„Großeltern“ zum Ausleihen gesucht: Agora und „Ehrensache“ der Caritas wollen junge und alte Menschen zusammenbringen

Rüdiger Landsiedel und Ulla Wiedemann. 
Foto: Wengorz
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„Man stellt immer wieder fest, dass die Familienstrukturen aufgrund der demografischen Entwicklung einfach nicht mehr so da sind wie früher“, erklärt Rüdiger Landsiedel vom Team „Ehrensache“ der Caritas. Zusammen mit seiner Kollegin Ulla Wiedemann möchte er neue Strukturen schaffen und rüstige Senioren mit jungen Familien zusammenbringen.

„Es gibt immer wieder Situationen, wo man jemanden braucht“, weiß Rüdiger Landsiedel. Wenn junge Eltern oder alleinerziehende Mütter mal Zeit für sich benötigen, ist es sowohl für sie als auch für Kinder schön, Großeltern zu haben, auf die man sich verlassen kann – ein Privileg, das allerdings nicht jeder hat. „Die klassische Großfamilie, wo alle unter einem Dach leben, gibt es nun einmal kaum noch“, so der 59-Jährige.
Schon vor einiger Zeit hätten sich deshalb Mitarbeiter des Mehrgenerationenhauses der Agora an das Team der „Ehrensache“ gewandt und um eine Zusammenarbeit gebeten. Viele junge Familien hätten dort den Wunsch nach sogenannten „Leihomas“ oder „Leihopas“ geäußert. Diese möchte das Team der „Ehrensache“ nun finden. „Es geht uns darum, junge und alte Menschen zusammen zu bringen“, erklärt Landsiedel. Man wünsche sich ältere Menschen – gerne auch Ehepaare – die bereit seien, sich in einer Familie zu engagieren und sich gelegentlich Zeit für die Kinder zu nehmen. Ganz wichtig sei dabei die „Win-Win-Situation“. „Wir suchen keine preiswerte Kinderbetreuung und erst recht keine Haushaltshilfen, sondern wir wollen Beziehungen zwischen den Menschen herstellen“, erklärt Landsiedel.
Damit dies gelingt und ein Vertrauensverhältnis zwischen den Familien und den Senioren entstehen kann, wird es zunächst einen Erstkontakt auf neutralem Boden geben.
Sind die „Leihgroßeltern“ gefunden, werden zudem Schulungen angeboten, die sie auf ihre neue Aufgabe vorbereiten. „Dafür haben wir eine Referentin des Katholischen Bildungszentrums in Dortmund gewinnen können“, so Landsiedel. Die Schulungen, die jeweils fünf Doppelstunden umfassen werden, sollen Anfang 2013 beginnen, so das Ziel der Organisatoren. Interessierte Castrop-Rauxeler können sich telefonisch (Tel. 02305/923550) oder persönlich an das Team der „Ehrensache“ wenden. Die Sprechstunde findet immer donnerstags (Feiertage ausgenommen), 17 bis 19 Uhr, am Lambertusplatz 16 statt.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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