Irritation über Entscheidung des Gesundheitsamtes Mettmann
Positiv ist nicht gleich positiv

Trotz positiven PCR-Tests durfte ein Kind aus Velbert zurück in die Kita. | Foto: Pixabay
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Ein Kind darf trotz positiven Coronatests zurück in die Kita. Gibt's nicht? Gibt's doch! Das belegt ein Fall, der jüngst in Velbert aufgetreten ist. 

Dorothee Sonnenschein ist Vorsitzende des Trägervereins der Velberter Kindertagesstätte Junior Welt und versteht die Welt nicht mehr. "Es kann doch nicht wahr sein, dass ein positiv getestetes Kind wieder von uns betreut werden soll?" Aber genau so lautet die Aussage des Gesundheitsamtes des Kreises Mettmann.

Trotz positiven Tests Quarantäne aufgehoben

Der Reihe nach: Ein Kind der Junior Welt war positiv getestet und für zwei Wochen in Quarantäne geschickt worden. Die Junior Welt ist eine Kita in Trägerschaft eines Vereins. Der Vorstand hatte beschlossen, dass ein negativer PCR-Test vorgelegt werden muss, bevor ein Kind nach Corona-Infektion wieder in der Einrichtung betreut wird. So auch in diesem Fall. Der Test fand zwei Tage vor Ende der Quarantäne statt und fiel erneut positiv aus. Für Dorothee Sonnenschein war die Sachlage eindeutig: Das Kind sollte zu Hause bleiben, bis ein weiterer Test negativ ausfällt. Das sah das Gesundheitsamt anders. Mündlich habe man der Familie mitgeteilt, das Kind könne nach der Quarantäne zurück in die Kita, so die Vereinsvorsitzende. Das wollte Sonnenschein schriftlich haben vom Amt - und bekam es. Das Kind sei aus der Quarantäne entlassen worden, da aufgrund seiner Testung "keine Infektionsgefahr mehr von ihm ausgeht". 

Ct-Wert als neuer Maßstab für Quarantäne?

Keine Infektionsgefahr bei positivem Test? Wie kann das sein? Dazu Daniela Hitzemann, Pressesprecherin des Kreises Mettmann: "Das Kind war noch positiv getestet. Der Ct-Wert ließ darauf schließen, dass es nicht mehr infektiös war." Dieser Wert kann als Maß für die tatsächlich vorhandene Menge an Virus-RNA herangezogen werden. Je höher der Ct-Wert ist, desto weniger infektiös ist die Person. Ab einem Ct-Wert größer 30 sprechen Mediziner von einer niedrigen Virenmenge. "Der Wert des Kindes war noch deutlich drüber", so die Kreis-Sprecherin. Deshalb sei die Quarantäne nach Rücksprache mit einem Amtsarzt aufgehoben worden. Positiv ist also nicht gleich positiv.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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