Grundgesetze sind wichtig
Rechtskunde-AG der Köllerholzschule siegt bei bundesweitem Wettbewerb

Das Grundgesetz wird morgen 70 Jahre alt. „Braucht man das?“, fragt Matheo von der Köllerholzschule in einem Kurzfilm und beantwortet die Frage mit acht weiteren Schülern der Rechtskunde-AG gleich selbst. Mit ihrem Werk gewannen die Viertklässler den bundesweiten Wettbewerb „Klappe – Action – Grundgesetz!“ des Deutschen Anwaltvereins.

„Abiturienten in Not“ heißt der Film, den die Grundschüler gedreht haben. Gerade freuen sich die Absolventen noch über ihr Abitur, da zwingen ihnen Bundeskanzlerin, Bundestag und Bundesrat per Gesetz auf, Lehramt zu studieren, um die Bildungsmisere zu beenden. Darf das sein? Nein, denn dem stehen die im Grundgesetz verankerte Berufs- und die Meinungsfreiheit sowie die Persönlichkeitsrechte entgegen.
Die Idee zu der Handlung hatte Tania Klumpe, Mutter von Schülerin Johanna. Die Richterin und ihr Mann, Dr. Gerhard Klumpe, ebenfalls Richter, leiten die vor zwei Jahren gegründete Rechtskunde-AG „Justizia“ an der Köllerholzschule. Jede Woche setzen sich die Schüler zwei Stunden im Offenen Ganztag mit Staat und Gesetzgebung auseinander. „Das ist harte Arbeit. Die Kinder müssen arbeiten“, erklärt Tania Klumpe.
Doch das machen die AGler gern. „Da hört man sonst im Unterricht nichts drüber“, sagt Niklas. „Es ist spannend, wie die Gesetze, an die wir uns halten müssen, entstehen“, ergänzt Kian. Und ihre Beschäftigung mit juristischen Themen hat den Grundschülern bei ihrem Kurzfilm geholfen. „Wir konnten Ideen aus vorausgegangenen Blöcken nutzen“, erklärt Johanna. So kam beim Thema Staatsaufbau das Grundgesetz schon vor, und auch über Bundesrat und Bundestag hatten sie bereits diskutiert.

Grundgesetz gelesen

Natürlich haben sie für ihren Film auch einige Artikel des Grundgesetzes gelesen. „Das ist was anderes als das, was wir sonst lesen. Manches war einfach, manches schwieriger“, erzählt Jonathan. „Mit Vorwissen geht es“, so Kian.
Dann filmten die Schüler ihr Video – mit selbstgemachten Kulissen, Kostümen aus der Schule und von Zuhause und mit Tania Klumpe hinter der Kamera. Um den Schnitt, damit der Film die erlaubte Höchstdauer nicht überschritt, kümmerte sich Niklas.
Nun hieß es warten, wie der Film beim Deutschen Anwaltverein ankommt. Sehr gut! Der erste Preis geht nach Bochum! Und das, obwohl der Wettbewerb für Schüler ab der achten Klasse war und die Köllerholzschüler zuvor angefragt hatten, ob sie mitmachen dürfen. Schnell wurde eine Tagesreise nach Berlin organisiert, wo die Preisverleihung in einem Kino stattfand.
"Das war sehr lustig, uns auf der großen Leinwand zu sehen", berichtet Lorenz. Urkunden, Blumen und Bücher gab es für die Sieger, und eine Prämie von 750 Euro.

Kooperation mit der TKS geplant

Der anstehende Schulwechsel bedeutet für die Viertklässler erst einmal das Ende der AG. Vielleicht wird es eine Kooperation mit der Theodor-Körner-Schule geben, gegen die die Grundschüler schon in lokalen Wettbewerben angetreten sind. Angedacht ist, dass die erfahrenen Schüler dem juristischen Nachwuchs helfen.
Denn auch künftig möchten sie sich mit Recht und Gesetz beschäftigen. Denn sie haben in den vergangenen zwei Jahren gelernt, wie wichtig das ist. "Ohne Gesetze würde unser Zusammenleben eskalieren", befürchtet Johanna, dass zum Beispiel Selbstjustiz die Folge sein könnte, und Lorenz schätzt es, dass es verschiedene Kontrollorgane bei der Gesetzgebung gibt.

Kurzfilm

- Den Kurzfilm, den die Schüler der Rechtskunde-AG erstellt haben, ist hier zu sehen: https://anwaltsblatt.anwaltverein.de/de/news/klappe-action-grundgesetz

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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