Neubau im nächsten Jahr
Bochumer Tierheim soll ein neues Hundehaus bekommen

So sehen die ersten Entwürfe für das neue Gebäude aus. | Foto: TSV Bochum Hattingen und Umgebung
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  • So sehen die ersten Entwürfe für das neue Gebäude aus.
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Weil das alte Hundehaus 4 so marode ist, dass eine Renovierung nicht lohnt, plant der Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung einen Neubau für das Tierheim im kommenden Jahr. Die Pläne existieren bereits. Am Samstag, 3. September, werden sie beim Herbstfest im Tierheim erstmals vorgestellt.

Die Fliesen platzen ab, Stahlträger rosten, Fenster sind undicht, die Lüftung funktioniert nicht mehr: Das alte "Hundehaus 4" auf dem Gelände des Tierheims Bochum an der Kleinherbeder Straße ist schon länger marode. Im kommenden Jahr soll es abgerissen werden und an seiner Stelle ein Neubau entstehen.
"Eine energetische und für unsere Hunde sinnvolle Sanierung ist einfach nicht möglich", weiß Nina Schmidt, Vorstandsmitglied des Tierschutzvereins Bochum, Hattingen und Umgebung.
Die Pläne für den Neubau werden am Samstag, 3. September, beim Herbstfest, das von 11 bis 17 Uhr rund ums Tierheim stattfindet, erstmals der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. "Jeder Besucher kann mit dem Vorstand in Gespräche über die Planungen einsteigen", ermuntert Nina Schmidt. Offiziell vorgestellt werden die Baupläne und Zeichnungen um 13 Uhr durch Nina Schmidt und den Vorsitzenden des Vereins, Michael Schneider. Jeder Interessierte könne zudem sehen, wie er selbst zur Realisierung beitragen könne.
Das alte Hundehaus hat sechs Meter hohe Decken - eine Raumhöhe, die nicht gebraucht wird, wohl aber beheizt werden muss. Geheizt wird mit Öl. Damit soll künftig Schluss sein: Der Verein plant dank Erbschaften ein insektenfreundlich begrüntes Dach mit Photovoltaikanlage. Das ganze Gebäude wird mit energetischer Dämmung sowie energiesparenden Leuchtmitteln ausgestattet und durch eine Wärmepumpe beheizt.
Doch das neue Hundehaus soll nicht nur den neuesten Klimastandards gerecht werden, sondern auch einen echten Mehrwert für die Tiere und ihre Betreuer bieten. Sechs Zimmer für die Gruppenhaltung von Hunden sollen entstehen. Der besondere Clou aber ist ein Resozialisierungsraum, der einer "echten" Wohnung nachempfunden ist. "Oftmals ist nicht bekannt, wie sich Hunde, die ins Tierheim kommen, in einer Wohnung verhalten", erläutert Nina Schmidt den Hintergrund. Der Resozialisierungsraum solle daher eine häusliche Situation so gut wie möglich darstellen - inklusive Möbeln. Auch eine kleine Küche werde eingerichtet, in der Alltagsgegenstände und ihre entsprechenden Geräusche - etwa Toaster oder Kaffeemaschine - vorkommen. "Immer mehr verhaltensauffällige Hunde aus Bochum werden im Tierheim abgegeben. Ein neues Zuhause können sie aber nur finden, wenn mit ihnen trainiert wird, auch in einem häuslichen Umfeld", macht Schmidt deutlich, warum so ein Raum dringend benötigt wird. "Ohne die Vermittlung in ein neues Zuhause wäre das Tierheim irgendwann überfüllt und es könnten keine Hunde mehr aufgenommen werden, so dass Menschen keine Anlaufstelle mehr finden, wo sie ihren Hund abgeben können, den sie aus verschiedensten Umständen nicht mehr halten können."
Im Obergeschoss des Gebäudes sollen unter anderem Räume für die Jugendgruppe und die Hundeschule, eine separate Küche - zu der Hunde keinen Zutritt haben -  sowie Seminar-Räume entstehen. Das würde dem Verein nicht zuletzt die Möglichkeit geben, die Jugendarbeit deutlich auszuweiten, und damit auch seine eigene Zukunft zu sichern. Ideen gibt es bereits - sie reichen von veganen Kochkursen bis hin zu kompletten Wochenend-Seminaren. "Die Jugendarbeit auszubauen ist deshalb wichtig, da die an Tierschutz interessierten Kids und Jugendlichen von heute auch die Tierschützer von morgen sind", ist Nina Schmidt überzeugt. "Nur mit einer gut informierten und engagierten Jugend kann Tierschutz in Bochum auch auf lange Sicht vernünftig betrieben werden."

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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