Stolperfallen, Supermärkte und Co.: Wie altengerecht ist Ihr Stadtteil, liebe Leser?

„Es muss eine seniorengerechte Infrastruktur auf- und ausgebaut werden, und es bedarf gezielter Angebote für diese größer werdende gesellschaftliche Gruppe“, sagt Bürgermeister Johannes Beisenherz.
  • „Es muss eine seniorengerechte Infrastruktur auf- und ausgebaut werden, und es bedarf gezielter Angebote für diese größer werdende gesellschaftliche Gruppe“, sagt Bürgermeister Johannes Beisenherz.
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

Wer wünscht sich nicht, bis ins hohe Alter versorgt zu werden, Hausarzt, Bäcker oder Friseur in „Pantoffelnähe“ zu haben und die Wohnung erst zu verlassen, wenn einen „der Conrad“ (Bestatter) hinausbringt? Der demografische Wandel ist Chance und Herausforderung zugleich. „Wir müssen Castrop-Rauxel einer immer älter werdenden Gesellschaft gemäß weiterentwickeln“, erklärte Bürgermeister Johannes Beisenherz kürzlich in seiner Haushaltsrede.

Im Anschluss sprach der Stadtanzeiger mit dem Bürgermeister über das Thema – und legte ihm dazu einige Aussagen von Martina Rosenberger (Pflegenetz Rosenberger) vor:

Es ist Aufgabe der Stadt und der Kommunalpolitik, dass Menschen bis ins hohe Alter selbstständig leben können.
Johannes Beisenherz: Das ist völlig richtig. Es geht um Selbstständigkeit und Selbstverantwortlichkeit. Es muss für ein entsprechendes Wohnumfeld gesorgt werden und ein bestimmter Wohnbestand da sein, der barrierefrei und altengerecht ist. Außerdem müssen Dienste und Serviceleistungen angeboten werden. Kurzum, es geht um ein Rundum-Sorglos-Paket.
Als Kommune können wir Anregungen und Impulse geben und die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Hierzu zählen unter anderem die Nahversorgung oder eine vernünftige Gehwegstruktur. Das ist eine Herausforderung, der man sich stellen muss.

Vielerorts passen die Versorgungsstrukturen nicht mehr zueinander. Einkaufsmöglichkeiten und andere Dinge fehlen.
Johannes Beisenherz: Richtig. Die Einkaufsstruktur orientiert sich an den Menschen, die mobil sind. Wir finden eher zentrale Versorgungsstrukturen, bräuchten aber dezentrale für die ältere Bevölkerung. Das wird nicht an allen Stellen möglich sein und muss durch entsprechende Dienstleistungen abgefangen werden.

Dortmund macht es vor. Und auch in Castrop-Rauxel müsste in jedem Stadtteil ein Seniorenbüro vorhanden sein.
Johannes Beisenherz: Das werden wir nicht leisten können. Die Sach- und Personalkosten könnten wir nicht stemmen. Ein Seniorenbüro in jedem Stadtteil würde aber auch eine Überversorgung darstellen. Wir gehen mit unseren sozialen Diensten vor Ort, begeben uns in die einzelnen Stadtteile. Im Rahmen unserer Möglichkeiten tun wir, was wir können.

Ghettoisierung ist der falsche Weg. Man muss Stadtteile beleben und Quartiere erhalten.
Johannes Beisenherz: Richtig. Es darf nicht so sein, dass es Quartiere gibt, wo nur alte Menschen leben. Quartiere müssen generationenübergreifend sein. Da sehe ich unsere Stadt auch gut aufgestellt. Ich denke, dass wir uns insgesamt auf einem guten Weg befinden. Das Ziel ist aber noch lange nicht erreicht.

Zum Abschluss noch eine persönliche Einschätzung: Nennen Sie ein Beispiel, wo es hapert...

Johannes Beisenherz: Die Angebotsstruktur, wo es um Kleidung für ältere Menschen geht. Ich glaube, dass sich der Einzelhandel noch nicht richtig darauf eingestellt hat.

Was meinen Sie, liebe Leser?
Wie sieht es in Ihrem Stadtteil aus? Ist er altengerecht? Stimmen die Versorgungsstrukturen? Fühlen Sie sich gut aufgehoben? Oder könnte etwas verbessert werden?

Nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Artikel oder schreiben Sie an: redaktion@stadtanzeiger-castrop-rauxel.de

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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