Verkehrskonzept für die Altstadt: Rondell könnte 2015 kommen

Ein Gesamt-Verkehrskonzept für die Castrop-Rauxeler Altstadt, das nicht nur die Rondelllösung (links), sondern auch ein Parkleitsystem und Pläne für den Fahrradverkehr umfasst, stellten SPD und Grüne vor. Grafik: SPD/Grüne | Foto: SPD/Grüne
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  • Ein Gesamt-Verkehrskonzept für die Castrop-Rauxeler Altstadt, das nicht nur die Rondelllösung (links), sondern auch ein Parkleitsystem und Pläne für den Fahrradverkehr umfasst, stellten SPD und Grüne vor. Grafik: SPD/Grüne
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Ein umfassendes Verkehrskonzept für die Altstadt, das neben der Rondelllösung unter anderem ein neues Parkleitsystem und Pläne für den Fahrradverkehr umfasst, stellten die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen am Dienstag (14. Januar) bei einem gemeinsamen Pressetermin vor. Über das Konzept soll am 30. Januar im Bauausschuss abgestimmt werden. Wenn es im Anschluss im Rat ebenfalls Zustimmung findet, könnte das Verkehrskonzept in die Investitionsliste für das Jahr 2015 aufgenommen werden.

Grundsätzlich habe man der Rondelllösung schon früher zugestimmt, erklärte der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Rajko Kravanja, „aber das war uns zu wenig“. Denn darin sind sich alle am neuen Verkehrskonzept Beteiligten einig, dass man nicht nur den Kreuzungsbereich Herner Straße/Lönsstraße umgestalten dürfe, sondern auch die Auswirkungen dieser Maßnahme auf die übrige Altstadt, vor allem die Lönsstraße, berücksichtigen müsse. „Wir wollen durch die Rondelllösung nicht zusätzlichen Verkehr in die Lönsstraße bringen“, machte Bürgermeister Johannes Beisenherz deutlich und sagte, dass dies der entscheidende Unterschied zur Auffassung der CDU und FDP sei.
Denn seit einer Veränderung der Verkehrsführung an der Lönsstraße im Bereich des Einkaufszentrums vor einigen Jahren sei die Zahl der täglich durchfahrenden Fahrzeuge bereits von etwa 8.000 auf rund 4.000 zurückgegangen, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Daniel Molloisch. Um einen Anstieg der Autos zu vermeiden, soll daher der aus Richtung Herne kommende Verkehr stattdessen „verstärkt über den Altstadtring oder durch den Erin Park gelenkt werden“, erläuterte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Dr. Bert Wagener. Angedacht sei zum Beispiel eine Rechtsabbiegerspur, die den Verkehr von der Herner Straße auf den Altstadtring lenken würde. „Auch die Bus­haltestelle am Markt vor dem Adalbert-Stifter-Gymnasium könnte auf die Straße gelegt werden“, nannte Wagener eine weitere Möglichkeit, durch den Rückstau Pkw-Fahrer davon abzuhalten, die Lönsstraße anzusteuern.
Nach etwa einem Jahr soll die Entwicklung der Verkehrssituation auf der Lönsstraße vom neuen Kreisverkehr bis zur Widumer Straße überprüft werden. „Eventuell müssten dann weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Lönsstraße für Pkw-Fahrer unattraktiver zu machen“, so Rajko Kravanja.
Ziel des Kreisverkehrs sei es, zum einen die gefährliche Kreuzungssituation im Bereich Herner Straße/Lönsstraße zu entschärfen, auf die das Ordnungsamt aufmerksam gemacht habe, da dort viele Autofahrer wenden würden. „Mit dem Rondell wäre das Wenden nicht mehr nötig“, so Wagener.
Zum anderen würden durch den Kreisel die beiden Parkplätze Im Ohr und Herner Straße besser angebunden und wären für Pkw-Fahrer leichter zu erreichen.
Dieses Ziel geht Hand in Hand mit einem neuen geplanten Parkleitsystem, „mit dem sehr stark gearbeitet werden soll“, so Johannes Beisenherz. „Denn die anderen Parkplätze sollen mehr im Fokus stehen, aber nicht so sehr der Marktplatz.“
Zudem wollen SPD und Grüne künftig zwar allen Verkehrsteilnehmern gerecht werden, aber ÖPNV, Fußgängern und Radfahrern ein Vorrecht einräumen. Die bisherige Rondelllösung schloss bereits einen Radweg entlang der Herner Straße ein – allerdings nur bis zur Oberen Münsterstraße. „Das kann ja nicht sein. Wie komme ich denn dann mit dem Fahrrad zum Markt?“, fragte Wagener. Die beiden Koalitionspartner fordern daher in ihrem Konzept eine Überarbeitung der Verkehrswege für Radfahrer. Darin beziehen sie auch die Obere Münsterstraße ein, die weiterhin einseitig gesperrt bleiben soll. „Denn von Norden aus muss es eine Radfahrtrasse geben“, sagte Bernd Goerke, Verkehrsexperte der SPD-Fraktion.
Für die Rondelllösung inklusive Radweg gehen SPD und Grüne nach wie vor von Kosten von etwa 280.000 Euro aus, wobei die Stadt Castrop-Rauxel einen Eigenanteil von 90.000 Euro zu tragen hätte. Was die Kosten für die übrigen Maßnahmen des Gesamtkonzepts angeht, wollen die beiden Parteien die Verwaltung beauftragen, dafür einen Kostenplan zu erarbeiten.

Ein Gesamt-Verkehrskonzept für die Castrop-Rauxeler Altstadt, das nicht nur die Rondelllösung (links), sondern auch ein Parkleitsystem und Pläne für den Fahrradverkehr umfasst, stellten SPD und Grüne vor. Grafik: SPD/Grüne | Foto: SPD/Grüne
Eine Rechtsabbiegerspur – eventuell mit grünem Pfeil, die den Verkehr von der Herner Straße auf den Altstadtring lenken soll, sieht das Verkehrskonzept für die Altstadt von SPD und Grünen vor. Grafik: SPD/Grüne | Foto: SPD/Grüne
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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