OZEANRIESE GESTRANDET?

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In den letzten Tagen und Wochen wurde vielfach der größten zivilen Schiffskatastrophe vor 100 Jahren gedacht. Am 15. April 1912 rammte das seiner Zeit größte Passagierschiff "TITANIC" vor der US-amerikanischen Küste einen Eisberg und forderte mehr als 1500 Todesopfer. Ein Mythos der die Menschen bis heute bewegt, denn mehrere Spielfilmversionen mit eingefügten Lebensgeschichten der Passagiere sollen die letzten Stunden der TITANIC eindrucksvoll zeigen. So ist es also keine Wunder wenn die Print-Medien ihre leeren Seiten mit Inhalten zu diesem Gedenktag füllen. Nicht minder zurückhaltend brachten aus gleichem Anlass alle TV-Kanäle abendfüllende Programme. In denen wurden die diversen Spielfilmstreifen oder aber auch Dokumentationen dieser geschichtlichen Ereignisse in aller Breite dem Zuschauer nahe gebracht.
Mit diesen Eindrücken befuhr ich die Kurt-Kräcker-Straße in Wesel. Wie ein Blitz durchzuckte es mich, wollte ich doch schon immer einmal diesen Ozean-Riesen, der schon durch das noch spärliche Grün der Sträucher und Bäume hindurchschaute von Nahem betrachten. Ich bot in die Seitenstraße und da war er direkt vor mir. Gewaltig wie ein Riese. Ein Bollwerk aus Backsteinen, geformt wie ein Schiff stand diese Kirche vor mir. Mein Weg führte mich um das Gemäuer, vorbei an den Gärtner, der in Höhe einer Engelsstatue, den Grund und Boden für den Frühling aufbereitete. Von ihm war zu erfahren, dass die Mauern dieser Kirche mit Steinen der im Februar 1945 zu 98% störten Stadt Wesel neu aufgebaut wurden. Das Kirchenschiff wird frei getragen, ohne Stützen und Säulen, erkärte er. Nachteilig ist der Zugang zu dieser besonderen Kirche, denn es müssen eine nicht kleine Anzahl von Stufen bewältigt werden, um die Pforte zu erreichen. Eine Tafel erläutert die Geschichte der Kirche, die wie ein gestrandeter Ozean-Riese im Weseler Stadtteil Fusternberg ihr zu Hause hat.

Aufschrift auf der Tafel:

FRIEDENSKIRCHE ZU DEN HEILIGEN ENGELN

1956/1957 WURDE DIE KIRCHE AUF DEM REDUIT DES FUSTERNBERGER FORTS ERRICHTET UND AM 2. FEBRUAR 1958 GEWEIHT. DAS IN DER MITTE DES 19. JAHRHUNDERTS ERBAUTE FORT WURDE IM JAHRE 1902 AUFGELASSEN UND SPÄTER VON DER STADT WESEL ERWORBEN. DER ERSTE KATHOLISCHE GOTTESDIENST I WESEL NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG WURDE IM UNTERGESCHOSS DES FORTS, DER HEUTIGEN KRYPTA, GEHALTEN.

WESELER VERKEHRSVEREIN E.V.

Autor:

Peter Reiss aus Wesel

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