Mit Bescheidenheit und Bürgernähe an die Spitze der Weseler Kreisverwaltung?

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Christiane Seltmann leitet den Bürgerservice und die Rechtsabteilung im Dinslakener Rathaus. Am 25. Mai wird sich zeigen, ob der Wahlkampfmarathon der gelernten Anwältin ihr zum Erfolg gegen den amtierenden Landrat (SPD) verhilft. Seltmann stieg als CDU-Kandidatin in den Ring. In dieser Funktion beantwortete sie und einige Fragen - darunter auch ein paar ungewöhnliche.

Redaktion: Warum glauben Sie, dass Sie bei der Landratswahl eine Chance gegen Ansgar Müller haben?
Seltmann: „Weil ich sonst nicht als Kandidatin angetreten wäre… Im Ernst: Als Landrätin will ich die Bürger mehr einbeziehen, ein offenes Ohr für ihre Themen haben. Rathäuser und Kreishaus rücken wieder enger zusammen. Mit den Beschäftigten der Kreisverwaltung will ich im Team arbeiten, statt nach Gutsherrenart.“

Redaktion: Sie gewinnen 30 Millionen Euro. Was kaufen Sie für den Kreis Wesel, was für sich selber?
Seltmann: „Das vorangestellt: Mit Glücksspielen lösen wir keine politischen Aufgaben. Ich wünsche mir, dass Bund und Land keine Aufgaben mehr an Kreise oder Kommunen geben ohne den finanziellen Ausgleich mitzuliefern. Das wäre schon wie ein echter Lottogewinn!
Mit dem Geldsegen würde ich gerne eine Stiftung errichten, um junge Menschen zu unterstützen, die aufgrund ihrer Defizite Probleme haben, eine Ausbildung zu bekommen oder eine abzuschließen.
Mir persönlich würde ich zusammen mit meinen Neffen und Partnerinnen eine schöne Reise schenken.“

Redaktion: Wen – außer Ihrem anwaltlichen Lebensbeistand und Ihrem Collie – würden Sie für ein Jahr mit auf eine einsame Insel nehmen?
Seltmann: „Einen Telekommunikationsexperten - für den Draht zur Außenwelt.“

Redaktion: Was können Sie an Ihrem Arbeitsort Dinslaken überhaupt nicht leiden?
Seltmann: „Den Bahnhof!“

Redaktion: Eine Vision: Sie sind schon Landrätin und müssen eine Bewerbung formulieren, um öffentliche Gelder zu bekommen. Es geht um Tourismus. Was schreiben Sie?
Seltmann: „Durch das Tor zum Niederrhein in Dinslaken fahren Sie in nur wenigen Minuten in eines der schönsten Waldgebiete und lassen das Ruhrgebiet hinter sich. Zum Entspannen genießen Sie beim Spazierengehen den wunderschönen Sonnenuntergang und die himmlische Ruhe in den Rheinauen vom Kreis Wesel. Anschließend fahren Sie mit dem Fahrrad ins nächstgelegene Restaurant, treffen dort ihre Freunde und genießen bei einem guten Glas Wein oder Bier ein Drei- Gänge-Menü. Kurzum gesagt: Urlaub machen – wo andere wohnen: Der Niederrhein Kreis Wesel !“

Redaktion: Umreißen Sie bitte kurz Ihre Stärken und Ihre Schwächen!
Seltmann: „Bescheidenheit, denn das können andere doch viel besser einschätzen.“

Redaktion: Gibt’s irgendwas, das Sie sehr wütend macht – beruflich und/oder privat?
Seltmann: „Ungerechtigkeit, Arroganz und insbesondere „Geiz ist geil – Haltung“ bei Lebensmitteln.“

Redaktion: Eine Vision: Der Kreis Wesel ist totalitär, Sie sind Regionsfürstin und dürfen drei Dinge abschaffen. Welche sind das?
Seltmann: „Das ist keine Vision, sondern ein Alptraum. Ich würde solche Negativvisionen abschaffen. Ich bin froh, dass der Kreis Wesel und unser Land demokratisch regiert werden.“

Redaktion: Noch ’ne Vision: Die Politik erfindet einen Provinzfinanzausgleich. Wie erklären Sie Hünxe, dass es eine Million an Alpen zahlen muss?
Seltmann: „Zunächst würde ich mich dafür einsetzen, dass dieser Provinzfinanzausgleich nicht beschlossen wird. Davon einmal abgesehen, brauchen wir diesen Ausgleich nicht zu erfinden. Alle Kommunen zahlen bereits heute die Kreisumlage, aus der die übergreifenden Aufgaben des Kreises zum Beispiel im Umweltschutz, in der Infrastruktur, dem Gesundheitswesen oder der Bildung finanziert werden.

Redaktion: Worauf stehen Sie im Privaten? In Bezug auf Musik, Film, Essen, Reisen, Kleidung etc.?
Seltmann: „Musik: je nach Stimmung: Pop, Klassik.
Film: Krimis und Science Fiction-Filme. Bücher: Es warten zwei Bücher darauf, zu Ende gelesen zu werden: „Dieser Mensch war ich“ von Christiane zu Salm und „Bonita Avenue“ von Peter Buwalda.
Essen: alles, vor allem Selbstgekochtes, außer Graupensuppe, Austern oder Innereien.
Reisen: meistens ein aktiver Urlaub, Wandern in den Bergen, gelegentlich Fernreisen, geplant eine Reise mit Freunden nach Südafrika.
Kleidung: in der Freizeit gerne sportlich mit Jeans und Blazer. Bei besonderen Anlässen darf es auch gerne ein Kleid sein.“

Redaktion: Welche/n Promi-nente/n würden Sie gerne kennenlernen?
Seltmann: „Hillary Clinton. Sie wäre die bessere Präsidentin der USA gewesen.“

Redaktion: Ansgar Müller steht plötzlich spätabends angeheitert vor Ihrer Haustür. Was sagen Sie ihm?
Seltmann: „Guten Abend! Wollen Sie zu mir oder ihren Genossen besuchen?“

Redaktion: Was bekommt die Kreis Weseler Bevölkerung, wenn sie am 25. Mai Seltmann wählt?
Seltmann: „Die Umsetzung drei klarer Ziele: Der Kreis bleibt mittelstandsfreundlich. Wir sichern die notwendige Polizeipräsenz in den Kommunen. Und: Wir stärken unsere Berufskollegs und Förderschulen."

Mehr Privates über Christiane Seltmann erfahren Sie in der Serie des Niederrhein-Anzeigers Dinslaken.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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