Aktion Canchanabury aus Bochum freut sich über Unterstützung aus der Nachbarschaft
Lokal handeln - global helfen

Gerd Stegemann (l.) und Henriette Roos freuen sich über die Unterstützung des Online-Händlers babymarkt.de. CEO Bastian Siebers hat seine Mitarbeiter für die Lauf-Challenge sogar mit passenden Shirts ausgestattet.  | Foto: Molatta
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  • Gerd Stegemann (l.) und Henriette Roos freuen sich über die Unterstützung des Online-Händlers babymarkt.de. CEO Bastian Siebers hat seine Mitarbeiter für die Lauf-Challenge sogar mit passenden Shirts ausgestattet.
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 Es ist kein einfaches Jahr für die Aktion Canchanabury: Die Bochumer Hilfsorganisation wird 60 Jahre alt - und normalerweise würde der Geburtstag groß gefeiert. Doch normal ist auch im zweiten Corona-Jahr noch herzlich wenig, so dass an große Veranstaltungen derzeit nicht zu denken ist. "Trotzdem wollen wir uns und unsere Arbeit gerade in diesem Jahr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken", macht Gerd Stegemann, Geschäftsführer der Aktion Canchanabury, deutlich. Angesichts der Corona-Pandemie dürften die Probleme in Afrika nicht vergessen werden.

Mit einer Plakataktion soll nun im Oktober auf die Arbeit der Aktion Canchanabury aufmerksam gemacht werden. Insgesamt 122 Großflächenplakate im gesamten Bochumer Stadtgebiet werden angemietet.
"Als Hilfsorganisation tragen wir zwar nur die technischen Kosten der Plakatierung", erläutert Stegemann, "doch auch dafür wollten wir nicht das Geld unserer Spender einsetzen, die ja unsere Arbeit in Afrika unterstützen möchten. Deshalb haben wir nach einem Sponsor gesucht." Fündig geworden ist man ganz in der Nähe: beim Bochumer Online-Händler "babymarkt.de". Das Unternehmen übernimmt die Kosten für die gesamte Plakat-Aktion.

Hilfe zur Selbsthilfe

Im Mittelpunkt der Plakate ist der Umriss des afrikanischen Kontinents zu erkennen; darin ein Foto, das Henriette Roos, Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle der Aktion, in herzlicher Umarmung mit Gertrude Nalukwata aus Uganda zeigt. "Die Geschichte von Gertrude ist eine echte Erfolgsgeschichte", berichtet Henriette Roos. "Als Aids-Waise wurde sie bereits als Kind von uns unterstützt, denn ihre Eltern starben, als sie noch sehr jung war. Heute ist sie Ende 20, hat eine Ausbildung absolviert, arbeitet im Krankenhaus auf einer HIV-Station und unterstützt mit ihrem Lohn selbst einen HIV-positiven Waisen." Gertrude habe sie, erzählt Roos, mit ihrer Tapferkeit und ihrer Zielstrebigkeit beeindruckt. "Sie ist das beste Beispiel dafür, wie unsere Unterstützung für die Aids-Waisen ankommt: Für die betroffenen Kinder ist sie oft die einzige Chance, dem Kreislauf der Armut zu entkommen."
"'Miteinander in Freundschaft etwas bewegen' - das ist auf unseren Plakaten zu lesen und das gilt auch für unsere Zusammenarbeit mit babymarkt.de", freut sich Gerd Stegemann. Denn mit dem Sponsoring der Plakate endet das Engagement des boomenden Online-Händlers, der seit letztem Jahr im 'O-Werk', der ehemaligen Opel-Hauptverwaltung, ansässig ist, noch lange nicht: "Wir setzen mit der Aktion Canchanabury auf einen lokalen Partner für nachhaltiges soziales Engagement", macht Bastian Siebers, CEO von babymarkt.de, deutlich.

Spenden durch Lauf-Challenge

Ein erster Schritt ist gemacht - oder besser: ganz viele Schritte. Im Sommer dieses Jahres startete das Unternehmen eine zehnwöchige Lauf-Challenge in seinem Team. Die 161 Mitarbeiter des Online-Händlers, die zum überwiegenden Teil im Home-Office arbeiteten, waren aufgerufen, "Strecke" für den guten Zweck zu machen - laufen, joggen, walken oder einfach "nur" spazieren gehen - je mehr Kilometer, desto höher die Spenden für die Aktion Canchanabury. Die tägliche "Laufleistung" der einzelnen Mitarbeiter wurde per App erfasst, Wochensieger gekürt und Tageshöchstleistungen belohnt. "Das hat motiviert", bekennt Wiebke Mönning, begeisterte Radfahrerin, aber bekennender Lauf-Muffel. "Selbst ich bin so ans Joggen gekommen." Und auch der Chef selbst hat mitgemacht: "Ich halte mich eigentlich für ziemlich sportlich, aber die Ergebnisse unserer Mitarbeiter haben mich echt erstaunt - einen Wochensieg habe ich leider nie geschafft", berichtet Bastian Siebers.

11.940 Kilometer für den guten Zweck

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 11.940 Kilometer kamen in den zehn Wochen des sportlichen Wettbewerbs zusammen. Babymarkt.de kann sich über motivierte Mitarbeiter und eine Stärkung des Gemeinschaftsgefühls freuen - und die Aktion Canchanabury über eine Spende von 5.000 Euro. "Das Geld fließt in unsere Aidswaisen-Projekte", berichtet Gerd Stegemann. Diese stehen angesichts der Corona-Pandemie vor besonderen Herausforderungen. "Durch den Lockdown wurden Schulen geschlossen - Kinder wurden nicht nur von Bildungsmöglichkeiten abgeschnitten, sondern auch sozial nicht mehr eingebunden. Es fielen auch so elementare Dinge wie die regelmäßigen Schulmahlzeiten weg." Die Aktion Canchanabury versorgt ihre Schützlinge daher aktuell auch mit Lebensmitteln oder Dingen des täglichen Bedarfs wie Hygiene-Artikel.

Afrika im Bewusstsein halten

"Afrika hat in den letzten eineinhalb Jahren der Corona-Pandemie im öffentlichen Bewusstsein so gut wie nicht stattgefunden", ist Gerd Stegemann froh, dass sich Europas größter Online-Shop für Baby- und Kinderartikel auch weiterhin für die Aktion Canchanabury stark machen will. "Wir haben die Organisation durch die Lauf-Challenge unseren Mitarbeitern näher gebracht - jetzt wollen wir sie auch unseren Kunden präsentieren", verspricht Bastian Siebers. Im Herbst sollen Kunden einen Tag lang die Wahl haben: Rabatte kassieren oder die mögliche Ersparnis als Spende der Aktion zukommen lassen. "Die Aktion Canchanabury leistet wichtig Entwicklungshilfe und verdient jede Unterstützung."
Weitere Informationen unter: www.canchanabury.de.

Gerd Stegemann (l.) und Henriette Roos freuen sich über die Unterstützung des Online-Händlers babymarkt.de. CEO Bastian Siebers hat seine Mitarbeiter für die Lauf-Challenge sogar mit passenden Shirts ausgestattet.  | Foto: Molatta
Im Großformat werden ab Oktober 122 dieser Plakate im Stadtbild zu sehen sein - per QR-Code werden die Besucher direkt zur Website der Aktion Canchanabury geleitet. | Foto: Molatta
Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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