Rosenstadt genannt, aufgrund der zahlreichen meist roten Rosenstöcke vor den historischen Gebäuden. Der Name Putbus leitet sich vom slawischen epod boz her und bedeutet hinter dem Holunderbusch.
Von Potbus aus besteigen wir den rasenden Roland in Richtung Binz. Die Rügensche BäderBahn - Rasender Roland ist eine dampflokbetriebene Schmalspureisenbahn auf Deutschlands größter Insel in Mecklenburg-Vorpommern. Im Rahmen des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) fährt die Kleinbahn täglich auf 750 mm Spurweite von Putbus über Binz, Sellin und Baabe nach Göhren. An rund 100 Tagen im Jahr fahren wir zusätzlich von Lauterbach Mole ab.
Der Rasende Roland, wie er liebevoll genannt wird, fährt nun schon seit 1895 mit gemütlichen 30 km/h Höchstgeschwindigkeit über die Insel Rügen und verbindet die bekannten Seebäder miteinander. Aber bevor wir in Binz verweilen fuhren wir zunächst an den Ostseebädern Sellin, Baabe und Göhren vorbei über die wunderschöne Landschaft Mönchgut und erreichten den Strand von Thiessow. Nachdem wir etwas Seeluft empfangen hatten ging es zum Aufenthalt nach Binz zurück. Binz ist das größte Seebad auf der Insel Rügen. Die amtsfreie Gemeinde gehört zum Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Seebad ist als Urlaubsort für seine Kultur- und Veranstaltungsvielfalt, prächtige Bäderarchitektur, das Jagdschloss Granitz, den „Koloss von Prora“, den feinen Sandstrand und die umgebende Natur bekannt, die auch im Naturerbe-Zentrum Rügen dokumentiert und erlebbar gemacht wird. Von Binz aus ging es in den Ort Vilmnitz. Hier erwartete uns ein besonderes highlight. Die Kirche St. Maria Magdalena zu Vilmnitz ist eine spätromanisch/gotische Backsteinkirche im Putbuser Ortsteil Vilmnitz.
Die Kirche wurde erstmals am 17. Mai 1249 urkundlich erwähnt: die Parochie „Vylmenytze“ zu den Erbgütern des Borante de Borantenhagen gehöre und schon von seinen Vorfahren gegründet sei. Vermutlich ist die Kirche auf Stoislaw I., einen Bruder des Rügenfürsten Jaromar I., zurückzuführen, der um 1200 lebte.
Die Kirche wurde auf einer Erhebung am Rande des Ortes errichtet, sie ist deutlich in drei Teile gegliedert. Die Gliederungen sind der dreigeschossige quadratische Turm, das Langhaus und der gerade abschließende Chor. Ein wunderschönes Orgelkonzert durch unseren Fahrer Erwin rundete einen schönen Tag ab und durch die Klänge der Orgel blieb so manches Auge nicht trocken.

