Der Ruhrstadt die Karten gelegt: Wahrsagerin Ruziye Malkos hat „Antenne zum Himmel“

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Text und Fotos von Barbara Zabka

Sie hat den sechsten Sinn und blickt in die Zukunft. Aus den Karten oder aus dem Kaffeesatz. Ruziye Malkos (54) ist Wahrsagerin und hat nach eigenen Worten „eine offene Antenne zum Himmel“.

Ihr Talent entdeckte sie bei einem Kaffeeklatsch - aus Zufall. Ruziye Malkos war damals gerade siebzehn Jahre alt und lebte noch in ihrer türkischen Heimat. Jetzt ist sie in Castrop-Rauxel daheim. In einem Café in Annen legt sie Interessierten regelmäßig die Karten.
Ihre erste Wahrsagung war nicht schön, aber leider traf sie zu. Sie hatte den Tod gesehen. Nur wenige Tage später hatte eine Frau der gemütlichen Runde eine Totgeburt. Von diesem Moment wusste Ruziye, dass das Wahrsagen ihre Berufung ist.
„Wahrsagen kann man nicht lernen, es steckt in einem drin“, erklärt sie. „Viele Menschen haben zwar einen Draht dazu, aber meistens geht die Fähigkeit verloren, weil man sie nicht beachtet.“ Ruziye strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Ihre dunkelbraunen Augen funkeln. Beinahe wie die beiden Bergkristalle, die sie gelegentlich beim Blick in die Zukunft sorgfältig und langsam in ihren gepflegten Händen dreht. „Eine Kristallkugel habe ich nie besessen“, sagt sie kurz und knapp. „Viele erwarten das. Aber darin sehe ich nichts. Und ich bin eine ehrliche Haut. Eine Kugel macht zwar viel her, aber wenn sie nichts taugt - was soll ich damit?“ Allerdings seien eine Mixtur aus Wasser und reinem Olivenöl auch ein hervorragendes Medium.
Nach einer Sitzung vergisst die Wahrsagerin ganz schnell das gesprochene Wort. „Da sind die Bilder ganz schnell weg. Weil die Atmosphäre der Sitzung und die Energien, die dabei frei werden, auch verschwunden sind.“ Oftmals ist eine solche Sitzung für sie als Wahrsagerin auch ganz schön anstrengend. Denn auch ihre Energien würden dabei enorm gefordert: „Manchmal fühle ich mich total kaputt.“

Für Witten steht 2014 unter einem guten Stern

Für die Ruhrstadt soll das neue Jahr 2014 unter einem positiven Stern stehen. Das verraten zumindest die Karten. In den ersten Monaten soll es für die Stadt einen Geldsegen geben. Ein anhängiges Gerichtsverfahren werde positiv entschieden. Die Zahl der Arbeitslosen bleibe zunächst konstant. Dann aber habe jemand eine brillante Idee und mehr Menschen in Witten kämen in Lohn und Arbeit. Für die Kommunalwahlen im Mai sieht Ruziye Malkos konkreter in die Zukunft. In Witten habe die SPD deutlich die Nase vorn. „Aber ich habe da einen Mann gesehen und eine starke Frau, die ängstlich weggeht. Die Frau scheint mir zu schwach für die starke Position“, so Ruziye nach einem Blick in die Karten.
Im Hinblick auf die Kultur in der Ruhrstadt beschreibt die Wahrsagerin folgende Entwicklungen: „Da herrscht allgemein ein großer Optimismus und sehr viel Energie-Potenzial. Aber die Akteure haben keine starke Position und sind gefangen in ihren eigenen Ängsten. Ganz oben sitzt jemand, der jede Initiative blockiert.
So wird vorerst alles beim Alten bleiben. Wie im Sternkreis-Zeichen des Krebses - zwei Schritte vor, einer zurück.“ Für die Wittener Bürger sieht die Wahrsagerin positiv: „Die Karten Wagen, Liebende und Hohepriesterin verheißen Vorwärtskommen, Harmonie und Schutz“, so Ruziye Malkos abschließend. Warten wir es ab.

Autor:

Lokalkompass Witten aus Witten

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