Kirchenforum zum Schnäppchenpreis verschleudert

Am 16.11.2011, dem Buß- und Bettag, leitete der Vorsitzende des Bevollmächtigtenausschusses (BA) für die Kirchengemeinde Querenburg, Pfarrer i. R. Klaus-Peter Röber, die zweite Gemeindeversammlung seit seinem Amtsantritt im Juli 2009. Anstatt eines seinerzeit in Aussicht gestellten „zukunftsfähigen Konzeptes für die Gemeinde“ wurden die Veräußerung des Kirchenforums und eine ab dem 8.1.2012 geltende Gottesdienstordnung mitgeteilt.
Eine Gemeindeversammlung ist kirchenrechtlich als Beginn der Kirchenwahl vorgeschrieben.
»Die Apostelkirche ist verkauft!« mit diesem Hinweis wies Pfarrer i. R. Ernst Klein (BA) in der anschließenden Diskussion alle Einwände vom Tisch. Der Name des Investors, mit dem die drei Eigentümer des Kirchenforums (Ev. Kirchengemeinde Querenburg, Ev. Landeskirche, Bistum Essen) derzeit den Verkaufspreis aushandeln, wurde von Röber als genau so geheim zuhalten bezeichnet wie die vorgesehene Verkaufssumme. Der Verdacht aus dem Publikum, es könne sich möglicherweise um einen Erlös von weniger als 2 Mio EUR handeln, wurde nicht verneint. Erstaunlich bei einem amtlich ermittelten Verkehrswert von ca. 5 Mio EUR und Erstellungskosten von ca. 11 Mio EUR in den Jahren 1972 bis 1975.
Das Kirchenforum umfasst 2.901,79 m² Wohnfläche, 4.197,45 m² Gewerbefläche, 1.396,96 m² weitere Fläche, 10.821 m² Gelände.

Erstaunlich auch, dass die Universitätspredigerin, Prof. Isolde Karle, weder vom BA noch von der Landeskirche darüber informiert wurde, dass für die von ihr verantworteten Universitätsgottesdienste die Apostelkirche demnächst nicht mehr zur Verfügung steht.
Sie hatte zu Beginn der Diskussion das Wort ergriffen.

Auch schwer vorstellbar, dass der Finanzausschuss des Ev. Kirchenkreises Bochum damit einverstanden sein könnte, dass Kircheneigentum quasi zum Schnäppchenpreis verschleudert werden soll.

Gut denkbar, dass die Ev. Kirche von Westfalen (Landeskirche) den ihr übermittelten Antrag auf die kirchliche Entwidmung der Apostelkirche unter den gegebenen Umständen ablehnt.

Wer in dieser Gemeindesituation zur Kirchenwahl am 5. Februar 2012 kandidiert, benötigt viel Mut und Zuversicht. Zumal den am 26. Februar in ihr Amt einzuführenden, dann neu gewählten Presbyter*innen von Röber in Aussicht gestellt wurde, dass die Kirchengemeinde bei Streitigkeiten im Presbyterium von der Landeskirche aufgelöst und der Kirchengemeinde Stiepel zugeordnet werde.

Ökumenisches Kirchenforum
Apostelkirche

Autor:

Hanspeter Zoller aus Bochum

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