Solidarität aus WAT

Wattenscheids singender Hausmeister "Anton Klopotek" hatte es sich nicht nehmen lassen, sich in die Schar zahlreicher Kulturschaffender einzureihen, die ohne Gage auf der Opel-Solidaritätsfete in Bochum-City auftraten.

Dabei gab sich Wolfgang Arnold auch als ehemaliger Opelaner zu erkennen. In den Jahren 1973/74 hatte der gelernte Maurer keine Arbeit in seinem Beruf und heuerte deshalb bei Opel in Bochum an. Dort fuhr er als Gabelstapler- und später als Schlepperfahrer für die Opel-GT-Montage durch die Werkslandschaft.

Vor seinem Gesangsauftritt schickte Klopotek deutlich kritische Töne nach Rüsselsheim. "Bei Opel läuft alles nach Plan - Aber der Plan ist sch. . ."

Mit seinen Liedern "Ruhrgebiet" und "Weiße noch in Herne" sang er sich schnell in die Herzen der Besucher(innen). Heimspiel für Anton, wie sich bei der anschließenden Autogrammstunde vor der Bühne zeigte.

Nach seinem Auftritt verriet der Wattenscheider der Redaktion noch schöne Schmankerln, Nr. 1: " Im Werk II hatten wir Automaten, aus denen wir ein Frühstück ziehen konnten. Dazu gehörten auch Würstchen. Die konnten wir auf dem Abluftgitter der Heizungsanlage wieder richtig schön heiß machen."
Nr. 2: "Als ich gerade den Führerschein gemacht hatte, durfte ich mir ab und zu den Opel P 1 meines Vaters (er arbeitete auf der Zeche) ausleihen. Da konnte man relativ leicht die Tachowelle abschrauben. Da habe ich mit meinen Kumpels viele Spritztouren gemacht, ohne dass mein Vater dahinterkam, wieviele Kilometer wir tatsächlich gefahren waren. Eines Tages fuhr uns ein Simca ins Heck. Aber der Opel war so stabil gebaut, dass Papas Wagen keinen erkennbaren Schaden hatte. Nur der Simca hatte eine richtige Beule. . . Papa hat's nie erfahren. . ."