Woeste-Gelände: Bürger haben Angst vor Verkehrs-Kollaps

Die Anwohner der Sontumer- und Schmalenhoferstraße.
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Die Gemüter sind erhitzt, als sich am Donnerstagnachmittag spontan rund 20 Anwohner der Schmalenhofer- und Sontumer Straße treffen. Der Bebauungsplan der Woeste-Industriebrache hängt seit Kurzem zur Ansicht im Bauamt aus. Was die Bürger dort sehen, gefällt ihnen gar nicht.

Jetzt wurde für Dienstag, 28. August, um 11 Uhr bei Manfred Bolz, Fraktionsvorsitzender der CDU, ein Termin in seinem Büro an der Friedrichstraße 140a vereinbart.
„Die Zeit drängt, denn nur bis zum 31. August können sich die Bürger noch schriftlich zu den Bauplänen äußern. Wir haben diesen Termin relativ willkürlich gemacht und hoffen nun auf ein offenes Ohr seitens der Politik. Gerne können interessierte Bürger auch an diesem Gesprächstermin teilnehmen“, so Iris Hesterkamp, selber Anwohnerin und Vertreterin der Evangelischen Kirche als Träger der Kindertagesstätte Wichtelland.
Dabei hatte man sich schon vor geraumer Zeit geäußert und Stellungnahmen verfasst.
Ein Jahr wartete man auf Reaktionen seitens der Stadt.
Vergeblich. „Wir haben uns hier im Gemeindesaal getroffen und unseren Unmut über die geplante Verkehrsführung rund um das Neubaugebiet und den Edeka-Markt kund getan. Damals stießen wir auf viel Verständnis und es wurde versprochen, nachzubessern. Wir gingen fest davon aus, über den aktuellen Planungsstand seitens der Stadt informiert zu werden“, so Hesterkamp. Jetzt dränge die Zeit und man fühle sich übergangen.
Auch die schriftlichen Stellungnahmen der Evangelischen Kirchengemeinde, der Kindertagesstätte und zahlreicher Anwohner blieben unbeantwortet. Dabei stünde man dem Projekt positiv gegenüber und sehe durchaus die Chancen, die hierdurch für Velbert entstehen würden. Aber: „Der ganze Verkehr soll laut aktueller Planung über einen Kreisverkehr auf der Schmalenhoferstraße in Höhe der Sontumer Straße geführt werden. Einen Abfluss zur Langenberger Straße wird es nicht geben, denn diese Zone wird verkehrsberuhigt“, so Ingo Schnappert, der mit seiner Privat- und Unternehmenszufahrt unmittelbar am Kreisverkehr liegt. Konkret bedeute das, dass alle Zulieferer, Anwohner des Neubaugebiets und Kunden des Edeka-Marktes sowohl die Hin-, wie auch die Rückfahrt über den geplanten Kreisel Schmalenhofer Straße bewerkstelligen müssten.
„Wahnsinn“, meint auch Anwohner Harald De Carli. „Wir kommen ja jetzt schon schwer aus unseren Hausausfahrten raus, schließlich befindet sich der Bus- und LKW-Sammelparkplatz hier an der Straße.“
„Bei einem zwei Drittel erhöhten Verkehrsaufkommen kann es hier in der Oberstadt nur zu einem Verkehrs-Kollaps kommen“, sind sich die Bürger, die teilweise schon Jahrzehnte an der Schmalenhoferstraße leben, so wie der 75-jährige Hans Zanders, der hier aufwuchs, einig.
Gar nicht vorstellen möchte sich die Leiterin der Kita Wichtelland Tanja Naujuk die Auswirkungen für die Einrichtung. Parkplatzprobleme, Luftverschmutzung, Lärmbelästigung und Gefährdung der Kinder würden mit dem stark erhöhten Verkehrsaufkommen potenziert. „Wir sind jetzt schon an der Grenze der Belastbarkeit, wie soll unsere Zukunft aussehen?“
Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach sieht auf Anfrage des Stadtanzeigers keine Versäumnisse der Stadt: „Nach der frühzeitigen Beteiligung der Bürger vor einem Jahr erhielten die Anwohner eine Eingangsbestätigung ihrer Stellungnahmen und eine Erklärung der weiteren Vorgehensweise bei diesem Verfahren. Über die öffentliche Auslegung wurde über die Medien und über die Amtsblattveröffentlichungen informiert. So ist die gängige Vorgehensweise.“ Das sieht Iris Hesterkamp als „formalrechtlich korrekt“ an, doch „bürgernah“ sei das nicht.
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Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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