Buchtipp

Beiträge zum Thema Buchtipp

Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Mit den Wildenten fliegen

Angelika Klüssendorf: Das Mädchen. Roman. Kiepenheuer und Witsch Verlag. Köln 2011, 183 Seiten, 18,99 Euro Angst vor der Mutter und daraus resultierende Schutzreflexe der Hauptfigur prägen die Atmosphäre in Angelika Klüssendorfs Roman „Das Mädchen“, der im letzten Herbst auf der Shortlist des Deutschen Bücherpreises stand. Im Handlungsmittelpunkt steht ein junges, zu Beginn 12-jähriges Mädchen, das in einer zerrütteten DDR-Familie in den 1970er Jahren aufwächst. Bedrückend ist die Allgegenwart...

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  • 13.01.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Wenn alles zerfällt

Antonio Muñoz Molina: Die Nacht der Erinnerungen. Roman. Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen. Deutsche Verlags-Anstalt. München 2011, 980 Seiten, 29,99 Euro „Wie fühlt sich das Leben an, wenn die Dinge auseinanderbrechen? Das wollte ich zeigen und weniger den Krieg rekonstruieren“, bekannte der spanische Erfolgsschriftsteller Antonio Muñoz Molina nach der Veröffentlichung seines achtzehnten Romanes, der um eine tragische Liebesgeschichte in den Wirren des spanischen Bürgerkriegs kreist....

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  • 06.01.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Hunger nach Normalität

Steve Sem-Sandberg: Die Elenden von Lodz. Roman. Aus dem Schwedischen von Gisela Kosubek. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2011, 649 Seiten, 22,95 Euro Bis vor wenigen Monaten war der Schwede Steve Sem-Sandberg im deutschen Sprachraum so gut wie unbekannt. Das hat sich nun schlagartig geändert, denn sein 2009 veröffentlichter und mit dem wichtigsten schwedischen Literaturpreis ausgezeichneter Dokumentarroman „Die Elenden von Lodz“ liegt nun auch in deutscher Sprache vor. Der 53-jährige Autor, der...

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  • 29.12.11
Kultur

Buchtipp der Woche: Diffuses Gemisch

Katharina Hacker: Eine Dorfgeschichte. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2011, 125 Seiten, 17,95 Euro "ANGEBLICH hatten wir einen Onkel." Dieser einleitende Satz, mit dem augenfällig in Versalien gesetzten Wort, hat durchaus programmatischen Charakter für Katharina Hackers neues Erzählwerk, denn hier wird manches vage angedeutet, in der Schwebe gehalten und von der Autorin bewusst in einen künstlichen Handlungsnebel gehüllt. Insofern ist auch der Titel etwas irreführend, denn Hacker erzählt keine...

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  • 02.12.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Rabenmutter wie ein Kanten Holz

Julia Franck: Rücken an Rücken. Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2011, 384 Seiten, 19,95 Euro Sie gehört zur Generation „Fräuleinwunder“, ihr Name wurde vor rund zehn Jahren in einem Atemzug mit Judith Hermann und Zoe Jenny genannt. Während viele literarische Sternchen aus dieser Zeit längst vom Bücherhimmel wieder verschwunden sind, hat sich Julia Franck - abseits des Mainstreams und irgendwelcher kurzlebiger Trends - als seriöse, geschichtsbewusste Romanautorin etabliert. Für ihren später...

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  • 18.11.11
Kultur

Buchtipp der Woche: Wortloser Einklang

Hanns-Josef Ortheil: Liebesnähe. Roman. Luchterhand Verlag. München 2011, 394 Seiten, 21,99 Euro Aus der Generation der Nachkriegsgeborenen zählt Hanns-Josef Ortheil zu den versiertesten, vielseitigsten und produktivsten Autoren. Vor allem mit seiner sprachgewaltigen, im 18. Jahrhundert angesiedelten Künstler- Romantrilogie hat der gebürtige Kölner Kritik und Leser gleichermaßen fasziniert. Vieles aus den jüngsten Büchern entstammt Ortheils eigener Vita: das introvertierte Kind, das verstummte...

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  • 04.11.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Alles ist ein Vergeich

Marlene Streeruwitz: Die Schmerzmacherin. Roman. S. Fischer Verlag, 399 Seiten, 19,95 Euro „Wahrscheinlich lebte sie gar nicht. Sie tat nur so. Es war das Autofahren, das existierte. Sie war der Schatten davon.“ So beschreibt die österreichische Schriftstellerin Marlene Streeruwitz die Hauptfigur ihres neuen Romans. Jene bemitleidenswerte junge Frau heißt Amalie (Amy) Schreiber, ist Mitte zwanzig und absolviert eine Ausbildung in einer privaten Sicherheitsfirma. Amy stammt aus einem zerrütteten...

