Ein ganz besonderer Beitrag-Schreiber ...

Als meine Frau und ich im Sommer 1999 von der HIV-Infektion meines Bruders erfuhren, waren wir nicht nur geschockt. Eigentlich verstanden wir kaum, was wir hörten. Und wir bekamen Angst; um unsere kleine, heile Familie mit einem erst wenige Monate alten Baby.

Was ist, wenn er den Kleinen auf dem Arm hält und mit ihm knuddelt? Wenn er ihn küsst? Uns beschäftigte - bei allem Mitgefühl - mehr die Sorge um uns selber als die um meinen Bruder.

Wir besuchten die Aids-Hilfe in Wesel und ließen uns beraten. Ein Gespräch, das Klärung brachte. Wir erfuhren, dass wir die Ausnahme seien, dass Angehörige von Betroffenen im hiesigen Raum eher selten um fachliche Hilfe bitten.

Nach einigen Monaten des Unbehagens sahen wir Kays Gesundheitszustand und die damit verbundenen Gefahren für uns und andere ganz entspannt. Es gibt nämlich keine.

Inzwischen schon lange ist Gewissheit, dass er ein (Mit-)Mensch ist wie alle Anderen. Sogar ehrlicher, denn er hat dem Rest der Welt sofort von seiner Infektion erzählt. Den Mut wünsche ich allen Betroffenen.

Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Schon vorher wird sich mein Bruder hier im Portal zu Wort melden. Ich bin gespannt auf die Resonanz.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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