Am vierte Tag unserer Reise stand der 2. Teil unserer Rügen Rundfahrt an. Zunächst ging es nach Pora. Prora ist ein Ortsteil der Gemeinde Binz auf Rügen. Er liegt direkt an der Ostseeküste im Zentrum der Prorer Wiek und ging aus dem zwischen 1936 und 1939 gebauten, jedoch unvollendet gebliebenen KdF-Seebad Rügen hervor. Im Komplex sollten durch die Organisation Kraft durch Freude (KdF) 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 verhinderte die Fertigstellung als Seebad.
Der „Koloss von Prora“ ist der Kern des Komplexes und bestand aus ursprünglich acht auf einer Länge von 4,5 Kilometern entlang der Prorer Wiek aneinandergereihten baugleichen Blöcken. Drei Blöcke wurden zwischen 1945 und 1949 bis auf wenige Segmente zerstört. Es verblieben fünf Blöcke auf einer Länge von etwa 2,5 Kilometern, die um 1950 unter den Vorzeichen des „Kalten Krieges“ zur „monumentalsten Kasernenanlage der DDR“ um- und ausgebaut wurden. Über vier Jahrzehnte hinweg wurde das Gelände militärisch genutzt. Prora wurde zum Sperrgebiet.
Nach 1990 wickelte die Bundeswehr den Militärstandort ab. Nach anfänglicher ziviler Zwischennutzung verfiel ein Großteil der ehemaligen Kasernen. Seit 2004 werden die Blöcke einzeln veräußert und zu Wohn- und Hotelanlagen umgestaltet. Mit verschiedenen Ansätzen wird die Nachkriegs- und DDR-Geschichte des Ortes gemeinsam mit jener als „früheres NS-Bad“ bzw. „ehemaliges KdF-Bad“ aufgearbeitet. Im Jahr 2013 wurde westlich des Seebad-Komplexes am historischen Forsthaus Prora das Naturerbe-Zentrum Rügen mit Aussichtsturm eröffnet. Der wachsende Urlaubsort erhielt am 17. August 2018 offiziell das Prädikat als „staatlich anerkannter Erholungsort“ und strebt die Ernennung zum „Ostseebad“ an.
Hiernach ging die Fahrt weiter in den Nationalpark Jasmund und dort besuchten wir das Besucherzentrum Königsstuhl welches sich in 118 m über der Ostsee erhebt. Von einer Erlebnishöhe konnten wir die schöne Landschaft rund um die Kreidefelsen bestaunen. Wer wollte konnte auch im Besucherzentrum an einer virtuellen Zeitreise durch die Entstehung der Kreidefelsen teilnehmen. Im Übrigen gehört der Nationalpark zum UNESCO Kulturerbe und besticht hier im besonderen Maße durch seine Buchwälder.
Nun aber schnell nach Sassnitz, wo wir die schöne Hafenanlage mit ihren zahlreichen Schiffen bestaunen konnten. Von hieraus lud uns das Schiff Nordwind zu einer erlebnisreichen Seerundfahrt entlang der Kreidefelsen ein. Von See aus, war der aus Kreide bestehende gewaltige Küstenstreifen in seiner vollen Größe zu sehen. Eindrücke, die man so schnell nicht vergessen wird.
Den Tag ließen wir dann mit einem bunten musikalischen Abend bei Gesang und Tanz so richtig ausklingen.

Der fünfte Tag führte uns nach Stralsund. Hier konnte jeder nach Herzenslust seinen Tag selber stressfrei gestalten. Denn Stralsund hatte viel zu bieten und die Geschmäcker sind nun einmal sehr verschieden. Stralsund ist eine Stadt im Nordosten Deutschlands im südlichen Ostseeraum. Sie gehört zum Landesteil Vorpommern des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Die Hansestadt liegt am Strelasund, einer Meerenge der Ostsee. Sie wird aufgrund ihrer Lage als „Tor zur Insel Rügen“ bezeichnet; mit dieser ist Stralsund über zwei Brücken verbunden. Stralsund ist die Kreisstadt des Landkreises Vorpommern-Rügen und mit etwa 59.100 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) die viertgrößte Stadt des Landes.
1234 erhielt Stralsund das Stadtrecht. Als Gründungsmitglied der Hanse kam die Stadt durch internationalen Handel zu Wohlstand, sie bildete ab 1259 mit anderen Städten den Wendischen Städtebund der Hanse. Die Altstadt mit ihren zahlreichen Baudenkmalen und besonders wertvollen Zeugnissen der Backsteingotik gehört seit 2002 mit dem Titel Historische Altstädte Stralsund und Wismar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Stralsund ist als Erholungsort und bedeutendes touristisches Zentrum der Ostseeregion zudem bekannt für das Deutsche Meeresmuseum mit dem Ozeaneum, das kulturhistorische Stralsund Museum und weitere Attraktionen und Kulturveranstaltungen, wie die jährlichen Wallensteintage, den Rügenbrücken-Marathon und das Hafenfest.
Wirtschaftlich dominieren der Tourismus, Schiff- und Maschinenbau, Dienstleistungsbetriebe, Logistik, die Gesundheitswirtschaft und Betriebe im Bereich der Informationstechnik und der Biomedizintechnik. Seit 1991 ist die Stadt Sitz der Hochschule Stralsund, das benachbarte Parow beherbergt seit 1996 die deutsche Marinetechnikschule.

Am Tag sechs hieß es leider wehleidig Abschied nehmen. Viel zu schnell ging eine Fahrt zu ende, auf die man sich doch ein ganzes Jahr so darauf gefreut hatte. Was bleibt sind die schönen Erinnerungen, die uns noch lange weiterbeschäftigen werden. Wir sagen Danke und freuen uns schon jetzt auf das neue Ziel im nächsten Jahr.

Autor:

Wilhelm Dibowski aus Rheinberg

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