Nach 2:1-Sieg über Fürth

VfL Bochum feiert Leitsch – „Wir wissen, was für ein toller Spieler er ist“

Aufmunternde Sprechchöre vor dem Anpfiff, befreiende Fangesänge nach dem Abpfiff: Der VfL Bochum feierte beim 2:1-Sieg über Greuther Fürth vor allem Maxim Leitsch. Nach seinem Patzer im Pokal zählte der Innenverteidiger dieses Mal sogar zu den Torschützen und kassierte ein Extralob seines Trainers. „Wir wissen, was für ein toller Spieler er ist“, betonte Thomas Reis.

Nach 35 Minuten hatte Leitsch den Ball nach einem fast perfekten Freistoß von Eduard Löwen gedankenschnell über die Linie gedrückt. Eine echte Premiere für den 23-Jährigen, und das nach dem folgenschweren Blackout im Pokal, der vor nur drei Tagen das Aus für den VfL Bochum bedeutet hatte. „Dass ich ausgerechnet nach dem Fehler ein Spiel danach mein erstes Bundesligator mache, ist natürlich mega“, war auch bei „Leitschi“ die Erleichterung nach Abpfiff spür– und hörbar.

Tore von Leitsch und Losilla

„Ich freue mich auch richtig für Maxim. Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns“, lobte auch Bochums zweiter Torschütze Anthony Losilla. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Fürther (65.) hatte der Kapitän nach 71 Minuten den Deckel aufs Spiel gemacht – wie schon im Hinspiel. „Ich treffe anscheinend ganz gerne gegen Fürth“, lachte Losilla. 

Klar, dass die beiden Torschützen des Tages auch im Fazit von Thomas Reis eine wichtige Rolle spielen. Der Trainer verteilte zudem aber auch ein ganz dickes Kompliment an das Publikum. 19.800 Fans hatten das Ruhrstadion in ein blau-weißes Freudenhaus verwandelt – der Klassenerhalt für den VfL rückt immer näher.

Reis lobt die Fans

Im Einzelnen äußerte sich Thomas Reis über…
…Komplimente für die Mannschaft:
Ich kann meiner Mannschaft ein absolutes Kompliment machen. Sie hat versucht Gas zu geben, alles zu verteidigen und gemeinsam anzugreifen - so wie ich es immer fordere. Ich bin stolz, wie wir diesen Sieg erreicht haben.

…Komplimente für die Fans:
Ich möchte definitiv die Zuschauer loben, die uns nach vorne gepeitscht haben. Sie hatten ein super feines Gespür, um die Mannschaft zu unterstützen. Das war unheimlich wichtig, weil die letzten Spiele doch Körner gekostet haben. Für mich war unheimlich wichtig, dass wir gemeinsam in der kleinen Festung Ruhrstadion an unserem Ziel weiterarbeiten. Ich fand es sehr beeindruckend, eine tolle Kulisse. Ich kann mich nur immer wieder dafür bedanken, dass wir gegen Fürth gemeinsam etwas erreicht und einen Riesenschritt in die richtige Richtung gemacht haben.

…den Wert von Anthony „Toto“ Losilla:
Toto hat seine Spielweise im hohen Alter ein bisschen verändert, was uns taktisch sehr gut zu Gesicht steht. Da wir weniger Tore schießen als viele andere Mannschaften, musst du eine gute Stabilität in der Defensive haben. Die war gegen Fürth auch wieder gegeben, und das ist natürlich auch ein sehr großer Verdienst von Toto. Er ist nicht der große Lautsprecher, aber er ist ein absoluter Teamplayer, ein Führungsspieler.

…ein Karriereende von Losilla:
Meinetwegen kann er noch mit 40 spielen. Ich hoffe, dass er diese Saison gut zu Ende bekommt und dann schaue wir mal, was die neue Spielzeit bringt. Ich bin froh, dass er weiter beim VfL bleibt.

…die wechselhafte Woche von Maxim Leitsch:
Ich bin froh, dass Leitschi sogar mal getroffen hat. Ich hoffe, dass ihm das gut tut. Das Wichtigste war für mich aber, dass er im Spiel Stabilität zeigt und nicht überdreht, weil er meint, er muss irgendetwas gutmachen. Das muss er nicht - wir wissen, was für ein toller Spieler er ist! Wenn er sich zusätzlich mit einem Tor belohnt… - das war für uns natürlich unheimlich wichtig. Ich hoffe, dass ihm das auch wieder das Selbstvertrauen gibt. Daran habe ich aber keine Zweifel, wenn man auch die Art und Weise sieht, wie er gegen Fürth gespielt hat.

…die spielerische Leistung:
Es war fußballerisch mit Sicherheit nicht unser bestes Spiel. Aber seit ich Trainer bin und gegen Stefans Mannschaften spielen darf, waren es immer sehr enge Spiele. Man hat jetzt wieder gesehene, dass Kleinigkeiten entschieden haben. Wir haben zwei Standardtore gemacht, die unheimlich wichtig waren.

…den Weg zum Klassenerhalt:
Jetzt haben wir 32 Punkte. Es war für uns wichtig, dass die 3 vorne steht. Es ist noch nichts erreicht, aber mit der Art und Weise und der Einstellung bin ich absolut einverstanden. 32 Punkte werden aber definitiv nicht reichen. Wir werden alles tun, um die nötigen Punkte zu sammeln. Es ist schwer, eine Prognose abzugeben. Ich gehe davon aus, dass man sechs bis acht Punkte definitiv noch brauchen wird.

…eine „Belohnung für die Mannschaft:
Wir tun gut daran, dass wir diesen Sieg genießen. Die Jungs haben jetzt auch mal zwei Tage frei. Es war eine tolle Leistung und Moral in den letzten drei Spielen.