Auch Norbert Lammert und Carina Gödecke bei Trauerfeier für Altbischof Hubert Luthe

Bundestagspräsident Norbert Lammert, die frühere Bundesministerin Annette Schavan, NRW-Justizminister Thomas Kutschaty als Vertreter der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke, Essenes Oberbürgermeister Reinhard Paß und RAG-Vorstandsvorstandschef Bernd Tönjes. | Foto: Achim Pohl / Bistum Essen
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  • Bundestagspräsident Norbert Lammert, die frühere Bundesministerin Annette Schavan, NRW-Justizminister Thomas Kutschaty als Vertreter der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke, Essenes Oberbürgermeister Reinhard Paß und RAG-Vorstandsvorstandschef Bernd Tönjes.
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„Kumpel Bischof Hubert“ wurde er liebevoll genannt. Und so waren es auch Knappen, die am Samstag, 8. Februar, vor Beginn des Pontifikalrequiems im Essener Dom Wache hielten am Sarg von Altbischof Dr. Hubert Luthe, der am 4. Februar im Alter von 86 Jahren gestorben ist. Von 1992 bis 2002 war er Bischof von Essen.

Viele Menschen waren in den vergangenen Tagen in den Dom gekommen, um Abschied von Hubert Luthe zu nehmen. „Die große Anteilnahme hat uns sehr berührt“, sagte Dompropst Thomas Zander zu Beginn des Gottesdienstes, an dem zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens teilnahmen, darunter Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, die Präsidentin des Landtages Nordrhein-Westfalen, Carina Gödecke, NRW-Justizminister Thomas Kutschaty als Vertreter von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan, der Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß und der Vorstandsvorsitzende der Ruhrkohle AG, Bernd Tönjes. Auch zahlreiche Vertreter der Kirche nahmen an dem Requiem teil, Bischöfe, Weihbischöfe, das Essener Domkapitel, Priester, Diakone, Ordensleute, Angehörige, Freunde und Weggefährten von Hubert Luthe sowie Gläubige aus dem Ruhrbistum.

Beileidsschreiben aus Rom

Zu Beginn des Gottesdienstes verlas Dompropst Zander ein Beileidschreiben, das der Staatssekretär des Heiligen Stuhls, Erzbischof Pietro Parolin, im Namen von Papst Franziskus übermittelt hatte. Dem Verstorbenen sei die „Einheit der Gläubigen im Gebet, im Brechen des Brotes und in der Lehre der Apostel ein lebenslanges Anliegen“ gewesen. „Der Priester und Bischof Hubert Luthe hat das Lob Gottes in das Herz vieler Menschen gepflanzt“, heißt es in dem Schreiben.

„Wir danken Gott für das, was er Hubert Luthe geschenkt hat. Er ist uns in seiner Person ein Segen gewesen.“ Mit diesen Worten eröffnete der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, den Gottesdienst, den er gemeinsam mit Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck, dem Bischof von Münster Dr. Felix Genn – er war in Essen Nachfolger von Bischof Luthe, dem Bischof von Hildesheim und stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Norbert Trelle, dem Essener Weihbischof Franz Vorrath, Weihbischof em. Franz Grave, Monsignore Dr. Tuomo T. Vimpari, 1. Sekretär der Apostolischen Nuntiatur in Deutschland, Dompropst Thomas Zander und Domkapitular em. Prälat Dieter Schümmelfeder, dem früheren Generalvikar Luthes, feierte.

Die Botschaft vom Licht und vom Kreuz

Als einen Priester und Bischof, in dessen Leben die „Botschaft vom Licht und vom Kreuz, vom weihnachtlichen und österlichen Geheimnis des Lebens und des Glaubens“ gewachsen sei und immer mehr an Kontur gewonnen habe, beschrieb Bischof Overbeck den Verstorbenen in der Predigt. Luthe habe gezeigt, was einen „Hirten der Kirche“ ausmache, der mit seinem Leben die klare wie einfache „Botschaft des guten Hirten“ verkündet. Zudem zitierte der Ruhrbischof Kardinal Joseph Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI., der Hubert Luthe bei der Feier seines 25-jährigen Bischofsjubiläums 1994 als einen Priester beschrieben habe, der „nicht das Laute und Marktschreierische und die Schlagzeilen“ suche, sondern „das Wesentliche, die Mitte“.

Ein Mann des Gesprächs und Dialogs

Der Ruhrbischof ließ noch einmal die Lebensstationen von Hubert Luthe Revue passieren, sprach von seinem Humor und Witz, seiner Liebe und Verbundenheit zum Erzbistum Köln, wo sein priesterliches Leben begann. „Er blieb im Herzen immer Kölner, der aber nach seinem Ruf als Bischof von Essen hier bei uns im Ruhrgebiet ganz zuhause war und geblieben ist“, betonte Overbeck. Luthe sei ein „Mann des Gesprächs und Dialogs“ gewesen, der die Wirklichkeit fest in den Blick genommen habe, der sich bemühte, Brücken zu bauen, dem der Zusammenhalt, die Solidarität sowie die Sensibilität für soziale und gesellschaftliche Fragen wichtig waren. Die Begleitung des Strukturwandels der Ruhrregion sei ihm ein großes Anliegen gewesen. Der Erhalt von Arbeitsplätzen und auch der beschlossene Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau hätten ihn oft mit großer Sorge erfüllt. „Neugierig von Wesen und Beruf her“ sei Luthe gewesen, wachsam und zugleich offen gegenüber Neuem.

„Er ehrte die Traditionen und verlor nie das große Ziel aus den Augen, das ihm das Evangelium gab, nämlich Gott selbst als den Helfenden, Heilenden und Rettenden zu verkünden und zu bezeugen“, betonte der Ruhrbischof. Dem Verstorbenen sei es nicht leicht gefallen, 2002 als Bischof von Essen Abschied zu nehmen. Damals habe Luthe versichert: „Ich gehe und ich bleibe zugleich bei Ihnen.“ Und er sei geblieben. „Danke, lieber Bischof Hubert, für Dein Lebenszeugnis, Deinen Glauben, Deine Verk ündigung des Wortes Gottes, Deine Nähe zu den Menschen“, schloss Overbeck.

Nach dem Requiem wurde der Sarg in die Adveniat-Krypta des Doms getragen, wo Hubert Luthe neben dem Gründerbischof des Bistums Essen, Kardinal Franz Hengsbach, beigesetzt wurde.

Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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