Stadt Wesel befragt Händler und Bürger zum Thema Einzelhandel
Wie Sie sich die Zukunft des Einkaufens in Ihrer Heimatstadt vorstellen ...

Wo, wann und wie wird der Kunde sein Geld zukünftig im Weseler Einzelhandel ausgeben? | Foto: Foto: Wähnelt/ Collage: dibo
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  • Wo, wann und wie wird der Kunde sein Geld zukünftig im Weseler Einzelhandel ausgeben?
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Die Stadt Wesel will den Digitalisierungszug nicht verpassen. Im Laufe der nächsten Monate will die örtliche Wirtschaftsförderung den Weg für einen marktfähigen Einzelhandel auf den Weg bringen. 
 
Knackpunkt für die aktuelle Initiative ist eine Umfrage, die live und online durchgeführt wird. Auf deren Ergebnissen soll ein zukunfsfähiges Einzelhandelskonzept aufgebaut werden.

Zum Thema stellte die Redaktion fünf Fragen an Nicolas Kotzke aus dem Büro der Weseler Wirtschaftsförderung. Nachstehend lesen Sie seiner Antworten.
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Redaktion: Das Ziel der Aktion („ein neues Einzelhandelskonzept“ für Wesel) klingt recht ambitioniert. Welcher Zeitrahmen ist gesetzt?

Kotzke: Im ersten Schritt befragt die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung aus Köln (GMA) im Auftrag der Stadt Wesel telefonisch 800 Haushalte in Wesel und näherer Umgebung – ausgewählt nach dem Zufallsprinzip – zum Einkaufsverhalten. Daneben besteht die Möglichkeit, sich über die städtische Homepage, www.wesel.de, aktiv selbst zu beteiligen. Dies wird ab dem 11. Januar möglich sein.
Zudem werden 30 Einzelhändler über das gesamte Stadtgebiet verteilt, quer durch alle Branchen, zur aktuellen Situation befragt. Die GMA erhebt zusätzlich eigene Planungsdaten, beispielsweise zu Verkaufsflächen, Betriebstypen und Standorten. Mit Hilfe der Ergebnisse können Rückschlüsse zum Kaufverhalten und den Einkaufsmöglichkeiten in Wesel gezogen werden.
Die erhobenen Daten werden verwaltungsintern und in einem noch zu bildenden Arbeitskreis, bestehend aus Vertretern des Handels, der Verbände, der Politik sowie der GMA und der Verwaltung, beraten. In der Folge werden Inhalte für ein neues Einzelhandelskonzept abgeleitet. Die Präsentation und Verabschiedung des neuen Konzeptes im Stadtrat soll im vierten Quartal 2019 erfolgen.

Redaktion: Bürgerbeteiligung ist in Wesel oft eine zähe Angelegenheit. Wie viele Menschen hoffen Sie aktiv zur Teilnehme zu bewegen?

Kotzke: Die GMA wird 800 Personen bzw. Haushalte aus Wesel und der näheren Umgebung zu ihrem Einkaufsverhalten befragen. Wir hoffen, dass sich darüber hinaus weitere Personen aktiv an der Befragung über unsere Internetseite beteiligen.

Redaktion: Bei Facebook läuft bereits eine lebhafte Diskussion über Weseler Notwendigkeiten. Verfolgen Sie das?

Kotzke: Wir begrüßen es, dass über die Themen Einzelhandel und Innenstadtentwicklung intensiv diskutiert wird. Dies zeigt uns wie wichtig die Themen sind und wie sehr sich die Bürger damit auseinandersetzen. Sehr begrüßen würden wir es, wenn sich die Bürger auch aktiv an der gerade erwähnten Befragung über die städtische Homepage beteiligen würden, um dort auch ihre Anregungen loszuwerden. Die GMA wird diese Befragung auswerten und entsprechend in den Entwurf eines Konzeptes einarbeiten.

Redaktion: Stichwort Digitalisierung im Einzelhandel – auf welchem Level sehen Sie Wesel zurzeit?

Kotzke: Auch im Hinblick auf die Digitalisierung im Einzelhandel passiert in Wesel in den letzten Jahren eine Menge. Die überwiegende Mehrheit der Einzelhändler verfügt mittlerweile über eine eigene Homepage. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Wesel-Hamminkeln-Schermbeck und WeselMarketing wurde im Jahr 2015 eine Veranstaltungsreihe zum Thema Digitalisierung im Einzelhandel durchgeführt. Als ein Ergebnis aus dieser Veranstaltungsreihe ist das Online-Schaufenster www.wesel-erleben.de entstanden, welches von WeselMarketing gepflegt wird und auf dem sich der Weseler Einzelhandel präsentieren kann. In naher Zukunft wird es außerdem ein flächendeckendes und kostenfreies Wlan-Netz in der Weseler Fußgängerzone geben. Die Startseite des Wlan-Zugangs wird das Online-Schaufenster sein.

Redaktion: In den vergangenen Jahren lag die jeweilige Kaufkraftkennziffer Wesel höher als in den anderen Kommunen des Kreises. Gibt's trotzdem dringenden Handlungsbedarf?

Kotzke: Die Zentralitätskennziffer in Wesel ist weiterhin deutlich überdurchschnittlich. Das heißt, dass in Wesel ein Kaufkraftzufluss stattfindet. Wir ziehen Menschen aus dem Umland an, die in Wesel ihr Geld ausgeben. Diese Situation ist schön und wir freuen uns darüber. Gerade damit dies so bleibt, muss unter anderem auch die Innenstadt weiter gestärkt, die Nahversorgung gesichert und der Handel im Gesamten gesteuert werden. Die Attraktivität des Wohn- und Wirtschaftsstandort Wesel soll weiterentwickelt werden.
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Die Online-Umfrage der Stadt Wesel ist ab dem 11. Januar freigeschaltet!

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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