DRK-Wattenscheid
DRK-Weihnachtsbetreuung verliert auch weiter nicht an Bedeutung in Wattenscheid

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Gemütlich soll es sein, ein Fest mit der Familie und Freunden, Geschenken und einem knusprigen Braten auf dem Tisch. Immer mehr Menschen in unserer Stadt können von so einem Weihnachtsfest allerdings nur träumen. Damit arme, einsame oder obdachlose Menschen das Fest genießen können, leistet das DRK-Wattenscheid bereits seit 1985 jedes Jahr einen Kraftakt, der bis heute nicht an Bedeutung verloren hat.

Mittlerweile ist vielerorts bekannt, dass der Wattenscheider Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am ersten Weihnachtstag die Türen der Geschäftsstelle öffnet, um Einsamen oder Obdachlosen frohe Stunden zu bereiten.

"Unser Rotkreuzsaal ist jedes Jahr bis zum letzten Platz voll, dies ist die traurige Tendenz der letzten Jahre, auch wenn im Jahr 2018 einige Besucher weniger gekommen sind, waren es doch wieder 160 Personen bei uns", sagt Thorsten Junker, Präsident des DRK-Wattenscheid, der sich in diesem Jahr mit seinen Präsidiumskollegen Ralf Schmidtmann und Moritz Koch um die Organisation der Weihnachtsbetreuung gekümmert hatte. „Der Bedarf besteht also weiterhin ungebremst und dies stimmt bei objektiver Betrachtung schon traurig.“

Bedarf besteht auch weiterhin

Die Kapazitäten des Saales beim Roten Kreuz an der Voedestraße ist oftmals ausgeschöpft, bestätigt Ralf Schmidtmann, der sich um die Anleitung der vielen freiwilligen Helfer kümmerte: „Solange es für manche Gäste in Ordnung ist, dass sie zu den Stoßzeiten ein klein wenig warten müssen oder sich zuerst an einen improvisierten Tisch zu setzen, kriegen wir immer alle irgendwie unter.”

In diesem Jahr waren besonders viele Wattenscheider dem Hilfesaufruf gefolgt und halfen am ersten Weihnachtstag beim Servieren der Speisen, bei den Arbeiten in der Küche, der Ausgabe Geschenktüten, beim Abräumen des Geschirrs oder standen den vielen Besuchern einfach für ein Gespräch zur Verfügung und hatten ein offenes Ohr für die Nöte der Menschen.

Neues Team aus Freiwilligen

Und den Besuchern konnte auch Dank der insgesamt 24 Freiwilligen wieder ein toller Weihnachtstag bereitet werden, denn besonders die Wattenscheider BürgerInnen hatten durch Sachspenden in den letzten Tagen vor dem Fest die Veranstaltungsorganisatoren nochmals kräftig unterstützt. „Wir haben noch bis in die späten Stunden des Heiligen Abends zahlreiche Bäckereifilialen und Supermarktfilialen in Wattenscheid abgeklappert, so dass wir ein reichhaltiges Kuchenbuffet anbieten konnten“, erklärt DRK-Präsident Thorsten Junker. Die finanzielle Unterstützung im Vorfeld ruhe zwar nach wie vor auf Pfeilern wie der Löwen-Apotheke, Sparkasse Bochum und der Bezirksvertretung Wattenscheid, aber gerade die Spenden aus dem Unternehmerkreis sind leider rückläufig.

"Die Geldspenden im Vorfeld sind die Basis für unsere Weihnachtsbetreuung", betont auch DRK-Präsidiumsmitglied Ralf Schmidtmann. Hier sorgte Auto-Technik Gerbracht als DRK-Partner mit einer Spende für die Finanzierung eines italienischen Menüs für die zahlreichen Besucher. Zudem erhielt jeder Besucher eine prall gefüllte Weihnachtstüte mit auf den Heimweg, Inhalt: Brot, Gebäck, Süßigkeiten, Kaffee und Obst.“

Ohne Spenden nicht möglich!

Die finanzielle Hilfe, das gibt DRK-Präsident Thorsten Junker zu, sei notwendig: „Ohne Spenden geht nichts. Der Verband könnte die Veranstaltung nicht komplett finanzieren, weil dann andere Rotkreuz-Projekte gefährdet wären und zudem der Aufwand für die Weihnachtsbetreuung nicht geringer wird.”
Der Wert der Veranstaltung zeige sich nach Meinung des DRK-Organisationsteams anhand der dankbaren Reaktionen der Gäste, denn manch Alleinstehender suche keine Bescherung, sondern einfach nur Gemeinschaft. “Viele kommen eben nicht nur, um zu essen oder sich die Weihnachtstüten abzuholen. Es geht um den Austausch, um die Kommunikation und das einfache Zuhören ist immens wichtig", erklärt Sven Sliewinske, der seit Jahren zu den Helfern bei der Weihnachtsbetreuung gehört. Oft suchten die Besucher auch das Gespräch mit den Helfern. "Die Leute fragen mittlerweile schon sehr früh, ob die Betreuung wieder stattfindet", erklärte der Rotkreuzler. "Das unterstreicht die Bedeutung."

Mancher Besucher hätte zudem sicher genügend Geld, um in ein Restaurant zu gehen, aber Gesellschaft und Unterhaltung führten sie zur Voedestraße. „Wir fragen hier sicher nicht nach finanzieller Bedürftigkeit”, stellt Ralf Schmidtmann klar. „Manche Besucher werfen auch immer noch etwas in die Spendendosen oder helfen spontan mit, indem einfach mal mit anpacken. Wir hatten diesmal auch wieder Gäste aus den Nachbarstädten.“

Auch in 2019 wieder eine Weihnachtsbetreuung

Insgesamt sorgten 24 ehrenamtliche Helfer für den reibungslosen Ablauf. Eine bunt gemischte Gruppe von Rotkreuzlern aus Wattenscheid, aber vor allem Freiwillige aus der Hellwegstadt, die einem Aufruf zur Mithilfe Anfang Dezember gefolgt waren. Alle Helfer hielten den Weihnachtsgedanken und die Nächstenliebe wahrlich in Ehren und betrieben hierfür einen hohen Zeitaufwand am Weihnachtsfest. „Es macht einfach Spaß, diesen Leuten zu helfen. Man merkt einfach, wenn man in die fröhlichen Gesichter schaut, dass es den Gästen bei uns gefällt. Dieses Lächeln ist für uns schon Dank genug“, erklärten viele der Freiwilligen übereinstimmend. Auch in 2019 wird ein Großteil der Mitwirkenden wieder mit dabei sein, wenn es heißt „25. Dezember 2019 – DRK-Weihnachtsbetreuung in Wattenscheid!“.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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