Demos
Die Tage danach

... nur ein paar Gedanken zur Demo im Nachhinein.

Zu Tausenden waren sie auf der Straße, gegen Rechts – aber nicht einer gegen das Unrecht.

Zuerst dachte ich, mir sei da was entgangen, als plötzlich so viele Menschen auf die Straße gingen – was war passiert?! Wenn Menschen auf die Straße gehen, bekomme ich Angst, das hat nie was Gutes.

Es ist Karnevalszeit. Aus Demonstranten werden Jecken, die zum Feiern auf die Straße gehen. Wie schön, klingt nach Frieden und Fröhlichkeit. Frieden, wie sehr ich mir den für alle Menschen auf Erden wünsche..

Ich war nicht dabei - bin nicht auf die Straße gegangen um meine Position „Gegen Rechts“ zu demonstrieren oder kundzutun. Und nun?
Und ich lasse mir auch nicht die vererbte Schuld für grauenvollste Un-Taten in die Schuhe schieben, die so grauenhaft und unmenschlich sind, dass es keine Worte dafür gibt, sowie für das, was man den armen Menschen da draußen, außerhalb meiner (noch) heilen Welt antut

Das beliebte Urlaubsland der Deutschen, die Türkei – die armen, bedauernswerten Menschen, die da immer noch kein stabiles Dach überm Kopf haben .. das ist  mehr als Unrecht! 
Über das Unrecht hierzulande lasse ich mich keineswegs hinwegtäuschen – denn es ist nicht nur Unrecht Rentner und Rentnerinnen an die Armutsgrenze zu treiben, die komplette Infrastruktur entgleisen zu lassen und für Entwicklungshilfe 560 Milliarden Euro ins Ausland zu stecken. 

Eigentlich sollte ich mich dafür schämen, nicht für den alten Mann/die alte Frau auf die Straße zu gehen, welche die Müllbehälter nach Flaschen durchsuchen - und für die Leidgeprüften, die aufgrund von Attentaten Freunde und Familienmitglieder verloren haben.
Mit Entsetzen hatte ich den Wahnsinn wahrgenommen, das Unfassbare bis heute nicht vergessen -  und was hab ich gemacht? Ein Kerzchen angezündet, und in den nächtlichen Sternenhimmel ein Gebet entsendet.

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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