Anja Wrzecha "lauter" Collagen - Malerei - Objekte

FREMDSPIELEN - 10 tlg. Objekt Acryl auf Holz
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Seit Freitag bis zum 03. Oktober 2014 zeigt die 1989 in Bochum geborenen Künstlerin Anja Warzecha im Kunstraum-unten in der Zwischenebene der U-Bahnstation Schauspielhaus unter dem Titel „lauter“ Collagen, Malerei und Objekte. Nach dem Abitur am Goethe-Gymnasium studierte sie von 2008 - 2014 Malerei an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle, wo sie im Januar dieses Jahres ihr Diplom machte.
Künstlerisch zu arbeiten bedeutet für Anja Warzecha erst einmal immer in Bewegung zu bleiben, oftmals den Schaffens- und Lebensmittelpunkt zu wechseln und ständig neues aus der sie umgebende Umwelt aufzunehmen und zu sammeln. Diese (möge sie in Form von Natur oder Stadt erscheinen) begreift sie visuell als ein Ganzes, das aus ganz unterschiedlichen einzelnen Formen, Farben und Strukturen bestehend durch Bezeichnungen wie „Wald“, „Stein“, „U-Bahnstation“, „Kunstraum“ zusammen gehalten wird.
Das Sammeln neuer Eindrücke geschieht bei Anja Warzecha nicht bewusst in dem Sinne, dass sie bestimmte Aspekte ihrer jeweiligen Umwelt unmittelbar auf ihre spätere künstlerische Verwendung abtasten würden. Vielmehr basiert die „Sammlung“ auf einzelnen Elementen, die in ihrer ganz persönlichen Wahrnehmung „besonders“ sind und ihr aufgrund bestimmter Eigenschaften im Gedächtnis bleiben; entweder, da sie sich überdeutlich aus ihrem Umfeld hervorheben oder sich eigentlich kaum mitteilen und gerade ihre Beiläufigkeit die Wahrnehmung herausfordert.
In diesem Sinne beruhen die 2 großformatigen Acrylbilder „RINKH „ und „CIIP“ auf Warzechas Auslandssemester in Katmandu, Nepal und die Motive des 10 teiligen Würfelobjekts „Fremdspielen“ auf ein 3-monatiges Atelierstipendium in Istanbul. Gleichermaßen tauchen aber immer auch Elemente in ihren Bildern auf, die sich weniger eindeutig zuordnen lassen.
Der eigentliche Reiz der künstlerischen Arbeit liegt für Anja Warzecha darin, die Versatzstücke der realen Umwelt in unüblicher Form miteinander - wie durch Klebstoff zusammen gehalten - zu einem neuen malerischen Gefüge zu kombinieren. Als wollte sie zeigen, was sie von den Strukturen der Welt begriffen habe, kommt es zum Versuch, aus eigentlich nicht zusammen gehörigen Einzelstücken ein Ganzes zu formen Sichtbar bleibende „Schnittkanten“, die der Collagetechnik entnommen sind, erfüllen dabei innerhalb ihrer Arbeiten einerseits die Funktion der Abgrenzung , aber auch dem Zusammenfügungen der unterschiedlichen Bildelemente. Sie repräsentieren den gesamten Prozess des Malens, da an ihnen die diversen Übermalungen und Arbeitsprozesse sichtbar werden.
Der Künstlerin gelingt es so Szenerien herzustellen, die einerseits konstruiert bis künstlich wirken, andererseits dennoch sofort als „Landschaften“ aufgefasst werden können. Im Auge des Betrachters entsteht eine Gratwanderung in dem Spannungsfeld zwischen Wiedererkennbarkeit einzelner Elemente seiner Umwelt und der Umkehrung dieses Eindrucks, sobald sich diese bei genauem Betrachten dann doch wieder einer eindeutigen Identifizierung entziehen.
"Dazwischen" - so das Thema Warzechas Diplomarbeit aus diesem Frühjahr, zwischen Bekanntem und Unbekanntem, zwischen Wiedererkennen und völliger Negation des Wiedererkennungswertes durch Abstraktion, bewegt sich die Künstlerin Anja Warzecha in ihrer sehenswerten Ausstellung im Kunstraum-unten.

Kunstraum-unten
Hattinger Str.1/Zwischenebene der U-Bahnstation Schauspielhaus, 44789 Bochum
Öffnungszeiten: Di und Fr 15:30 – 18:30 Uhr und nach Vereinbarung
www.kunstraum-unten.de

Autor:

Gisbert Danberg aus Bochum

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