Bürger packt an - und wird (zunächst) ausgebremst

So sah es im letzten Jahr vor den ansässigen Firmen rund um den Kreisel an der Recklinghauser Straße/Klöcknerstraße aus.
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  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

„Auf dem Weg nach Hause komme ich immer an den blühenden Rhododendren vorbei. Das ist so eine Augenweide. Ich kann nicht verstehen, dass das alles weg soll“, sagt Brigitte Nawroth (49) beim Besuch in der Stadtanzeiger-Redaktion.

Willibald Krukenmeier versteht es genau so wenig. Schon seit Jahren packt er kräftig an. Er entfernte Müll und Unkraut, ersetzte Bäume und übernahm die Pflege und Bepflanzung der Grünflächen vor den ansässigen Firmen rund um den Kreisel an der Recklinghauser Straße/Klöcknerstraße. Kurzum: Er investierte viel Arbeit und Zeit. Bis ihm jetzt Grünflächenamtschef Klaus Breuer dazwischengefunkt sei.

„Er fragte mich, was ich dort zu suchen habe, und sagte mir, dass Bäume und Sträucher die Sicht nehmen würden und deshalb entfernt werden müssten“, sagt Krukenmeier. Keine Frage: Der Inhaber des Werkzeughandel- und Werkzeugschleifereibetriebes an der Recklinghauser Straße fühlt sich mal so richtig veräppelt.

„Ich war von den Socken“, sagt Krukenmeier. Schließlich habe ihn die Landtagsabgeordnete Gabriele Sikora (SPD) vor einigen Jahren bei einem Ortstermin gefragt, ob er den Bereich pflegen wolle. Rund sechs Jahre tat Krukenmeier das auch.

Klärung ist gefragt – und die gab es jetzt auch bei einem Ortstermin mit Bürgermeister Johannes Beisenherz und dem Technischen Beigeordneten Heiko Dobrindt. „Bürgerschaftliches Engagement ist gewünscht“, betonte Beisenherz im Anschluss an das Gespräch. Jedoch sollte eine vertragliche Situation (in Form einer Patenschaft) geschlossen werden, so Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi. Dabei geht es auch um versicherungstechnische Aspekte.
Krukenmeier werde Unterstützung durch die Verwaltung erhalten, kündigte Beisenherz an.

„Das Gespräch mit Herrn Beisenherz und Herrn Dobrindt war positiv. Wie ich von Herrn Breuer behandelt wurde, finde ich jedoch nicht tolerabel“, betont Krukenmeier. „Viele fragen mich, warum ich die ganze Arbeit überhaupt noch auf mich nehme. Und das frage ich mich auch.“

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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