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Jeden Tag eine gute Naht
Mechthild Steffen arbeitet gern bei Westfalenfleiss

Bei der Westfalenfleiß GmbH arbeiten Menschen die meistens mit Behinderungen leben müssen oder psychische Erkrankungen haben. So auch Mechthild Steffen mit dem Downsyndrom. Ein Projektbeispiel der Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen zum 100-jährigen Jubiläum der AWO.  | Foto: © Westfalenfleiß
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  • Bei der Westfalenfleiß GmbH arbeiten Menschen die meistens mit Behinderungen leben müssen oder psychische Erkrankungen haben. So auch Mechthild Steffen mit dem Downsyndrom. Ein Projektbeispiel der Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen zum 100-jährigen Jubiläum der AWO.
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Heute näht Mechthild Steffen einen Olivgrünen. Diese Arbeitsschirme gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen.

In der Werkstatt mitten im Industriegebiet herrscht eine familiäre Atmosphäre. Hier am münsterschen Kesslerweg stehen die Gebäude der Westfalenfleiß GmbH. Insgesamt 470 von rund 900 Beschäftigten sortieren, drucken, montieren, nähen, lagern, verpacken, schreinern, gärtnern und kochen Tag für Tag. Die meisten von ihnen sind Menschen mit Behinderungen, einige auch Menschen mit psychischer Erkrankung. 32 sind in der Näherei und Teilmontage beschäftigt. Mechthild Steffen ist Ende 30 und eine von ihnen. Seit mehr als 15 Jahren arbeitet die Frau mit dem Downsyndrom bei Westfalenfleiß, nach wie vor bereitet ihr die Handarbeit Freude, sie geht gern arbeiten. „Wenn es Arbeit gibt, dann bin ich auf jeden Fall dabei.“ Ihr Strahlen leuchtet über das ganze Gesicht. Man kann sehen, wie stolz sie auf ihren Job ist.

Stärken und Schwächen

In der Näherei werden Tag für Tag in feinster Handarbeit neben Arbeitsschirmen auch Spanngurte, Taschen und weitere Produkte für Unternehmen genäht. Der Auftraggeber stellt das Material – die Fertigung erfolgt direkt hier. Alles baut aufeinander auf, nur einen Raum weiter werden die einzelnen Teile montiert und für den Versand fertiggemacht. Ein kleines Team von Gruppenleitern betreut die jeweiligen Abteilungen, jeder kennt hier jeden. So kann individuell auf die Stärken und Schwächen einzelner Beschäftigter eingegangen werden. Jeder darf sich an allem ausprobieren und dann das machen, was ihm am besten liegt. „Das gefällt mir“, sagt Mechthild Steffen. „Ich habe einen wunderschönen Schulabschluss gemacht und bin dann für ein Praktikum zu Westfalenfleiß gegangen“, berichtet sie weiter. Im Anschluss daran war die Gärtnerei eine feste Station. Nach einiger Zeit wurde das der jungen Frau jedoch zu grobmotorisch. „Da bekomme ich ja rote Hände“, sagt sie lachend. Also fing sie in der Näherei an. Ein Schritt, den sie bis heute nicht bereut.

90 Jahre alt

Seit über 90 Jahren arbeiten bei Westfalenfleiß, deren Gesellschafter unter anderem die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Westliches Westfalen ist, Menschen mit Behinderungen. Was viele nicht wissen: Die AWO Nordrhein-Westfalen erhält – über den Haushalt des Landes – Gelder aus Spielerträgen von WestLotto. Damit trägt das Unternehmen dazu bei, dass viele AWO-Projekte möglich werden.

Chance

Wer langsam arbeitet oder noch lernt, erhält bei Westfalenfleiß die gleiche Anerkennung wie jemand, der die Säume der Schirme in Rekordzeit routiniert vernäht. So fühlt sich hier niemand benachteiligt und jeder weiß, was seine Arbeit wert ist. Ein gelungenes Miteinander, eine angenehme Arbeitsatmosphäre und eine Chance für diejenigen, die nicht oder noch nicht auf dem regulären Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Die Arbeit hilft, eine Struktur zu finden, die Beschäftigten können ihre Talente unter Beweis stellen. Die sieben Menschen mit Behinderung, die ihren Arbeitsplatz in der Näherei haben, arbeiten fünf Tage die Woche von 7.45 bis 15.45 Uhr. Unterbrechungen sorgen dafür, dass die gute Laune nicht abhandenkommt. „In den Pausen wird gegessen, geredet und gelacht. Das mag ich gerne.“, schwärmt Mechthild Steffen. Sie ist Teil von Westfalenfleiß und möchte sich das nicht mehr nehmen lassen. Sie findet hier alles an einem Ort: Abwechslung, Freunde, Arbeit – jeden Tag aufs Neue.

100 Jahre AWO

Die Arbeiterwohlfahrt wird 100 Jahre alt. Zu diesem runden Geburtstag hat der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen viele Geschichten über seine Arbeit gesammelt, die im Internet zu finden sind.
www.awo-100-geschichten.de. Am Wochenende 30. August bis 1. September findet in der Dortmunder Innenstadt ein Fest für die ganze Familie anlässlich des 100. Geburtstag der AWO (Arbeiterwohlfahrt) statt.

Teilhabe
Die Westfalenfleiß GmbH Arbeiten und Wohnen ist ein gemeinnütziges Unternehmen. Ziel ist es, Menschen mit Behinderung Wohn- und Arbeitsangebote zu machen. Das Unternehmen, dessen Gesellschafter seit 1975 unter anderem die Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen ist, will dazu beitragen, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Jeder WestLotto-Tipper hilft!
Ob LOTTO 6aus49, Eurojackpot oder Rubbellose – als Deutschlands größter Lotterieveranstalter mit staatlichem Auftrag steht WestLotto seit 1955 für ein sicheres und seriöses Spiel. Aber WestLotto macht nicht nur die Tipper zu Gewinnern! Denn rund 40 Prozent der Spieleinsätze gehen an das Land NRW, das daraus gemeinnützige Institutionen aus Wohlfahrt, Sport, Kunst und Kultur sowie Umwelt- und Denkmalschutz fördert – zum Beispiel die Arbeiterwohlfahrt, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird und damit zahlreiche Projekte ermöglichen kann. Während der vergangenen Jahrzehnte sind bereits mehr als 28 Milliarden Euro in das Gemeinwohl geflossen, 650 Millionen Euro allein im Jahr 2018. Davon profitieren alle in NRW – auch Sie!
www.lotto-prinzip.de

Bei der Westfalenfleiß GmbH arbeiten Menschen die meistens mit Behinderungen leben müssen oder psychische Erkrankungen haben. So auch Mechthild Steffen mit dem Downsyndrom. Ein Projektbeispiel der Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen zum 100-jährigen Jubiläum der AWO.  | Foto: © Westfalenfleiß
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