ZORAN - der Name eines Musikers, den man sich merken sollte
Er ist nicht nur Musiker und Produzent, sondern auch Visionär

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Zu den jungen Musikern, deren Namen man sich unbedingt merken sollte, zählt der aus Geldern stammende Rapper ZORAN. Ein besonderes Interesse verdient er sich damit, dass er nicht nur Musiker und Produzent ist, sondern sich auch als Visionär bezeichnet. Was könnte die Menschen mehr ansprechen als zu hören bzw. zu lesen: Von meinem Leben über deine Ohren in dein Herz! Das sind der Inhalt und der Weg meiner Musik!

HvH:
In der hiesigen Rapperszene hast du dir mit dem Pseudonym „ZORAN“ einen Namen gemacht. Erzähl uns doch einmal, wie du auf diesen Namen gekommen bist und wie du mit bürgerlichem Namen heißt.

ZORAN: Ich bedanke mich erstmal sehr dafür, dass Sie mich zu einem kurzen Interview eingeladen haben. Mir ist sehr wichtig, dass mein Künstlername ZORAN geschrieben wird, also alles groß, da mein bürgerlicher Name Zoran Manojlovic lautet. Benannt wurde ich nach meinem Onkel, dem Bruder meiner kroatischen Mutter. Als wir 1992 aus dem Krieg von Kroatien nach Serbien geflohen sind, musste meine Mutter hochschwanger mit mir in einem Helikopter, der von meinem serbischen Vater organisiert wurde, von Kroatien nach Serbien fliegen. Die Situation war heikel und meine Mutter wusste nicht, ob sie jemals ihre Familie wiedersehen würde. Deshalb hat sie mich nach ihrem Bruder benannt: Zoran. Sieben Jahre später durften wir dann endlich wieder nach Kroatien einreisen und alle wiedersehen. Ach, ich möchte erstmal nicht zu sehr ins Detail gehen, jedoch beschreibt das ganz gut, warum ich mich für diesen Künstlernamen entschieden habe und woher der Name stammt.

HvH:
Du bist jetzt 28 Jahre alt und schon recht früh aus deinem Elternhaus in Geldern ausgezogen. In welchen Städten hast du aus welchen Gründen gelebt?

ZORAN:
Mein Lebenslauf würde bestimmt einige Seiten in Anspruch nehmen (lacht), ich halte es jedoch kurz. Studiums- und arbeitsbedingt bin ich nach Düsseldorf, Oberhausen, Essen und Mönchengladbach gezogen. Der Hauptgrund meiner Umzüge war allerdings, dass ich immer der Meinung war, ich müsste aus einem kleinen Dorf raus, um das zu erreichen, was ich mir in den Kopf gesetzt habe.

Großer Irrtum!!!

Jetzt wohne ich wieder in Geldern und weiß, dass mein Zuhause dort ist, wo mein Herz ist, und mein Herz ist hier. Ich dachte, ich müsste die Heimat hinter mir lassen, um meine Träume in der großen Welt zu verwirklichen, doch keiner gibt einem mehr Kraft als sein enges Umfeld.

„Haltet an guten Menschen fest und versucht dadurch Energie zu schöpfen!, das ist ein Motto, das von unheimlich großer Bedeutung für mich ist.

Ihm zu folgen, erscheint mir tausendmal besser als etwas zu suchen, was es nicht gibt. Das Suchen wäre nur eine ewige „Flucht“ geworden.

HvH:
Wie hast du zur Musik gefunden? Hattest du Idole, denen du nachgeeifert hast?

ZORAN:
Tatsächlich weiß ich das gar nicht mehr so genau! (lacht) Ich hatte immer ein Faible für sinnvolle Texte, die durchdacht sind. In meinem Fall vielleicht sogar zu durchdacht (lacht). Hip-Hop, vor allem Rap, war in meinen Augen der passende Filter für meinen Kopf, um einfach all das rauszuhauen, was sich als großes Chaos in meinem Kopf entpuppt hatte. Reime, Sätze, Melodien, Klänge, alles wollte irgendwie raus, und so nahm ich Stift und Block und habe meine Schulhefter vollgekritzelt. Junge, war ich schlecht (lacht). Ich habe Rap erstmals als Ventil gesehen, um in meinem verwirrten Kopf etwas Platz zu machen. Rap hat mich ehrlich gesagt gerettet, da es endlich möglich war, meinem Kopf eine Figur zu geben. Plötzlich konnte ich mich ausdrücken und an meinen Gedanken arbeiten, mich endlich mal konzentrieren anstatt in der Schule nur Scheiße zu bauen (lacht). Jedoch muss ich anmerken, dass der heutige Rap mir am Arsch vorbeigeht und ich keine guten Künstler mehr kenne, weil sie meiner Meinung nach alle das Thema verfehlen. Aber hey, Texte über viel Geld, Drogen und Sex scheinen ja wichtiger (oder einfacher zu verstehen?!) zu sein als tiefgründige Aussagen (lacht).

