Bündnisgrüne kritisieren Planung und Kostenberechnung des Weseler Kombibades
Knackpunkt Energieversorgung / Gorris gibt Vernunftsdenke den Vorzug gegenüber Luxuswünschen

Muss es derart luxuriös sein? Was ist mit den zu erwartenden Energiekosten? So fragen die Weseler Grünen. | Foto: Animation Stadtwerke Wesel
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  • Muss es derart luxuriös sein? Was ist mit den zu erwartenden Energiekosten? So fragen die Weseler Grünen.
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Zu kurz gesprungen, findet Ulrich Gorris und meint die vom Aufsichtsrat der Bädergesellschaft vorgelegte Planung für die Energieversorgung des neuen Kombibades. Seine Hauptkritikpunkte: Das Energiekonzept berücksichtigt nicht alle relevanten Faktoren, berechnet die zu erwartenden Kosten falsch und blendet die Realität in Zeiten des Klimawandels aus.

Doch eins nach dem Anderen. "Klimaoptimiertes Energiekonzept des Kombibades am Rhein" nennen die Unterzeichner Ulrich Gorris und Horst Münnich ihren Antrag an den Stadtrat und den vorberatenden Ausschuss für Stadtentwicklung.

In ihrem Beschlussvorschlag formuliert die Fraktion Fraktion Bündnis 90/Die Grünen unter anderem:  Im Konzept soll die Kompatibilität des Energiekonzeptes des Kombibades mit den strategischen Zielen der Stadt Wesel, klimaneutrale Verwaltung bis 2025, bzw. klimaneutrale Kommune bis 2035 dargestellt werden. Und: Beantwortet werden müssen folgende Fragestellungen: Wie verändern sich die CO2-Emissionen im Stromsektor (v.a. bezogen auf die Wärmepumpenlösung) in den kommenden 15 Jahren durch das von der Bundesregierung beschlossenen Klimaschutzschutzgesetz (Kohleausstieg und regenerative Stromerzeugung)?  Wie verändern sich die prognostizierten Betriebskosten der dargestellten Optionen durch die absehbare Anhebung des CO2 Preises und die beschlossene Senkung der EEG-Umlage?

Ulrich Gorris hat nach der Konsultierung zweier fachkundiger Experten aus Mühlheim und Oberhausen völlig andere Erkenntnisse als der Aufsichtsrat der Weseler Bäder und mahnt an: "Das Kombibad stellt die klimapolitisch bedeutendste Entscheidung des Weseler Stadtrates in den kommenden 15 Jahren dar. Als Grund nennt der Grünen-Antrag: Der Wärmebedarf des Kombibades entspricht dem von 200 Einfamilienhäusern, der Strombedarf sogar 500 Vierpersonenhaushalten. Um die CO2-Emissionen zu kompensieren müssten 1000 Benziner durch Elektroautos ersetzt werden oder 1000 Weseler Bürger müssten für den Rest ihres Lebens auf Fleisch verzichten. Die Kompensation durch neu zu pflanzende Bäume würde 100 Hektar Fläche benötigen und dauert mindestens 40 Jahre.

Gorris kritisiert weiterhin, dass der kontinuierliche Anstieg des CO2-Preises im Kostenplan nicht berücksichtigt werde. Die vom Bäderrat vorgelegte Rechnung sei "rückwärts gewandt" ohne die künftige CO2-bepreisung zu breücksichtigen. Die Hochrechnung auf den Betriebszeitraum von 15 Jahren führt nach seiner Erkenntnis "zu 2,25 Millionen Euro höheren Betriebskosten als angegeben". Man müsse zudem die optimalste der möglichen technischen Varianten aus Blockheizkraftwerk, Gas und Wärmepumpen eingehender prüfen und steuertechnisch bewerten.

Unterm Strich plädieren die Weseler Grünen dafür, die Investitionen für Bau und Unterhaltung des Kombibades im vernünftigen Rahmen zu halten. Ulrich Gorris (mit Blick auf die vielen Bürgerwünsche fürs BelugaBad): "Luxus ist schön" - doch die Kosten für die Energieversorgung des Projekts dürften nicht ausufern.

Muss es derart luxuriös sein? Was ist mit den zu erwartenden Energiekosten? So fragen die Weseler Grünen. | Foto: Animation Stadtwerke Wesel
Ulrich Gorris ist mit der Kostenrechnung und den Details des Energiekonzepts überhaupt nicht zufrieden. | Foto: dibo
Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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