Achim Reichel Tour "Schön war es doch".
Achim Reichel live im Pumpwerk Wilhelmshaven

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Der Ur-Vater des deutschen Rock ist momentan mit seiner Band auf großer Tournee. Anlässlich seines 80. Geburtstages gibt es 15 Termine auf Deutschlands Bühnen und gestern am Dienstag, den 12. März 2024, kamen Achim Reichel & Band um 20:00 Uhr in das seit Monaten ausverkaufte Wilhelmshavener Pumpwerk. Wir waren live dabei.

Drei Jahrzehnte, nachdem Achim Reichel mit seinem Megahit „Aloha Heja He“ in Deutschland Goldstatus erreichen konnte, wurde der Mitsing-Klassiker in China zum Hit. Somit präsentierte er im Pumpwerk Wilhelmshaven auf seiner „SCHÖN WAR ES DOCH“ Tour 2024 einen Querschnitt seiner einzigartigen Kreativität. Ob als „Godfather des Shanty-Rocks“, über Vertonungen deutscher Dichter-Balladen, Volkslied-Erneuerungen bis hin zu einer Vielzahl selbst verfasster Pop-Hits, in 60 Jahren Karriere wusste Reichel stets immer wieder zu überraschen und das Konzert war eine Überraschung im absolut positiven Sinne.

Pünktlich um acht begann es mit einem kosmischen Intro der Band, dann kam Reichel auf die Bühne und wurde mit lautem Beifall begrüßt. Er startete mit „Fliegende Pferde“ und „Wahre Liebe“, vom ersten Augenblick an der pure Gänsehautfaktor, was sicher auch den Arrangements seiner Band zuzuschreiben war – Eigenwillig, kompromisslos und Individuell wie Achim Reichel selbst.

Dann ging es weiter mit einen Querschnitt seines breiten musikalischen Schaffens. Die Band bestand aus den grundlegenden Elementen zweier Gitarren, Bass, Schlagzeug und einem Bläsertrio bestehend aus Saxophon, Trompete und Zugposaune, zeitweise ergänzt durch Tuba und Querflöte, Blues betont arrangiert, doch stets druckvoll. Außergewöhnlich war das Schlagzeugspiel, denn es bestand aus dem üblichen Set in Ergänzung Tom und Bongos. Somit benutzte der Spieler keine Drum Sticks, sondern spielte während des gesamten Konzertes das komplette Drum-Set mit seinen Händen, was dem Rhythmus der Musik Reichels einen typischen Kick verlieh – Wie bereits erwähnt Gänsehaut pur. Bühne und Publikum wurden sofort eine Einheit, da die Musik durch diese Besetzung der Band gestern Abend einzigartig anders und doch so vertraut klang. Somit war es selbstverständlich, das das Publikum gegen Ende des Konzertes hartnäckig Zugaben verlangte, zu denen sich Reichel nicht lange bitten ließ. Als letzte Zugabe gab es „Leben, Leben“.

Achim Reichel ist der Ur-Vater des deutschen Rock aus gutem Grund:
Als andere große deutsche Rockmusiker anfingen Clubs und Konzertbühnen zu erobern, hatte er bereits seine erste Karriere hinter sich. Als Frontmann der Hamburger Rattles spielte er zwischen 1960 und 1966, zu Zeiten des legendären Star-Club, an die 30 Singles ein. Die Hamburger Jungs tourten schon 1963 zusammen, mit den damals noch weniger bekannten, Rolling Stones durch England und begleiteten die weltberühmten Beatles 1966 auf deren einziger Deutschland-Tournee. Reichel, stets Rebell, 68er und Aufbegehrender (jedoch auf seine eigene Art) erklärt. „Politisches Lied muss nicht immer Parolen-Singen bedeuten, auch der Sound einer Musik beinhaltet eine Haltung. Bei mir darf der Sound auch unangepasst daher kommen“.

Autor:

Heinz-Jürgen Klingenhagen aus Dorsten

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