"Gute Stube" ohne Café?

Vertreter aus Politik und Verwaltung, Kaufmannschaft und Bürger diskutierten in der kleinen ASG-Aula über die Umgestaltung des Altstadt-Marktplatzes.
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„Es geht um die gute Stube unserer Stadt“, erklärte Technischer Beigeordneter Heiko Dobrindt in der kleinen ASG-Aula. Vertreter aus Politik und Verwaltung, Kaufmannschaft und Bürger waren dort zusammen gekommen, um über die Zukunft des Altstadtmarktes zu sprechen.

Entscheidungen wurden keine getroffen. Vielmehr ging es darum, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Attraktivität des Marktplatzes und damit auch die der Altstadt gesteigert werden könnte. Konkret heißt das: „Soll die Idee eines Cafés im Neubau auf dem Marktplatz weiterverfolgt werden oder nicht?“

40 Studenten der Fachhochschule Dortmund hatten verschiedene Modelle erarbeitet, wie so etwas räumlich und architektonisch umgesetzt werden könnte. Acht Arbeiten stellte Professor Guthoff am Infoabend vor. „Es sind keine baulichen Lösungen, sondern Anregungen“, betonte er. Anregungen, die beim Großteil der anwesenden Bürger auf wenig Gegenliebe stießen.
„Mir ist nicht klar, warum ein Café gebaut werden muss. Der Platz würde an Attraktivität und Freiraum verlieren. Warum wird dafür nicht ein bestehendes Gebäude genutzt?“, wollte ein Bürger wissen. Dafür warb auch Udo Weber (Grüne). „Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, eine Gastronomie in ein Bestandsgebäude zu bekommen.“

Ingo Boxhammer (Die Linke) erklärte: „Ich habe keine Lust, dabei mitzuwirken, dass ein wunderschöner Marktplatz kaputt gemacht wird.
Auf Hubert Becker wirkten die Entwürfe „wie ein Fremdkörper.“ Und überhaupt: „Seit zehn Jahren sagen wir: ‚Wir brauchen Gastronomie‘. Aber Gastronomie kann keiner mehr bezahlen.“

Man rede viel mit den Kunden. Und diese wünschten sich eine Außengastronomie direkt am Markt, hielt Einzelhändler Ulrich Borgerding dagegen. „Lasst die Leute doch erst mal rechnen“, forderte er. „Wir brauchen einen attraktiven Investor, der bereit ist, da etwas zu tun.“ Andere Städte hätten es vorgemacht: „Da passt Gastronomie und Kaufen zusammen.“

Widerspruch in puncto Café, kein Veto in den Punkten „Bäume“ und „weniger Parkplätze“. In seinem Bericht hatte Stadtentwickler Martin Oldengott dargestellt, dass neue Baumreihen auf der Längsseite des Marktplatzes angelegt werden sollen. Sie sollen einen größeren Abstand zu den Fassaden haben - und außerdem einen Rettungsweg für die Feuerwehr gewährleisten können. Neue Bäume sollen außerdem rund um den Reiterbrunnen gepflanzt werden.

Mit der Umgestaltung des Marktplatzes würden von 130 Parkplätzen 17 wegfallen, rechnete Oldengott.
Eine Marktplatz-Umgestaltung könnte im nächsten Jahr auf den Weg gebracht werden. In die konkrete Planung und Umsetzung ginge man dann im Jahr 2014, so die zeitliche Rechnung.

Vertreter aus Politik und Verwaltung, Kaufmannschaft und Bürger diskutierten in der kleinen ASG-Aula über die Umgestaltung des Altstadt-Marktplatzes.
Die Entwürfe der Studenten.
Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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