Insel der Inspiration

Als Jubilar stehen die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung ihres GMD Jac van Steen ganz im Mittelpunkt des 8. Philharmonischen Konzerts ihrer 125. Spielzeit. Dementsprechend steht zwar am 7. und 8. Mai ab 20 Uhr im Konzerthaus kein Solokonzert auf dem Programm, jedoch präsentiert sich der Traditionsklangkörper mit drei Werken, die nicht unbedingt zum Mainstream zählen, aber nichtsdestoweniger in ihrer Meisterschaft die Aufmerksamkeit des Publikums verdienen.

„Inseln der Inspiration!“ – den Titel kann man auf das gesamte Konzert beziehen. Das Hörerlebnis wird aber auch durch eine buchstäblich klingende „Insel“ eröffnet: Sergej Rachmaninow ließ sich 1907 von Arnold Böcklins „Toteninsel“ für seine gleichnamige Sinfonische Dichtung inspirieren. Die fünf Gemäldefassungen stammen aus den Jahren 1880 bis 1886, befinden sich also ganz in der Nähe des Gründungsjahres der Philharmoniker 1887.

Rachmaninow schuf dieses nahezu mystische Werk, in dem neben dem (wasser)wogenden Gestus das eindringliche „dies irae“-Motiv eine große Rolle spielt und damit auf das Jüngste Gericht verweist.

Um schmerzliche Erschütterungen, die der Tod auslösen kann, geht es auch in Gustav Mahlers „Adagio“-Satz, der den Anfang der unvollendet gebliebenen 10. Sinfonie bildet. Mahlers eigene Endzeitstimmung spiegelt sich nicht zuletzt in Skizzenkommentaren wie „Leb wohl, mein Saitenspiel!“ wider.
Zu einem der ganz großen und zu Unrecht eher selten aufgeführten Sinfoniker gehört der Finne Jean Sibelius. Jac van Steen dirigiert dessen 5. Sinfonie, die neben der Zweiten zu den populärsten des Komponisten gehört. Das Werk kommentierte Sibelius mit den Worten: „Fertig, in ihrer endgültigen Fassung. Ich habe mit Gott gerungen“ und „Jetzt ist sie gut“ – und damit ebenso ein Garant für einen Abend der Inspiration!

Einen "Spot on… Sibelius" wirft Jac van Steen, wenn er in dieser beliebten Einführungsveranstaltung mit dem Orchester auf der Bühne um 19.15 Uhr ausgewählte Momente der 5. Sinfonie von Jean Sibelius erläutert.