Kinder bringen Leben ins Haus

Kinder bringen Leben ins Haus | Foto: Diakonie Ruhr-Hellweg -  Ulrike Flashpöhler
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Arnsberg. 13. März 2011- Ulrike Flaspöhler/ Diakonie Ruhr-Hellweg e.V.

ZDF zu Gast im „Haus zum Guten Hirten“

Mit großer Vorfreude warten die Seniorinnen und Senioren im „Haus zum Guten Hirten“ auf „ihre“ Kinder. Ein Strahlen geht über die Gesichter, als sich die Tür im Seniorenzentrum der Diakonie Ruhr-Hellweg öffnet und die Kinder der KiTa „Kleine Strolche“ und der Grundschule „Birkenpfad“ hereinstürmen. Der Nachwuchs kennt sich hier aus. Seit fast zweieinhalb Jahren basteln, singen oder malen die Kleinen gemeinsam mit den Senioren. Davon profitieren beide Seiten. Vor allem aber die demenzkranken Bewohner blühen beim Kontakt mit den Kindern auf.

Auf das erfolgreiche Projekt wurde auch das ZDF aufmerksam. Auf Einladung des Projekts Demenz Arnsberg sah sich das Fernsehteam einen Tag lang verschiedene Facetten des Aktionsprogramms für Menschen mit Demenz im Raum Arnsberg an. Im „Haus zum Guten Hirten“ fingen sie mit Kamera und Mikrofon ein, wie aus einem Stück Ton Schmetterlinge, Ostereier und Schäfchen entstehen und dabei ganz nebenbei die Generationen viel von einander lernen.

Der achtjährige Sören und seine 93-jährige Partnerin sind dabei ein gutes Team. Fürsorglich hilft er ihr beim Anziehen der Schürze. Im Kneten und Ostereierrollen ist die Seniorin spitze, erinnert sie das doch an frühere Zeiten, als sie häufig für das Familienmittagessen unzählige Klösschen rollen musste. Sören verziert die Kugeln. Dann setzt er zwei Kugeln aufeinander und formt lange Ohren – fertig ist der Osterhase. „Psst!“ Er legt den Finger auf dem Mund und gibt der lautstark nach Ton rufenden Tamara ein Zeichen, leiser zu sein. Seine Partnerin macht nach getaner Arbeit ein kleines Nickerchen im Rollstuhl.

„Hier verlieren die Kinder Berührungsängste und lernen, Rücksicht nehmen“, erklärt Margit Albers, Leiterin der KiTa, der Reporterin den Gewinn für die Kinder, die heute nur noch selten in Mehrgenerationenfamilien aufwachsen. Auch erfahren sie viel von der Großeltern- und Urgroßelterngeneration über das Leben von früher.

„In der Begegnung mit den Kindern haben wir hier schon echte Sternstunden erlebt“, schwärmt Einrichtungsleiterin Cornelia Helmert. „Unsere Bewohner werden an ihre eigene Kindheit oder an die Kindheit der Kinder oder Enkelkinder erinnert und auch Senioren, die lange nicht mehr geredet haben, erzählen aus ihrem Leben.“ Der Funke der Lebensfreude scheint überzuspringen, wenn man sich in der Tagespflege der Einrichtung umsieht. Die positive Energie und die unverblümte Offenheit von Kindern motivieren zur aktiven Beteiligung. „Wenn einer der Sprösslinge eine Bewohnerin beim gemeinsamen Kegeln auffordert, in die Vollen zu hauen, ist er manchmal erfolgreicher als die Ergotherapeutin, die zur Bewegung anregen will.“ Diese Erfahrung hat Birgit Krüger als Leiterin der Tagespflege nun schon häufiger gemacht.

Ob bei der Karnevalsfeier, beim Besuch des Therapiehundes oder beim Singen: Die gemeinsamen Stunden mit den Kindern können zudem von den Sorgen und Schmerzen ablenken. Das Konzept geht auf, das bestätigt auch die fünfjährige Leni, wenn sie ihrem Partner zum Abschied sagt: „Das hat heute wieder viel Spaß mit Dir gemacht.“

Autor:

Marita Gerwin aus Arnsberg

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