Manche Imker mussten dieses Jahr ihren Bienen zufüttern

Imker Michael Haack
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Emsig wie in einem Bienenstock ging es auf dem Hohenstein beim „Schleudertag“ zu. Rund 60 Besucher nutzten die Gelegenheit, bei einer Führung durch den Bienengarten am Lehrbienenstand die Honigernte zu verfolgen.
Insgesamt gibt es vier Schritte, bis aus dem Produkt der Bienen essbarer Honig wird. Schritt 1 ist die Entnahme der Honigwaben aus dem Stock. Den konnten die Besucher zwar nicht miterleben, aber der Rest war nicht minder ­interessant.
„Zunächst werden die verschlossenen Waben ‚entdeckelt‘, das ist der Fachausdruck“, sagt Imker Michael Haack, und streicht eine weiße Schicht von den Honigwaben. „Anschließend wird der Honig geschleudert und gesiebt“, erklärt der Experte. „Der letze Schritt ist das Abfüllen.“
Gegen einen kleinen Obolus konnten die Besucher den frisch „gezapften“ Honig am Hohenstein mit nach Hause nehmen. Der Honig sollte im Idealfall noch zwei bis drei Wochen stehen, bis sich oben eine Art Perlmuttschicht bildet“, sagt die Kreisimkervorsitzende Hela Nikkin.
Der geerntete Honig schmeckt je nach Bienenvolk und Blüten immer unterschiedlich. Hela Nikkin: „Es hängt immer davon ab, was die Bienen zu sich nehmen. Und da die Blumen, die bestäubt werden, zu verschiedenen Zeiten blühen und unterschiedlich sind, hat das natürlich auch einen Einfluss auf den Geschmack.“
Insgesamt war 2012 kein gutes Honigjahr, wie die Kreis­imkervorsitzende weiß: „Generell sind drei Honigernten im Jahr normal. In diesem Jahr waren es nur zwei Ernten, da der Nektar aufgrund des Wetters nicht da war, und wenn er da war, hat es meist geregnet. Das hat dazu geführt, dass manche Imker ihre Bienen zufüttern mussten, weil sie ansonsten verhungert wären.“
Den Lehrbienenstand am Hohenstein gibt es bereits seit 1978. Ursprünglich wurde er von der Stadt betrieben, doch vor einigen Jahren fehlten dazu die finanziellen Mittel.
Im August 2011 wurde der Lehrbienenstand dann an den Kreis­imkerverein Ennepe-Ruhr übergeben und zum „Lehrbienenzentrum“ ausgebaut. „Den ‚Schleudertag‘ wird es jetzt als feste Institution auch im kommenden Jahr wieder geben“, sagt Hela Nikkin vom Kreisimkerverein, „einmal im Frühjahr, wenn der Honig geerntet wird und einmal im Sommer.“

Imker Michael Haack
Hela Nikkin, Kreisimkervorsitzende.
Autor:

Walter Demtröder aus Witten

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