Sekundarschule, die Zweite - Neuer Anlauf für neue Schulform in Neviges

Welche Schulform soll künftig in der Hardenbergschule unterkommen?Foto: Archiv/Bangert
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Zweiter Anlauf für eine Sekundarschule in Neviges: Der Schulausschuss hat sich mit breiter Mehrheit gegen drei Stimmen von UVB, FDP und Linken erneut für die Errichtung ausgesprochen - nun aber in teilintegrativer Organisationsform und in Kooperation mit der Gesamtschule.

Im vergangenen Jahr war die Sekundarschule gescheitert, weil die Mindestschülerzahl von 75 mit nur 34 Anmeldungen weit verfehlt wurde, obwohl sich 2013 mehr als 150 Eltern der Zweit- und Drittklässler im Rahmen einer Elternbefragung für die neue Schulform ausgesprochen hatten. Die Stadt war daraufhin verpflichtet, eine Sekundarschule anzubieten.

Alternativen wären zum einen die Errichtung einer zweiten städtischen Gesamtschule bei Verringerung der Zügigkeit der bestehenden. Die andere Möglichkeit wäre die Erweiterung der Gesamtschule an der Poststraße um drei Züge und Bildung einer Dependance in Neviges.

Diese Variante lehnt allerdings die Schulkonferenz der Gesamtschule ab, so dass sich die Diskussion im Ausschuss auf die Wahl zwischen zweiter Gesamtschule und Sekundarschule fokussierte. Letztere sehen CDU und SPD nicht zuletzt unter demographischen Aspekten als planungssicherere und nachhaltigere Lösung: „Wir halten außerdem kleinere Systeme für besser“, sagte Marc Ratajczak (CDU), der durch die Sekundarschule auch die Existenz der drei Gymnasien gesichert sieht. Ralf Wilke (SPD) betonte den Vorteil der Sekundarschule, kleinere Klassen und mehr Lehrer zu bekommen.

Linke und Grüne favorisierten weiterhin eine zweite Gesamtschule, die jedoch mit fünf gegen zehn Stimmen keine Mehrheit fand. Darüber hinaus warf Thorsten Hilgers (FDP) dem Rat vor, er missachte seit 20 Jahren den Elternwillen und schaffe es auch in Zukunft nicht, genügend Gesamtschulplätze zur Verfügung zu stellen.

Dass die Grünen danach der Sekundarschule „als zweitbester Lösung“ zustimmten, begründete deren Chefin Esther Kanschat mit der teilintegrativen Ausrichtung: Damit ähnele die Sekundarschule einer Gesamtschule ohne Oberstufe. Während die Sekundarschule in der kooperativen Form, wie sie für das laufende Schuljahr geplant war, die Kinder nach zwei Jahren in Haupt- und Realschulzweig trennt, bleibt der Klassenverband in teilintegrativer Form erhalten; die Differenzierung erfolgt durch unterschiedliche Kurse.

Anschließend scheiterte der Antrag der UVB, den Ratsbeschluss zur Auflösung der Tönisheider Realschule aufzuheben. Während deren Schulleiter Uwe Heidelberg nach der Sitzung die Frage aufwarf, was geschehe, wenn die Sekundarschule erneut an zu wenigen Anmeldungen scheiterte, sieht Schulamtsleiter Ulrich Stahl diese Gefahr nicht: Beim ersten Anlauf seien viele Eltern durch den Wirbel um den Bürgerentscheid verunsichert worden.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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