HvH:
Ich habe dich zu Beginn unseres Interviews als Rapper bezeichnet. Stimmst du der Zuordnung zu diesem Musikgenre zu?

ZORAN:
Vor 10 Jahren hätte ich das. Heute bin ich Musiker, Produzent, Visionär (lächelt) und weit weg vom Mainstream-Rap.

HvH:
Du schreibst die Musik und die Texte selbst. Wie gelingt dir das, und von was handeln die Texte deiner Songs?

ZORAN:
Ich sage immer: von meinem Leben über deine Ohren in dein Herz. Ich sauge vieles auf, höre Geschichten. Menschen vertrauen sich mir komischerweise immer voll und ganz an (lacht). Zuhause konnte ich nie stillsitzen und war deswegen täglich von früh bis spät unterwegs. Schwer zu sagen, wann ich das letzte Mal so lange am Stück zuhause geblieben bin (lächelt und schimpft über Corona). Um es auf den Punkt zu bringen: Ich habe was zu sagen und versuche es nicht gleich eindeutig auf den Punkt zu bringen, sondern einen gewissen Spielraum für die Fantasien der Zuhörer offen zu lassen.

HvH:
Du bist mit so einigen Musikprojekten in der Szene vertreten. Welche sind das, und was genau dürfen wir uns darunter vorstellen? Bist du eigentlich Solomusiker?

ZORAN:
Ich mache kreuz und quer Musik. Einiges solo, aber auch vieles mit unserer Crew PTMITB (Put The Money In The Bag) aus Essen. Merkt euch am besten einfach die Namen! Wir sind auf Spotify und allen anderen Streaming-Portalen zu finden. Meiner Meinung nach ist es zu schade, einen Künstler nach einem Song oder Projekt zu bewerten. Das Allerbeste wäre natürlich, wenn die Leute mit mir oder uns wachsen würden und meine zahlreichen Facetten verfolgen würden. Das kann man übrigens auf Instagram am besten, und dort heiße ich „zoran_vgj“ (lacht). Auch bei Facebook, wenn man „ZORAN“ eingibt, sollte was zu finden sein. Meine musikalischen Sachen sind leicht zu finden, wenn man überall „zoran vgj“ eingibt. Das VGJ steht für „Vergessene Jungs“ und ist der Lifestyle, den wir leben. Genug Eigenwerbung gemacht, immer unangenehm (lacht).

HvH:
Du zählst zu den großen Newcomern hier im Gebiet. Wo hast du deine ersten Gigs gehabt, und welche Pläne hast du für die nächsten Monate?

ZORAN:
Ach ja, die Liveshows waren und sind immer noch die schönsten. Ich war schon viel auf Bühnen live unterwegs und muss sagen, dass ich es vermisse! Ich bin froh, wenn Corona wieder verschwindet (grinst). Angefangen habe ich Straßenfesten, in Jugendzentren wie dem Checkpoint in Geldern, der JugendKulturWerkstatt in Xanten über Vorgruppen von 187 Strassenbande, Pa. Sports & Alpa Gun, Kool Savas bis hin zu Festivals wie dem Summer Jam Festival. Das möchte ich unbedingt wiederhaben, da ich eine mega Show im Kopf habe, die ich nach und nach umsetzen möchte. Musikalisch arbeite ich momentan daran ein eigenes Tape zu produzieren und alles aus eigener Hand zu „erschaffen“. Das passiert aber größtenteils nebenbei. Hauptsächlich sind wir mit Put The Money In The Bag - PTMITB dabei jeden Monat eine Single oder ein kleines Tape rauszuhauen, dafür folgt und unterstützt man uns am besten auf Spotify, denn der eine oder andere Song wird bestimmt auch dir gefallen (grinst). Zu finden sind wir aber natürlich auf allen gängigen digitalen Portalen. Wenn ihr den ganzen Namen „Put The Money In The Bag“ eingebt (vielleicht in Verbindung mit den Künstlernamen: ZORAN, Dwayne Warner, Hubli oder G.G. Alice), sollte unser Künstlerprofil zu finden sein! Natürlich freuen wir uns auch einfach über jede kleine Unterstützung, dafür bin ich immer unendlich dankbar. Instagram der Crew: @ptmitb

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Autor:

Hildegard van Hueuet aus Xanten

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