Wesel-Bislich: Demo bei „Baggern ist Bio!“

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"Baggern ist Bio!" Unter diesem Slogan lud die Firma Holemans (Niederrheinische Kies- und Sandbaggerei GmbH mit Sitz in Rees) zum Holemans-Symposium 2018 auf einen Hof in Bislich ein.
Wie wir seit langem wissen, ist jedoch nicht überall das drin, oder steht dahinter, was drauf steht und so manches eine Mogelpackung ist. Gesetzlich geschützt ist „Bio“ bei Bio-Lebensmitteln, Bio-Siegel und der ökologischen Landwirtschaft. Als Biotope, der Begriff ist eigentlich wertfrei, werden im Allgemeinen natürlich entstandene Landschaftsbestandteile bezeichnet, aber eben auch umgangssprachlich vom Menschen erschaffene Landschaftsbestandteile wie „Betonwüsten“. Ist es das, was die Kiesindustrie damit zum Ausdruck bringen möchte oder eine bewusst gewählte Mogelpackung? So steht dann auch in der Einladung: „Wir wohnen in Häusern, für deren Bau Kies und Sand benötigt werden...“ Demnächst also Bio-Baggern... die weitere Ausbaggerung der Kulturlandschaft am Unteren Niederrhein, die jetzt schon wie ein Schweizer Käse aussieht.
Das Symposium „Baggern ist Bio“, zu dem nur geladene Gäste zugelassen waren, war heute Anlass genug für die Bürgervereinigung EDEN e.V. Rees und der Bürgerinitiative "Zukunft Esserden" um gegen weitere Auskiesungen auf der Zufahrt zum Veranstaltungsort zu demonstrieren. Die Initiativen wehren sich schon lange gegen die Auskiesung Reeser Welle, am Dorfrand von Esserden. In den Medien wurde darüber schon mehrfach berichtet. Befürchtet werden nicht nur Auswirkungen auf die Landschaft, sondern auch auf die Menschen direkt, auf ihr Hab und Gut, durch das Grundwasser und so wird auch in weiten Teilen der Bevölkerung die Auskiesung Reeser Welle aus gravierenden technischen, ökonomischen und Umwelt - Bedenken konsequent abgelehnt.
Die Demo-Teilnehmer begrüßten die Anreisenden auf der Zufahrt zum Veranstaltungsort mit „Landleben statt Kies „ und „Keine weiteren Baggerlöcher“. Die in Luxuskarossen angereisten Gäste interessierte dies jedoch wenig. Einzig der Geschäftsführer Michael Hüging-Holemans stellte sich der Diskussion. Immerhin war das Ereignis so wichtig, dass auch die Lokalzeit Duisburg vor Ort war und Frau Melanie Gronau für EDEN e.V. eine Stellungnahme abgeben konnte. (heute Lokalzeit Duisburg)
Auch mindesten ein NRW-Staatssekretär war vor Ort. Er wurde noch im Wagen sitzend von Herrn Michael Hüging-Holemans begrüßt.

In eigener Sache:
Letzteres war natürlich auch für einen Bürgerreporter eine Situation die man im Bild festhalten muss. Doch oh Schreck, der Staatssekretär stieg aus und verlangte, dass das Bild sofort gelöscht wird. Dazu gab es m. E. keinen Anlass, da hier ein Zeitgeschehen, im öffentlichen Raum stattfand, dies von öffentlichem Interesse ist und auch durch die Pressefreiheit, Berichterstattung abgedeckt, erlaubt ist. Auch die Drohung, er würde mich anzeigen und die Polizei rufen, konnte mich nicht überzeugen. Lediglich für ein Bild, das den Staatssekretär in Großformat im Wagen sitzend zeigt, war ich bereit dieses Bild nicht zu veröffentlichen aber eben auch nicht zu löschen. Dies reichte ihm nicht ... die Polizei kam und sie konnte mich auch nicht dazu zwingen das Bild zu löschen. Um jedoch die Situation zu entschärfen, löschte ich dieses eine Bild, die anderen natürlich nicht.
Eine ähnliche Situation erlebte ich vor kurzem im Hambacher Forst wo mich der RWE-Werkschutz aufforderte Bilder zu löschen. Unter „Polizeischutz“ einer Hundertschaft, wurde dem Werkschutz klipp und klar erklärt ... der darf das!

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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