Radler vergeben Note 4
Castrop-Rauxel verschlechtert sich beim ADFC-Fahrradklima-Test

Radfahrschutzstreifen wie hier am Biesenkamp sollen Radfahrern Schutz bieten. | Foto: Mering
  • Radfahrschutzstreifen wie hier am Biesenkamp sollen Radfahrern Schutz bieten.
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„Macht Radfahren in Deiner Stadt Spaß, oder ist es Stress?“ Diese Frage stellte der ADFC bundesweit Radfahrern im vergangenen Herbst. Auch in Castrop-Rauxel beteiligten sich Bürger am Fahrradklima-Test 2018 und vergaben die Schulnote 4,13. Beim vorigen Test im Jahr 2016 gab es noch die Note 3,8.

Unter den 106 deutschen Städten mit einer Größe von 50.000 bis 100.000 Einwohnern belegt Castrop-Rauxel in der aktuellen Umfrage Rang 74, vor zwei Jahren war es Rang 47. Mit dieser Bewertung liegt die Stadt unter dem Durchschnitt von 4,0. Rang 1 in dieser Gruppe hat Bocholt mit der Note 2,39 inne. Im Vergleich mit den Nachbarstädten reiht sich Castrop-Rauxel mit einer Bewertung auf ähnlichen Niveau ein: Dortmund (4,35), Bochum (4,09), Herne (4,16), Recklinghausen (4,15) und Datteln (4,64).

Radler vermissen Falschparkerkontrolle

Insgesamt gaben im vergangenen Jahr 88 Teilnehmer beim ADFC-Fahrradklima-Test ein Votum für Castrop-Rauxel ab. Als positiv im Städtevergleich bewerteten sie die Punkte „kaum Fahrraddiebstahl“, „sicheres Radfahren im Mischverkehr mit Kfz“ und „häufige und positive Medienberichte“. Besonders schlechte Noten vergaben sie bei den Aspekten „Winterdienst auf Radwegen“, „Reinigung der Radwege“ und „Falschparkerkontrolle auf Radwegen“.
Überwiegend gut schnitten bei den Castrop-Rauxeler Radlern auch die Infrastruktur und das Radverkehrsnetz ab, wobei die Bewertung zwei Jahre zuvor noch besser war. So benoteten sie die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit 3,0 (2016: 2,7), die Wegweisung für Radfahrer mit 3,5 (2016: 3,5) und die Frage nach geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung mit 3,3 (2016: 3,0).
Durchweg schlechte Noten gab es in der 2018 neu eingeführten Rubrik Familienfreundlichkeit. Die Frage, ob man Kinder im Grundschulalter ohne schlechtes Gewissen allein Rad fahren lassen kann, wurde mit 4,4 benotet, die Frage, ob man auf den Radwegen gut mit Kinderanhänger oder Lastenrad fahren kann, mit 4,5.

ADFC Castrop-Rauxel fordert Maßnahmen

ADFC-Ortsgruppensprecher Martin Kühl-Lukas kommentiert das Testergebnis folgendermaßen „Fahrradfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor für attraktive Städte – deshalb macht es uns Sorgen, dass sich die Castrop-Rauxeler auf dem Rad nicht wohler fühlen. (…) Schon mit kleineren Maßnahmen ließe sich die Situation deutlich verbessern, beispielsweise durch Radwegparker-Kontrollen, mehr Tempo-30-Zonen, radfahrerfreundliche Lösungen an Baustellen. Wenn Castrop-Rauxel will, dass mehr Menschen aufs Rad steigen (…), dann muss mehr getan werden. Wir brauchen Platz für gute Radwege, ein zusammenhängendes Radwegenetz und ausreichend Fahrradparkplätze (...).“

Bürgerradwegeprogramm

- Die Stadt hat Ende 2018 Radverkehrsprojekte beim Bürgerradwegeprogramm des Landes NRW angemeldet. Die Projekte wurden inzwischen genehmigt und werden über den Landesbetrieb Straßen.NRW finanziert. Der Schutzstreifen an der Recklinghauser Straße zwischen Klöcknerstraße und Stadtgrenze Dortmund wurde bereits markiert.
- Folgende Projekte sollen laut städtischem Presseamt nach derzeitigem Stand bis 2022 umgesetzt werden: Dortmunder Straße: Schutzstreifen und Parkstände zwischen Adlerstraße und Neuroder Platz; Oststraße: Radweg, Radfahrstreifen, Querungsinsel, Parkstände zwischen Grutholzstraße und A42; Ickerner und Uferstraße: Schutzstreifen und Querungsinseln; Wewelingstraße/Ringelrodtweg: Einrichtung einer Fahrradstraße.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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