Dieselautos könnten so sauber sein...

„Wenn Sie heute einen Diesel kaufen, bekommen Sie ein Fahrzeug, dass sich immer noch nicht ans Gesetz hält“, so Dr. Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Gemeinsam mit Parteigenossen hatte der Politiker die Baumot AG in Annen besucht, die sich der Abgasreduzierung verschrieben hat.

Experten sind sich einig, dass sich die Umrüstung manipulierter Dieselantriebe nicht nur auf Softwareupdates beschränken darf, sondern auch eine technische Nachrüstung beinhalten muss. Eine solche Lösung hat die Baumot AG mit Hauptsitz Königswinter am Standort in Annen entwickelt. Die Lösung ist gerade mal 1,3 Kilo schwer und hört auf den Namen „BNOx-Gererator“.
„Wir haben handelsübliche SCR-Technik eingesetzt und durch eine Komponente, einen Ammoniak-Generator, ergänzt“, erklärt Geschäftsführer Henning Middelmann. „Damit haben wir eine Stickoxid-Reduktion von über neunzig Prozent erzielt“, führt er aus.
Die Grundidee ist nicht neu und wurde bereits 1995 von MAN zum Patent angemeldet, ist allerdings mangels Interesse im Sande verlaufen. Die Baumot AG hat das Prinzip aufgegriffen und verfeinert. Bereits 2012 ist Henning Middelmann mit einem BNOx-Generator bei VW vorstellig geworden. „Das können wir selbst und billiger“, bekam er damals zur Antwort.
Was VW damals nicht wollte, wird seit 2013 in größerer Bauweise erfolgreich und zunehmend in englischen Bussen eingesetzt. „Und als das mit dem Abgas-Skandal losging, haben wir gesagt ‚Da können wir helfen’“ sagt Henning Middelmann.
Der Generator selbst kostet gerade mal 300 Euro, der Preis ohne Einbau für ein komplettes System mit allen Komponenten liegt bei 1.500 Euro.
Obwohl jedes Dieselfahrzeug mit BNOx-Gererator zum saubersten Diesel aller Zeiten würde, gibt es bislang nur einige Prototypen, die verbaut wurden. Henning Middelmann: „Durch die Umrüstung verliert ein Dieselfahrzeug mit Euro-5-Norm die entsprechende Zulassung, denn da unser neues System besser als Euro-6 ist, müsste es eine Euro-6-Zulassung bekommen. Das ist vom Gesetz allerdings nicht vorgesehen. Da kommt dann die exzellente Lobby der Automobilindustrie zum Tragen.“