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  • 25.10.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Angst und Schrecken

Isaac Rosa: Im Reich der Angst. Roman. Aus dem Spanischen von Luis Ruby. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 316 Seiten, 21,95 Euro Äußerst selten bringt ein Romantitel die Handlung so präzise auf den Punkt wie beim neuen Erzählwerk des Spaniers Isaac Rosa. Die Angst ist das dominierende Handlungssujet. Und wenn diese Angst beinahe krankhafte Züge annimmt und mit extrem ausgelebten Machtfantasien konfrontiert wird, dann entsteht eine gefährliche zwischenmenschliche Spannung. Carlos, ein überaus...

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  • 30.09.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Vier Leichen im Finanzsumpf

Petros Markaris: Faule Kredite. Roman. Aus dem Neugriechischen von Michaela Prinzinger. Diogenes Verlag, Zürich 2011, 397 Seiten, 22,90 Euro Der 74-jährige griechische Erfolgsautor Petros Markaris, dessen Bücher in mehr als einem Dutzend Sprachen übersetzt wurden, ist seit Beginn der desaströsen Finanzkrise seines Heimatlandes einer der begehrtesten Interviewpartner ausländischer Medien. Korruption, Inkompetenz, Egoismus und Entsolidarisierung prägen die Athener Welt im sechsten Fall des...

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  • 19.08.11
Kultur

BUCHTIPP: Keine Abrechnung mit Gott

José Saramago: Kain. Roman. Aus dem Portugiesischen von Karin von Schweder-Schreiner. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2011, 175 Seiten, 19,99 Euro „Er versucht in Gleichnissen, eine fliehende Wirklichkeit sichtbar zu machen“, hieß es in der Begründung des Stockholmer Nobelpreiskomitees, als 1998 dem Portugiesen José Saramago die wichtigste Auszeichnung der literarischen Welt verliehen wurde. Doch mit seinen bisweilen sehr gewagten Allegorien hat sich der 2010 im Alter von 87 Jahren auf...

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  • 12.08.11
Kultur

BUCHTIPP: Kitschknödel an der Costa del Sol

Doris Dörrie: Alles inklusive. Roman. Diogenes Verlag, Zürich 2011, 249 Seiten, 21,90 Euro Doris Dörre, die mit ihrer leicht schrägen Film-Komödie „Männer“ (mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach in den Hauptrollen) 1985 den großen Durchbruch geschafft hatte, steht seit vielen Jahren im künstlerischen Dauerstress. Die Arbeiten am Film „Glück“, der nach einer Kurzgeschichte von Ferdinand von Schirach entstanden ist und im März ins Kino kommen soll, befinden sich im Endstadium, parallel dazu...

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  • 05.08.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Laiendarsteller in unspielbarem Stück

Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2011, 159 Seiten, 17,90 Seiten Wilhelm Genazino ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschsprachigen Literatur. Rund zwanzig Jahre lang wurden seine leicht skurrilen Bücher zwar von der Kritik verhalten gelobt, doch die meisten Titel verkauften sich sehr zäh und landeten auf dem „Wühltisch“. Als Marcel Reich-Ranicki im „Literarischen Quartett“ eine wahre Lobeshymne auf Genazino anstimmte, änderte sich die öffentliche...

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  • 29.07.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Der seltsame Tierarzt

Michael Wallner: Kälps Himmelfahrt. Roman. Luchterhand Verlag, München 2011, 224 Seiten, 18,99 Euro Es ist ein rätselhafter Roman um eine ziemlich kauzige Hauptfigur, den der 53-jährige österreichische Autor Michael Wallner (Bild unten) fünf Jahre nach seinem in 24 Sprachen übersetzten Bestseller „April in Paris“ vorgelegt hat. Im Mittelpunkt der Handlung steht der eigenbrötlerische und äußerst zurückgezogen in der Provinz lebende Tierarzt Kälp, dem die Tiere offenkundig näher sind als die...

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  • 22.07.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Die Reise mit Frau Feininger

Wie hat man sich einen "Unterwegsroman" vorzustellen? Diese Frage wirft sich schon vor der Lektüre von Gunnar Homanns literarischem Erstling auf, denn sein Verlag scheute sich nicht, das Debüt mit diesem ungewöhnlichen Genre-Etikett zu versehen. Wenn man Elemente der Road Novel und eine tragikomische Liebesgeschichte miteinander kreuzt, dann entsteht offenkundig ein solcher "Unterwegsroman". Der 47-jährige Gunnar Homann ist Diplom-Sportwissenschaftler, arbeitet seit 15 Jahren als Autor für das...

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  • 10.06.11
Kultur

BUCHTIPP: Wenn sich der Körper langsam auflöst

Der ehemalige Lehrer Markus Orths versucht in seinen Romanen stets den schwierigen Spagat zwischen künstlerischem Anspruch und massenkompatibler Unterhaltung. Zuletzt war ihm dies in seinem Roman „Das Zimmermädchen“ (2008) ganz hervorragend gelungen. Darin erzählte der heute 44-jährige Autor von einer psychisch angeschlagenen Frau, die sich in ihrem Job als Zimmermädchen in eine bedrohliche Lage gebracht hatte und nur noch unter das Bett eines Gastes fliehen konnte. „Es ist, als gehöre sie...

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  • 31.05.11
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