Kolumne
Über die Dämonologie

Dämonologie ist die Theorie von den Dämonen, d. h. der bösen Geister, wie sie sich religionsgeschichtlich rekonstruieren lässt oder auch explizit ausformuliert in kulturgeschichtlichen Dokumenten vorliegt. Systematische Darstellungen der christlichen Theologie enthielten zeitweise eine Dämonenlehre als Anhang zur Angelologie, da die Dämonen als gefallene Engel konzeptualisiert werden, deren Behandlung wiederum der Schöpfungstheologie untergeordnet ist, wobei die dogmatische Stoffbehandlung meist auch auf andere Traktate wie Soteriologie oder Christologie ausgreift.

Die Bezeichnung „Dämonen“ wird schwankend gebraucht, etwa für „ehemalige Götter“, „Wesen, die bedrohliche Gegenwelten verkörpern oder Krankheiten verursachen“, für „übernatürliche Kommunikationsmittler“ oder „Grenzgänger zwischen Göttern und Menschen“.

In verschiedenen Kulturen der Antike findet sich die Vorstellung, dass diverse den Menschen ereilende Schädigungen durch böse Geister bewirkt seien. Eine Systematisierung dieser Schadgeister kann erfolgen nach einer Typologie dieser Wirkungen: Sexualdämonen bewirken z. B. Unfruchtbarkeit.

Blicken wir nun auf die Bibel. 
Entsprechend der in der Bedeutung schwankenden Verwendung des Ausdrucks „Dämonen“ und dem Fehlen irgendeines genauen Äquivalents in semitischen Sprachen ist eine Befunderhebung für das alte Testament schwieriger. Vielfach sind unter den weit ausgeprägten Vorstellungen von Unheil bewirkenden Geistern insb. Parallelvorstellungen zu nahen Kulturen wie der iranischen Religion aufgezeigt worden, so etwa für Lilith (Jes 34,14 ELB) und die babylonische Lilitu.

Im antiken Judentum (wie auch im neuen Testament) werden die Ereignisse am Himmel nicht auf Götter, sondern auf Dämonen zurückgeführt.

Im neutestamentlichen Textkorpus finden sich verschiedentliche Bezugnahmen auf Gemeingut der Dämonenvorstellungen insb. mit dem antiken Judentum.

An der Fachhochschule für Alternativwelten soll ein Fachbereich für Dämonologie, also die Wissenschaften von den Dämonen, geschaffen werden. "Er soll herausfinden, ob es auch in unseren Tagen noch Dämonen gibt," lautet die offiielle Begründung.

Gregor gilt dabei als Patron gewissermaßen als Begründer dieses Wissenszweiges vor Ort. "Viele Menschen hier sind abergläubisch," berichtet er. "Ist die Spargelernte verhagelt oder lassen die Tulpen die Köpfe hängen, ist ein Schadenszauber dafür verantwortlich. Isst jeman nicht gerne Käse, ist er von bösen Geistern bezirzt. Und fährt jeman nicht gerne Fahrrad, ist er nicht etwa unsportlich, hat auch nicht zwei linke Beine - nein, er ist von bösen Geistern besessen, die ihn in seiner Beweglichkeit einschränken."

"Am Niederrhein sind immer noch viele häretische Vorstellungen aus der Früheit des Christentums vertreten," berichtet Franz Urban," Gesandter des Vatikans vor Ort zur Bekämpfung des Dämonenunwesens. "

Der Pakt mit dem Teufel ist eine Grundvoraussetzung für die Erlangung magischer Fähigkeiten, die ihrerseits eine Form der Beeinflussung der Natur sind. Teufel und Dämonen haben nach kirchlicher Lehre keine übernatürlichen Fähigkeiten. Solche können spätestens seit der Verurteilung der dualistischen Häresie durch das vierte Laterankonzil nur Gott haben.

Was möchte Franz Urban damit sagen? Ganz einfach: "Sind Blumen- und Gemüseernte schlecht ausgefallen, sind nicht etwa die Bauern dafür Schuld. Nein - verantwortlich ist immer jemand anders, der Teufel, schwarze Schafe, gefallene Engel.

Ist eine Ernte (oder etwas Ähnliche) schlecht ausgefallen, wird ein schwarzes Schaf zur nächsten katholischen Kirche gebracht und dort rituell geschlachtet. Ist ein Zeugnis schlecht oder jemand durch die Abschlußprüfung gefallen, wird rituell ein Kugelschreiber beerdigt. Schläft eine Person dauerhaft schlecht, wird in der Kirche ein Faß mit Baldrian angezündet. Und bei Haarausfall wird Haarwuchsmittel vor dem Altarkreuz niedergelegt.

"Wir möchten den Wurzeln des niederrheinischen Volksglaubens auf die Spur kommen und herausfinden, warum sie sich so lange, bis heute, gehalten haben," zeigen sich die Forscher neugierig.

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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