Bürgerentscheid zur Sanierung des Bahnhofsvorplatzes am 10. Juni 2018

Vertraten ihre Ansichten: Karl- Heinz Kathöwer, Heinz Brückner und Volker Berenthien von der UBV; BÜrgermeister Dr. Michael Heidinger und Baudezernent Dr. Thomas Palortz von der Stadt Dinslaken. Ganz links Moderator Holger Bosch (IGBCE Lohberg- Feldmark)
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  • Vertraten ihre Ansichten: Karl- Heinz Kathöwer, Heinz Brückner und Volker Berenthien von der UBV; BÜrgermeister Dr. Michael Heidinger und Baudezernent Dr. Thomas Palortz von der Stadt Dinslaken. Ganz links Moderator Holger Bosch (IGBCE Lohberg- Feldmark)
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UBV will jetzige Verkehrssituation beibehalten

Stadtverwaltung ist für Gesamtkonzept

Dass der etwa 10200 m² große Bahnhofsvorplatz in Dinslaken saniert werden muss, steht für alle Beteiligten außer Frage. Uneinigkeit herrscht dagegen über den Umfang der Sanierungsmaßnahmen. Während die Unabhängige Bürgervertretung (UBV) die Kosten gering halten will, indem sie die Maßnahme unter Beibehaltung der jetzigen Verkehrsführung durchgeführt wissen will, steht die Stadtverwaltung auf dem Standpunkt, nur ein Gesamtkonzept mit Änderung der Verkehrsführung mache Sinn. Dabei beruft sie sich auf die gesetzliche Pflicht, den Platz bis zum Jahr 2022 barrierefrei zu gestalten, was nach ihrer Meinung nur mit einer gleichzeitigen Änderung der Verkehrsführung möglich sein wird. „Die jetzige Verkehrssituation“, so Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, „birgt viele Gefahren für die Verkehrsteilnehmer, weil sich die Bahnen der einzelnen Gruppen kreuzen“. Baudezernent Dr. Thomas Palorz bestätigt dies und weist auf die Gefahren der Fahrgäste aus Bussen und Straßenbahnen beim Aussteigen ebenso hin, wie auf das Kreuzen der Straßenbahnschienen durch Auto- und Radfahrer, aber auch Fußgänger. Erst vor einigen Tagen wurde eine Fußgängerin von einem Bus angefahren. Außer ihr wurden zwei Fahrgäste verletzt. Auch die Parklücken, in die man vorwärts hinein und rückwärts hinaus fährt, bergen Gefahren. „Das momentane Einbahnstraßensystem sorgt zudem dafür“, so Palorz, „dass es bei gleichzeitiger Einfahrt von mehreren Bussen, was aufgrund der aufeinander abgestimmten Abfahrzeiten die Regel ist, zu Rückstaus auf der Wilhelm- Lantermann- Straße kommt“. Dieses Problem soll durch die Möglichkeit, von zwei Seiten in den Busbahnhof zu fahren, gemildert werden. Gleiches gilt für Autos, welche zu den Stoßzeiten zum Bahnhof fahren. Eine Änderung der Verkehrsführung soll zudem für ein größeres, auf zwei Ebenen verteiltes Parkplatzangebot sorgen. Nach dem Entwurf des Siegerbetriebes aus dem ausgeschriebenen Wettbewerb wird es auch ein Fahrrad-Parkhaus für etwa 120 Räder geben, in dem die Stahlesel trocken und diebstahlsicher untergebracht werden können.
Laut der Stadtspitze ist ein weiteres wichtiges Argument die Förderungswürdigkeit der Maßnahme durch das Land NRW, welche ausschließlich im Falle der nur durch das Gesamtkonzept möglichen kompletten Barrierefreiheit eintreten kann.
Auch hier ist die UBV anderer Meinung. Sie besteht darauf, auch ohne Änderung der nach ihrer Auffassung bewährten Verkehrsführung die Barrierefreiheit des Platzes erreichen zu können. Deswegen ist die Fraktion dafür, den Kreisverkehr beizubehalten und lediglich die Parkplatzsituation auf den umliegenden Grundstücken des Bahnhofs zu verbessern, um so die Kosten von etwa 14 Millionen Euro auf das Notwendigste zu kürzen. Ferner beruft sie sich auf die zu erwartende BETUWE Linie, die dann möglicherweise nach Jahren weitere Baumaßnahmen, wie den Durchstich zum Güterbahnhof, notwendig mache. Unter diesem Aspekt bezeichnet Karl- Heinz Katthöfer von der UBV den Plan der Stadt als Flickschusterei.
Hier wirft der erste Bürger der Stadt jedoch ein, dass das Gesamtkonzept nicht vor dem Güterbahnhof Halt mache, sondern die entsprechenden Baumaßnahmen ein Teil der Planung seien und bereits von Beginn an in diese mit einbezogen würden.
Die Reaktionen der bei der Informationsveranstaltung anwesenden Bürgerinnen und Bürger sind unterschiedlich. Während Heike Jung- Olland zweifelt, „Seit 28 Jahren nutze ich den Bahnhof fast täglich und finde die Pläne der Stadt unrealistisch“. Uwe Rauer hingegen ist von diesen Plänen aufgrund des Sicherheitsaspektes , sowie des Einmalkonzeptes restlos überzeugt. „Warum soll man den Anliegern zumuten“, gibt er zu bedenken, „nach Jahren erneut Baumaßnahmen über sich ergehen zu lassen?“
Nun entscheiden die Bürgerinnen und Bürger durch ihren Bürgerentscheid am 10. Juni an den Wahlurnen.
Wer für die Pläne der UBV ist, die Verkehrsführung beizubehalten, muss auf dem Wahlschein das „Ja“ ankreuzen. Wer die geplanten Maßnahmen der Stadt für richtig hält, macht sein Kreuz bei „Nein“.
Für Bürgerinnen und Bürger, die sich noch nicht sicher sind, wird es Anfang Juni eine weitere Informationsveranstaltung geben, auf der sie Fragen, welche sie bewegen, stellen können. Der genaue Termin hierfür wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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