Nette Hunde(-Besitzer) – oder: Wer ist schuld, wenn Max nicht hört?

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Meistens bin ich am späten Vormittag der erste Vertreter meine Sippe am Strand, während mein holdes Weib noch nach Essen jagt und die Kids daddeln. Zeit für Beobachtungen: Zehn Meter neben dem Platz meiner Wahl bauen zwei Familien (zwei Erwachsene, vier Kinder, drei Hunde) ihre Muschelwelt auf.

Rund eine Stunde später hat eine der beiden Mütter etwa 60 Mal nach „Max“ gerufen“.

Anfangs dachte ich noch, der 15-jährige Ohrstöpselträger im Tross höre auf diesen Namen und folge der Massenanfrage bloß nicht, weil er lieber Rihanna oder Limb Bizkit lauscht. Das wäre jedenfalls eine mögliche Erklärung für Muttis vergebliche Wiederholungsrufe.

Als dann aber der Satz „Max, hol das Mäuschen“ fällt, ahne ich plötzlich: Sie meint den Hund! Netter Hund – nette Familie. Und doch blieb die Frage, warum folgte auch der vierbeinige Max nicht Frauchens Rufen? Oder diese: Wer ist schlechter erzogen: Deutschlands fellige Mäuschenjäger oder die 15-jährigen Dauerdaddler?

Trotzdem muss ich zugestehen, dass Hollands Strände überwiegend nette Hunde beherbergen. Die Sommerfrische scheint sich sogar auf ansonsten eher verhaltensgestörte Staffordshire-Kampfterrier positiv auszuwirken: Sie zerren lediglich nervös an der Leine, beißen aber niemanden.
HALT! Bevor Sie jetzt meinen, holländisches Gummibrot mit Hagel habe mich zum Hundefreund mutieren lassen, zitiere ich schnell aus der glücklichen Scheinwelt realitätsfremder Wauwi-Halter …

„Kuck mal, er macht genau hierhin!“, feixt eine blond gefärbte Mittfünfzigerin in Richtung ihrer etwa gleichaltrigen Freundin (auch mit Hund). Derweil pieselt ihre Töle in Seelenruhe auf die Planken einer Holzbrücke über einem Parkplatz.
Die Freundin freut sich riesig zurück: „Und wenn da unten jetzt einer herläuft …!“ Beide schütten sich aus vor Lachen. Ich suche das Weite und überlasse Ihnen, liebe Leser, die Kommentierung des homo-animalischen Verhaltens.

Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt: Zehn Gründe, warum man sich sogar in Holland nicht immer gut erholt.

Zu Folge 6

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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