DRK-Kreisverband Wattenscheid e.V.
Blutspende in der Krise – Versorgungslage durchaus kritisch Blutspendetermin in WAT immens wichtig

Foto: DRK-Kreisverband Wattenscheid

In Deutschland wird zu wenig Blut gespendet. Dabei herrscht in den Kliniken und  Krankenhäusern derzeit erhöhter Bedarf – auch infolge der stabilen Corona-Zahlen. Für eine gute Versorgung mit Blutkonserven müsste sich der Anteil der regelmäßigen Spender auch in Bochum und Wattenscheid verdoppeln, denn hier werden aufgrund der hohen Krankenhausdichte mehr Konserven in den medizinischen Einrichtungen eingesetzt, als im Stadtgebiet überhaupt gespendet werden.

In den Hochzeiten der Corona-Pandemie mussten in vielen Kliniken nicht lebensnotwendige Operationen verschoben werden. Die werden nun nachgeholt - und das bringe einen erhöhten Bedarf an Blutkonserven mit sich. Doch: Es gibt derzeit kaum Puffer, kaum Reserven, in den Regalen der DRK-Blutbanken ist es fast überall leer.

„Derzeit gehen die eh immer dringend benötigten Blutspenden noch weiter zurück, teils um bis zu 20-30 Prozent“, berichtet Wattenscheids DRK-Präsident Thorsten Junker besorgt. „Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Ein Grund ist die Reise- und die bald beginnende Ferienzeit im Sommer.“ Potenzielle Spender seien dann schlicht und einfach nicht greifbar, so Ein anderer Grund: „Während der Pandemie mitsamt Lockdowns und dem stark eingeschränkten Zugang zu Kliniken sind die Spenden zurückgegangen.“ Zwar gab es auch in den letzten Monaten zahlreiche Erstspender beim DRK in Wattenscheid, die in der Pandemie vor allem Risikogruppen entlastet hätten. Doch diese jungen Spender müssten nun zurückgeholt und davon überzeugt werden, regelmäßig eine Spende abzugeben.

„Was beim Mangel an Blutspenden auch eine Rolle spielt“, so Thorsten Junker, „ist der demografische Wandel in Deutschland. Zum einen ist Blutspenden nur bis zu einem bestimmten Alter möglich. Regelmäßige Spender fallen durch diese Grenze irgendwann also weg.“ Und zum anderen steigt mit der wachsenden Gruppe Älterer auch der Bedarf an Blutpräparaten in den Kliniken und Krankenhäusern. „Wir brauchen jetzt eine Trendwende, um einen gravierenden Notstand abzuwenden", mahnte daher der DRK-Präsident. Aktuell kämen nur etwa drei Prozent aller potenziellen Blutspender regelmäßig zum Spenden. Um den Bedarf langfristig ausreichend zu decken, „müssten es mindestens sechs Prozent sein. Ein bis zwei Blutspenden jährlich wären schon hilfreich.“
Spenden darf in Deutschland jeder zwischen 18 und 68 Jahren. Ausnahmen gibt es zum Beispiel im Falle bestimmter Erkrankungen, während einer Schwangerschaft oder nach Reisen in bestimmte Gebiete, in denen die Ansteckungen mit Krankheiten, wie etwa, Malaria droht. Auch nach einer CoronaInfektion darf erst zwei Wochen nach der Genesung Blut gespendet werden.

Frauen dürfen viermal und Männer sechsmal innerhalb eines Jahres Blut spenden. Zwischen zwei Spenden müssen mindestens acht Wochen vergehen, vor allem, weil der Körper den Eisenverlust durch die Spende wieder ausgleichen muss. Das dauert in der Regeln etwa zwei Monate, bei Frauen teils etwas länger.

Aus einer Spende können in der Regel drei sogenannte Blutpräparate gewonnen werden - dazu werden neben den roten Blutkörperchen auch Blutplättchen und Blutplasma aus den Spenden gewonnen. Damit kann mit einer Spende bis zu drei Menschen geholfen werden, die auf solche Präparate angewiesen sind

„Wir rufen deshalb eindringlich zur Blutspende auf. Ein Angebot zur Terminreservierung besteht unter dem Link  https://www.blutspende.de jetzt “, ergänzt Thorsten Junker: „Die Blutspende ist auch für neue Spenderinnen und Spender  eine sehr gute Gelegenheit, sich solidarisch zu engagieren.“

Der nächste Termin in Wattenscheid ist am Sonntag, 19. Juni von 10 und 14 Uhr im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26.

Für alle, die mehr über die Blutspendetermine in Wohnortnähe erfahren wollen, hat der DRK-Blutspendedienst West im Spender-Service-Center eine kostenlose Hotline geschaltet. Unter Tel. 0800/1194911 werden montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr alle Fragen beantwortet.

Autor:

Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid

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